Kommentar
11:10 Uhr, 16.01.2007

EADS Bonus-Zertifikat: Totgesagte leben länger

Auf ein Horrorjahr blickt der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS zurück. Die Lieferverzögerungen beim Großraumflieger Airbus A380 sowie die sich daraus ergebenden Belastungen haben das Unternehmen in eine tiefe finanzielle und personelle Krise gestürzt. Nachdem die ganzen schlechten Nachrichten vom Tisch sind, kann es 2007 nur noch besser werden. Daher lohnt sich ein Blick auf ein Bonus-Zertifikat der Deutschen Bank auf EADS. Denn das Zertifikat, das bereits an den Börsen Frankfurt und Stuttgart gehandelt wird, überzeugt nicht nur mit einer attraktiven Bonus-Rendite, die durch einen komfortablen Sicherheitspuffer abgesichert ist, sondern nimmt auch an Kursgewinnen der Aktie über das Bonusniveau unbegrenzt teil.

Einzig die vergleichsweise lange Laufzeit von mehr als dreieinhalb Jahren fällt etwas aus dem Rahmen. Im Detail: Sollte EADS bis zur Fälligkeit des Produkts im September 2010 nicht auf bzw. unter die Schwelle von 18,00 Euro fallen, winkt im September 2010 eine Rückzahlung von 34,50 Euro. Dies entspricht einer ansehnlichen Bonus-Rendite von 40,5 Prozent bzw. 9,7 Prozent p.a. Die Chancen, dass der Bonus zur Auszahlung kommt, stehen gut. Die Handlungsstarre, die das A380-Desaster bei EADS ausgelöst hat, scheint überwunden zu sein. Dafür sprechen die jüngsten Absatzerfolge. So durfte sich die Tochter Airbus kürzlich über drei Großaufträge aus Singapur, Malaysia und Spanien im Volumen von mehreren Milliarden Euro freuen. Getragen von der Hoffnung auf ein Comeback befindet sich die Aktie von EADS seit Anfang Oktober 2005 wieder im Aufwind. Zuletzt gelang es dem Titel sogar wieder an den charttechnischen Widerstand bei der 25-Euro-Marke heranzulaufen. Ein Sprung über die Marke wäre ein positives Signal und ein Vertrauensbeweiß der Märkte.

Natürlich bleiben Risiken. Vor allem der mit aller Härte geführte Wettkampf mit Boeing könnte für Rückschläge sorgen. Gegen schlechte Nachrichten ist das Zertifikat mit einem Risikopuffer von aktuell 27,4 Prozent jedoch solide abgesichert. Das heißt, die Aktie müsste schon in den Bereich der Tiefsstände des Krisenjahres 2006 fallen, damit der Bonusanspruch gefährdet wäre. Zudem sollten Anleger beachten, dass EADS speziell für die Franzosen ein Prestigeobjekt ist, welches unter Umständen auch durch (ggf. versteckte) Staatssubventionen unterstützt werden kann.

ZJ-Fazit: Das Bonus-Zertifikat der Deutschen Bank eignet sich für Anleger, die davon ausgehen, dass EADS das Gröbste überstanden hat. In diesem Fall sind beachtliche Renditen zu erzielen. Schwingt sich die Aktie sogar zu neuen Höchstständen auf, die lange Laufzeit ließe dafür Platz, bremst kein Höchstbetrag die vollständige Partizipation am Laufzeitende nach oben.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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