Analyse
18:59 Uhr, 07.08.2014

Ebola-Profiteur Fujifilm?

Fujifilm kennen wir als Hersteller von Filmrollen für Fotoapparate aus der vor-digitalen Zeit. Heute macht Fujifilm aber gerade mit Ebola Schlagzeilen. Und ja, es handelt sich dabei tatsächlich um den Ebola Virus, der in Afrika zahlreiche Todesopfer fordert.

Erwähnte Instrumente

  • Fujifilm Holdings Corp. - WKN: 854607 - ISIN: JP3814000000 - Kurs: 23,00 € (Frankfurt)

Der Virus ist vor allem deswegen besonders gefährlich, weil es bisher keine erfolgreichen Behandlungsmethoden gibt. Einige Pharmaunternehmen forschen in diese Richtung. Bisher sind die Erfolge allerdings bescheiden. Nun macht gerade Fujifilm mit einem Medikament für die Behandlung von Ebola auf sich aufmerksam. Es wird versucht, dieses Medikament im Eilverfahren zuzulassen.

Als absoluter Laie in Sachen Medizin kann ich die Hintergründe dazu kaum beurteilen. Daher konzentriere ich mich auf das Unternehmen. Es steht schon länger auf meiner Watchlist. Die letzten Quartalszahlen waren allerdings nicht besonders auffällig und sorgen nicht für den erwarteten Ausbruch nach oben.

Die Aktie fällt tendenziell seit über einem Jahrzehnt. Der Ausbruch nach oben könnte mit den Nachrichten gelingen. Fundamental haben die Nachrichten über das experimentelle Medikament keine große Auswirkung für das Unternehmen. Es ist fraglich, ob es zugelassen wird. Und selbst wenn es zugelassen wird ist der Markt glücklicherweise klein. Das wir hoffentlich auch auf unabsehbare Zeit so bleiben.

Fujifilm Holdings Corp
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Die Aktie landetet vor Wochen aus ganz anderen Gründen auf meiner Watchlist. Das Unternehmen zeigt seit 2012 einen langfristigen Turnaround. Der Gewinn steigt wieder. Das Interesse der Investoren kehrt langsam zurück. Je größer der Markt für Digitalfotografie wurde, desto geringer wurde das Interesse an Fujifilm. Das Unternehmen macht aber sehr viel mehr als nur Filme für alte Kameras. Das Unternehmen versteht den Film Bereich als Imaging Solutions. Dazu gehören auch medizinische, optische und Aufnahmegeräte. Das ist einer von vier Bereichen in der Unternehmensgruppe.

Ein zweiter Bereich (Fuji Xerox) stellt Bürobedarf her. Dazu gehören vor allem Drucker und Papier. Fujifilm Expert Services ist eine Art internes Dienstleistungs- und Consultingunternehmen. Und zu guter Letzt ist auch Toyama Chemical Teil der Fujifilm Gruppe. Eben dieser Unternehmensteil machte nun auf sich aufmerksam. Der Pharmabereich ist auf Infektions- und Herzkrankheiten und Krankheiten des Nervensystems spezialisiert.

Nicht alle Unternehmensbereiche passen unbedingt zusammen. Das überrascht bei einem typischen, japanischen Konglomerat allerdings nicht. So unterschiedlich die Bereiche aber sind, so erfolgreich werden sie gemanagt. Die Gruppe weist einen gesunden Wachstumstrend bei Umsatz und Gewinn aus. Betrachtet man rein das KGV, dann ist Fuji mit einem Wert von 18 nicht geschenkt. Das Unternehmen handelt allerdings zu einem Preis/Buchwert Verhältnis von 0,73 und einem Preis/Umsatz Verhältnis von 0,64.

In meiner Grafik habe ich nur die net Assets dargestellt, also das Gesamtvermögen (immaterielle Vermögenswerte habe ich dabei nicht berücksichtigt) weniger der Gesamtverbindlichkeiten. Die aktuelle Marktkapitalisierung ist genauso hoch wie die Net Assets. Das ist relativ ungewöhnlich. Man kann an der Börse den zukünftigen Gewinn des Unternehmens quasi ohne Aufpreis kaufen. Das ist ungewöhnlich und eigentlich ein Schnäppchen. Rein aus dieser Perspektive hätte die Aktie ein fundamentales Potential bis zum Hoch aus 2007. Das ist ca. 50% über dem aktuellen Kurs.

Ebola-Profiteur-Fujifilm-Chartanalyse-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-2

Nach dem heutigen Kurssprung aufgrund der aktuellen Meldungen dürfte die Aktie generell wieder in den Fokus rücken. Noch ist es aber nicht ausgemachte Sache, dass sich das Potential auch realisiert. Das sollte sich in den kommenden Tagen zeigen.

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4 Kommentare

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  • Daniela
    Daniela

    2 Infizierte wurde mit einem Medikament behandelt, offensichtlich erfolgreich, das Medikament wurde bisher nicht zugelassen und nur an Affen getestet.
    Stammt von MAPP Biopharm, ein kleines Unternehmen, nicht gelistet. Hat auch Präparate gegen Marburg Fieber in der Pipeline.
    Aber auch andere Unternehmen forschen auf dem Gebiet, zugelassen ist aber noch nichts. Das sind:
    Sarepta Ph, Tekmira Ph.

    GSK hat letztes Jahr ein Schweizer Unternehmen akquiriert – Okarios AG und arbeitet an einer Impfung gegen Ebola (unter anderem auch gegen HIV, HCV, Malaria)

    Auch Vaxart und Inovio Pharma testen bereits an Menschen Impfungen gegen Ebola.
    Beide Unternehmen besitze eine ähnliche Pipeline wie GSK, Vaxart ist leider nicht gelistet.

    Corgenix (pink sheet) etwickelte ein Medikament gegen Ebola, das Projekt wurde von den NIH finanziert und dieses Jahr gekippt. Corgenix hofft auf eine Übernahme

    Denke Ebola wird zukünftig öfters ein Thema-

    Entwicklung von Medikamenten wird von NIH mit finanziert.

    Das NIH Budget (National Institutes of Health) konzentriert sich auf ansteckende Krankheiten wie HIV oder Epidemien und Abwehr von Biowaffen. Auch Militär ist oft der „Auftraggeber“ oder der Kunde. Den Markt würde ich nicht unterschätzen, kann schneller wachsen als es man denkt.

    10:17 Uhr, 08.08.2014
    1 Antwort anzeigen
  • Adeler
    Adeler

    ​Lieber Herr Schmale,

    es ist schön, dass sie zugeben, dass sie nicht über die medizinische Expertise verfügen die Entwicklungen in Sachen Ebola zu beurteilen. Auch ein netter Heikin Ashi Chart den sie da verwenden, leider nicht ausreichend für eine vollumfassende Beurteilung eines Wertes hinsichtlich Angebot und Nachfrage.

    Ebola sollten sie als mediale Inzenierung verstehen, welche ihren einzigsten Zweck hat, die Massen zu verängstigen. Meines Erachtens ist eine Therapie von Ebola nach den Prinzipien er passiven Immunisierung, wie sie Jenner schon vor mehr als 100 Jahren entwickelt hat ohne weiteres möglich. Überlebende gibt es derweil genug. Bemerkenswert ist nur, dass die Propagandaindustrie, als deren Sprachrohr sie sich leider outen in dem Sie Favipiravir im Zusammenhang mit Ebola erst wahrnehmen. als mögliches Heilmittel klassifizieren. Das Problem ist, dass das Department of Defense auf dieser Substanz die Hand drauf zu haben scheint. Somit dürfte ein kommerzielle Launch eher unwahrscheinlich erscheinen, da das US-Militär wohl eine Substanz die RNA-Viren wie das Ebola Virus oder andere viral-hämorrhagischen Krankheitserreger, sicherlich nicht der Allgemeinheit zur Verfügunug stellen wird, da sie dann die Option auf eine biologische Waffe aufgeben müssten, was bezweifelt werden darf.

    Mehr noch - die Medienpropaganda behauptet, dass Ebola nicht behandelbar wäre . ich behaupte mal schlicht und einfach das Gegenteil. Es besteht von gewissen Seiten aus Gründen der staatlichen Geheimhaltung mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Interesse eine Behandlung zu entwickeln, die auf einfache und kostengünstige Art und Weise ohne weiteres eine erfolgreiche Therapie erlauben würde.

    Geben wir den Infizierten ein Antikörperserum der Überlebenden, so dürften diese in der Mehrzahl der Fälle nach meinem bescheidenen Dafürhalten ohne weiteres überleben. Ich denke aber, dass dies wie gesagt seitens interessierter Seiten, wie den Militärs, nicht erwünscht ist. Daher wird den Menschen tagein tagaus in den Medien eingebläuft, dass es keine Therapie gäbe um ihnen anschliessend dann irgendein "Wundermittel" zu präsentieren.

    Ebola ist eine schlimme Erkrankung - nicht mehr und nicht weniger. Noch schlimmer als Ebola ist aber die Berichterstattung in den Mainstreammedien, die an Falschheiten und Unwahrheiten nur so strotzt. Machen Sie sich bitte nicht zu einem Handlanger oberflächlicher Betrachtungsweisen der Medienindustrie. An Malaria sterben jedes Jahr zwischen 1-2 Milliionen Menschen. Doch lesen tun sie so gut wie gar nichts auf den Titelseiten der Propagandamedien.

    Ebola ist ein Instrument zur Einführung weitreichender Kontrollen der Bevölkerung. In dem man die Menschen verängstigt, lassen sie sich besser kontrollieren und lassen alles über sich ergehen, was man von oben verordnet. Denn - Ebola sei Dank - es geht um unser aller Leben.

    Nein - Ebola ist vor allem eines - die Folge einer verfehlten Entwicklungshilfe und einer Ausbeutung der dritten Welt auf deren Kosten wir leben. Bedauerlich - aber wahr - Ebola...

    In diesem Sinne - mögen die Medien sie in ihren jungen Jahren nicht verderben. Nicht alles glauben, was einem vorgesetzt wird ist ein guter Anfang. Mag sein das Favipiravir, auf das sie sich beziehen eines Tages mal auch für andere Krankheiten in Frage kommt, muss es aber nicht. Es wäre nicht das erste "Wundermittel" das am Ende floppt.

    Gleichwohl könnte man es einsetzen . denn Menschen haben eh nichts zu verlieren. Besser wäre es aber die Infizierten aber einfach passiv zu immunisieren. Die Möglichkeiten bestehen, nur genutzt werden sie nicht. Zudem ist das ganz kostengünstig und schnell verfügbar, wenn man wollte. Aber man will nicht.

    Nun fragen sie mal warum die politische Kaste und die Verantwortlichen für derlei Missstände dies alles nicht wollen.

    Ebola ist nur ein Puzzlestein im großen Schachspiel der Eliten dieser Welt - in dem es darum geht die Massen schachmatt zu legen.

    Viele Grüße.

    08:51 Uhr, 08.08.2014
  • Dieter_HW
    Dieter_HW

    ​Fuji hat bzw. hatte mit die besten Filme der Welt. Leider unterliegt man bei Fuji, wie auch bei anderen Herstellern, der digitalen Versuchung. Bei Filmnamen wie Acros oder Velvia kniete jeder Photograph demutsvoll nieder. Geblieben ist nur noch digitaler Schrott aus Taiwan. Die Filmpreise in den bekannten Auktionsportalen haben sich aber mittlerweile verdreifacht.

    Filme sind also nicht für alte Kameras. Sondern für die Besten. Was will ich damit zum Ausdruck bringen? Fuji zerlegt sein know-how, genau wie Kodak oder ehem. Agfa. Eine klassische Selbstdemontage.

    00:42 Uhr, 08.08.2014

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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