EDWARDS LIFESCIENCES - Diese Produkte will niemand kaufen müssen
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Erwähnte Instrumente
- Edwards Lifesciences Corp.Kursstand: 82,320 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Edwards Lifesciences Corp. - WKN: 936853 - ISIN: US28176E1082 - Kurs: 82,320 $ (NYSE)
Die Produkte von Edwards Lifesciences werden vor allem von Patienten mit Herzklappenerkrankungen benötigt, insbesondere ältere Menschen oder solche mit erhöhtem Operationsrisiko, bei denen ein minimalinvasiver Eingriff die Belastung einer offenen Herzoperation vermeiden soll.
Edwards Lifesciences hat im dritten Quartal 2025 einen Umsatz von 1,55 Mrd. USD erzielt und damit ein Plus von 12,6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbucht. Das auf minimalinvasive Herzklappentherapien spezialisierte US-Unternehmen profitierte von einer anhaltend hohen Nachfrage über alle Segmente hinweg. Besonders stark zeigte sich erneut das Geschäft mit Transkatheter-Aortenklappen (TAVR), das um 10,6 % auf 1,15 Mrd. USD zulegte. Die neueren Therapien für Mitral- und Trikuspidklappen (TMTT) wuchsen sogar um 53 % auf 144 Mio. USD. Das klassische chirurgische Klappengeschäft verzeichnete ein solides Wachstum von 5,6 % auf 258 Mio. USD.
Der bereinigte Gewinn je Aktie belief sich auf 0,67 USD, nach GAAP lagen die Erträge bei 0,50 USD. Die operative Marge erreichte 27,5 %, während die Bruttomarge mit 77,9 % unter dem Vorjahreswert von 80,7 % lag. Finanzvorstand Scott Ullem sprach von einem "stärkeren als erwarteten Quartal", verwies jedoch auf erhöhte Ausgaben im Schlussquartal.
Vorsichtiger Optimismus trotz Belastungen
Edwards verfügt über knapp 3 Mrd. USD an liquiden Mitteln, für Aktienrückkäufe stehen rund 2 Mrd. USD bereit. Im laufenden Jahr wurden bereits mehr als 800 Mio. USD investiert, darunter ein beschleunigter Rückkauf über 500 Mio. USD.
Währungseffekte trugen leicht zum Umsatzwachstum bei, belasteten jedoch die Margen. Für das Gesamtjahr stellt Edwards nun das obere Ende der bisherigen Prognose von 9 bis 10 % Umsatzwachstum in Aussicht. Die Gewinnschätzung wurde auf 2,56 bis 2,62 USD je Aktie angehoben. Im vierten Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 1,51 und 1,59 Mrd. USD sowie einen Gewinn je Aktie zwischen 0,58 und 0,64 USD. Das operative Ergebnis soll im mittleren 20-%-Bereich liegen, um die angestrebte Jahresmarge von 27 bis 28 % zu erreichen. Im Aortenklappengeschäft rechnet Edwards mit einem Jahreswachstum von 7 bis 8 %, mittelfristig peilt das Management rund 10 % Umsatzplus pro Jahr an.
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Langzeitdaten bestätigen Wirksamkeit der TAVR-Technologie
Das Herzstück des Unternehmens bleibt die TAVR-Technologie, mit der Herzklappen per Katheter implantiert werden. Auf dem Fachkongress TCT in den USA stellte Edwards neue Daten zur SAPIEN-3-Klappe vor. Die sogenannte PARTNER-III-Studie zeigte, dass Patienten mit geringem Operationsrisiko auch sieben Jahre nach dem Eingriff ähnliche Überlebensraten wie nach einer offenen Operation aufweisen. Zehnjahresdaten früherer Studien stützen die Langlebigkeit der eingesetzten Klappen. Eine wichtige Botschaft für die Produkte und Patienten des Unternehmens.
Zugleich stärkt eine Änderung medizinischer Leitlinien das Marktpotenzial: Kardiologen sollen Patienten mit schwerer Aortenstenose künftig früher behandeln, auch wenn sie noch keine Symptome zeigen. Diese Neupositionierung könnte in den kommenden Jahren zu einer spürbaren Ausweitung der TAVR-Patientenzahlen führen.
Regional zeigt sich das Geschäft stabil: In Europa profitierte Edwards vom Rückzug eines Wettbewerbers, in Japan zog die Nachfrage wieder an. Die übliche Sommerflaute fiel dieses Jahr moderat aus.
Innovative Systeme für Mitral- und Trikuspidklappen
Dynamischer entwickelt sich das TMTT-Geschäft. Besonders das System EVOQUE zur Trikuspidklappen-Implantation zeigte in klinischen Studien signifikante Vorteile gegenüber medikamentöser Therapie: geringere Sterblichkeit, weniger Hospitalisierungen und eine hohe Sicherheit. Auch das PASCAL-System zur Reparatur geschädigter Klappen legt weiterhin stark zu.
Mit SAPIEN M3 steht eine weitere Innovation kurz vor der Marktreife. Die Mitralklappe lässt sich erstmals minimalinvasiv über die Leistenvene einsetzen. In der "ENCIRCLE"-Studie zeigten Patienten mit hohem Operationsrisiko eine deutlich verbesserte Lebensqualität sowie hohe Überlebensraten. Die US-Zulassung wird Anfang 2026 erwartet.
Edwards bestätigt die Umsatzprognose für das TMTT-Segment mit 530 bis 550 Mio. USD für 2025. Langfristig soll das Geschäft bis 2030 auf rund 2 Mrd. USD wachsen.
Chirurgische Klappen weiter gefragt
Das traditionelle chirurgische Segment bleibt ein stabiles Standbein. Besonders gefragt ist die RESILIA-Technologie, die eine längere Haltbarkeit und geringere Verkalkung verspricht. Die Produkte INSPIRIS, KONECT und MITRIS erzielten zweistellige Wachstumsraten. Nach der europäischen Zulassung von KONECT im Frühjahr wurde die Verfügbarkeit im dritten Quartal deutlich ausgeweitet.
Auch in der PARTNER-III-Studie zeigte sich die Qualität der Edwards-Produkte: Die chirurgisch behandelte Vergleichsgruppe, die mehrheitlich mit Edwards-Prothesen versorgt wurde, erzielte nach sieben Jahren vergleichbare Ergebnisse wie die TAVR-Patienten.
Nach zwölf Jahren im Amt wird CFO Scott Ullem bis spätestens Mitte 2026 ausscheiden und dem Unternehmen als strategischer Berater erhalten bleiben. CEO Bernard Zovighian sprach von einer "langjährigen, verlässlichen Partnerschaft" und kündigte einen geordneten Übergang an.
Edwards will die starke Finanzposition nutzen, um Forschung und den Marktausbau voranzutreiben. Die geplante Übernahme des Spezialanbieters JenaValve für Aorteninsuffizienz bleibt ein strategisches Ziel, auch wenn die US-Wettbewerbsbehörde FTC bisher nicht zugestimmt hat. Zudem befindet sich die neue Klappe SAPIEN X4 in der finalen Studienphase ("ALLIANCE") und könnte als nächste TAVR-Generation neue Maßstäbe setzen.
Edwards Lifesciences verbindet medizinischen Fortschritt mit wirtschaftlichem Erfolg. Die klinischen Daten sind überzeugend, die Pipeline vielversprechend. Während kurzfristig Währungseinflüsse und steigende Kosten auf die Marge drücken, spricht das langfristige Bild für das Unternehmen: zweistelliges Wachstum, steigende Akzeptanz minimalinvasiver Verfahren und eine klare Vision.
Fazit: Im vergangenen Jahr war der Aktienkurs von Edwards Lifesciences dramatisch eingebrochen. Die Prognose wurde gesenkt und am Produkt wurden ernsthafte Zweifel geäußert. Das Thema hat sich weitgehend erledigt. Die Studiendaten sind gut, die Produkte werden immer alltagstauglicher. Günstig ist die Aktie zwar nicht zu haben, aber es zeichnet sich ein langjähriger Wachstumskurs ab. Wer sich im Bereich der Medizintechnik bei innovativen Verfahren positionieren will, der findet in der Aktie durchaus eine spannende Anlagemöglichkeit.
Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.
| Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* | 
| Umsatz in Mrd. USD | 5,439 | 6,01 | 6,57 | 
| Ergebnis je Aktie in USD | 2,43 | 2,60 | 2,82 | 
| KGV | 34 | 32 | 30 | 
| Dividende je Aktie in USD | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 
| Dividendenrendite | 0,00% | 0,00% | 0,00% | 
| *e = erwartet, Berechnungen basieren bei | 

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Was ich eigentlich damit sagen will: wenn jemand interessiert ist, dann sind das gute Alternativen zu einem Einzelinvest in z.B. Edwards Lifesciences. Man hat das Einzelunternehmensrisiko nicht so, und hey, da sind halt auch noch viele andere, ähnlich potente Player enthalten, d.h. ich würde langfristig von dem ETF evtl. eine bessere (und weniger volatile) Performance erwarten.
Ein guter ETF in diesem Zusammenhang ist der iShares S&P 500 Healthcare Sector ETF, wenn man auf die gesamte US-Gesundheitsbranche (Pharma, Krankenversicherungen, Medizintechnik und alles) setzen möchte. Wer es noch konzerntrierter haben möchte, findet im iShares US Medical Devices ETF eine Option. Da sind dann konzentriert in nochmal deutlich höherer Gewichtung verglichen mit dem erstgenannten ETF Unternehmen wie Abbott, Intuitive Surgical, Stryker, Edwards Lifesciences, Boston Scientic, Idexx Laboratories etc. drin. Der breitere US-Healthcare ETF hat stark korrigiert und kommt jetzt wieder, langfristig ist er gut. Der Medical Devices ETF ist jünger und hat in der Zeit noch keine gute Performance an den Tag gelegt (quasi jahrelang volatil seitwärts), müsste aber langfristig eine Option sein, angesichts der enthaltenen Unternehmen. Aktuell ist in jedem Fall ein einigermaßen guter Investitionszeitpunkt, wenn man interessiert ist. Die Talsohle sollte bei den meisten dieser Unternehmen durchschritten sein und es ist im Sinne von Megatrends wie "Ageing Population" etc. sicherlich kein Fehler. Brauchen tut man es nicht, man muss schon ein wenig davon überzeugt sein.