Analyse
19:10 Uhr, 16.10.2014

EBAY - Quartalszahlen mit negativer Zukunftsaussicht

Ebay veröffentlichte gestern die aktuellen Quartalsergebnisse. Ein sattes Umsatzplus wurde ausgewiesen - jedoch ist der Bezahldienst PayPal einmal mehr der Hauptgrund. Gerade diese soll aber bald vom Unternehmen abgespalten werden. Die Ebay-Aktie reagiert mit fallenden Kursen.

Erwähnte Instrumente

  • eBay Inc.
    ISIN: US2786421030Kopiert
    Kursstand: 50,24 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Das US-amerikanische Unternehmen und Auktionshaus Ebay veröffentlichte gestern Abend nach Börsenschluss die aktuellen Quartalszahlen. Dabei konnte Ebay im vergangenen Quartal ein kräftiges Umsatzplus verbuchen. Zu verdanken hat das der Konzern jedoch größtenteils der Tochterfirma PayPal. Gerade diese soll aber im nächsten Jahr vom Konzern abgespalten werden.

PayPal einmal mehr der Umsatzbringer

Im vergangenen dritten Quartal konnte Ebay seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um ein Prozent auf unter dem Strich 848 Millionen US-Dollar erhöhen. Die Erwartungen der Analysten wurden hierbei sogar geringfügig übertroffen. Beim Umsatz wies der Konzern gar ein Plus von zwölf Prozent auf nunmehr 4,35 Milliarden US-Dollar aus. Jedoch: Die hauptverantwortliche Quelle war einmal mehr der Bezahldienst PayPal mit einem Anstieg um 20 Prozent auf rund 1,95 Milliarden US-Dollar.

Auf diese Erfolge kann sich Ebay nicht mehr lange verlassen. Erst vor Kurzem gab das Unternehmen die Pläne bekannt, die Tochter PayPal im nächsten Jahr abzuspalten und an die Börse zu bringen. Der bisherige Umsatzbringer steht dem Mutterunternehmen dann nicht mehr zur Verfügung.

Aktionäre reagierten auf die Quartalszahlen sichtlich enttäuscht. Vor allem die Tatsache, dass Ebay seine Umsatzprognosen für 2014 auf 17,85 bis 17,95 Milliarden US-Dollar korrigierte,ist eine negative Synkope im Rahmen der zukünftigen Unternehmensstrategie. Bisher ging das Unternehmen von rund 18 bis 18,3 Milliarden US-Dollar aus. Die schwächeren Zukunftsaussichten schickten die Ebay-Aktie nachbörslich in den roten Bereich.

Ebay-Aktie vorbörslich im Minus

Die Ebay-Aktie gehört für längerfristige Investoren seit 2013 wahrscheinlich schon zu den langweiligsten Aktien im Depot. Innerhalb eines Seitwärtskanals schwankt die Aktie seit Februar 2013 innerhalb einer 20-Prozent-Range hin und her. Die gestrigen Quartalsergebnisse sorgten nachbörslich jedoch für ein Minus von rund 3,2 Prozent bei nunmehr 48,61 $. Auch vorbörslich pendelt sich die Notierung in diesem Bereich ein, welcher auf dem folgenden Chart durch einen grünen Kreis markiert ist.

Entscheidend wird sein, ob die vorbörslichen Notierungen stabil bleiben oder die Eröffnung der US-Börsen für einen weiteren Abverkauf der Ebay-Aktie sorgen. Im Bereich von 48,08 $ existiert ein mittelfristiger Unterstützungsbereich, der in den letzten 2 Jahren regelmäßig das Tief markierte und wieder für steigende Kurse sorgte. Sollte die Marke halten, sind Anschlusskäufe bis in den Bereich von 49,65 einzuplanen.

Im Falle eines Eröffnungskurses unterhalb der Unterstützungslinie bei ca. 48,08 $ ist allerdings ein zunehmender Abwärtssog zu erwarten. Hier befinden sich üblicherweise zahlreiche automatische Stop-Loss-Orders zur Verlustbegrenzung, welche in diesem Szenario dann sofort ausgelöst würden und weitere Verkäufer in den Markt befördern. Auf dem unteren Livechart können Sie das Antesten dieses Unterstützungsbereichs mitverfolgen.

eBay Inc
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Über den Experten

Philipp Berger
Philipp Berger
Redakteur

Philipp Berger verstärkt seit 2014 das Redaktionsteam von GodmodeTrader als technischer Analyst insbesondere im Bereich von US-Aktien und Wissensartikeln.

Philipp Berger ist ausgebildeter Finanzassistent, Wirtschaftswissenschaftler, Unternehmer und Trader und beschäftigt sich seit über sieben Jahren intensiv mit dem Thema Börse. Seine Leidenschaft für die Kapitalmärkte und wirtschaftliche Beziehungen entdeckte er hierbei mitten im Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008.

Im privaten Handel präferiert Philipp Berger in erster Linie einen Swingtrading-Ansatz sowohl intraday als auch auf Basis einer Haltedauer von mehreren Tagen und Wochen in allen liquideren Assetklassen wie bspw. Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Langfristig setzt er jedoch auch auf Factorinvesting auf der Grundlage klassischer Unternehmensbewertungsverfahren in Verbindung mit der Analyse relativer Marktstärke. Zugute kommen ihm hierbei Erfahrungen, die er etwa in der Transaktionsberatung oder in der quantitativen Division eines internationalen Asset Managers und Hedgefonds gesammelt hat.

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