Kommentar
09:45 Uhr, 17.02.2003

DWS - Markteinschätzung Aktien Japan

Deflation dauert an, Handelsüberschuss kräftig gestiegen, schlechte Ertragsaussichten für Technologieunternehmen, Quartalsgewinn von Sony auf Rekordniveau explodiert, Banken schaffen Ordnung - mit diesem breiten, teils widersprüchlich anmutenden Spektrum von Schlagzeilen ist die Situation der japanischen Volkswirtschaft zu Beginn des neuen Jahres skizziert worden.

Nach nur drei Quartalen Wachstum ist das reale Bruttoinlandsprodukt zum Jahresende 2002 schon wieder geschrumpft, sodass der Aufschwung vorbei sein könnte, bevor er richtig begonnen hat. Immerhin: Der Rückfall könnte im Vergleich zum Kollaps von 2001 moderat ausfallen, obgleich die Deflation noch längere Zeit andauern dürfte. Nichts desto trotz gab es auch positive Entwicklungen und Signale:

Ungeachtet der Wirtschaftsflaute hat das Inselreich seinen Handelsbilanz-Überschuss dank kräftiger Exportsteigerungen um mehr als 50 Prozent aufgestockt. Das war der erste Anstieg seit vier Jahren und zugleich der kräftigste seit 1984. Die Ausfuhren haben auf Grund der hohen Nachfrage im benachbarten Asien einen Rekord erreicht. Einige Blue Chips wie Sony und Canon haben dabei glänzend verdient.

Im maroden Bankensektor kommen die notwendigen Aufräumarbeiten langsam in Gang. Mehrere Großbanken scheinen unter dem Druck der Regierung zu radikalen Schritten bereit zu sein. Zum Beispiel hat Mizuho Holdings Inc., gemessen an den Einlagen die größte Bank der Welt, eine kräftige Kapitalerhöhung und die Abschreibung Not leidender Kredite in großem Stil angekündigt. Wenn die angeschlagenen Finanzhäuser den angeschlagenen Unternehmen den Geldhahn abdrehen, drohen zwar eine Pleitewelle und steigende Arbeitslosigkeit, aber nur mit einer solchen Rosskur kann das Land seine Krise überwinden.

In den kommenden Wochen könnte der japanische Aktienmarkt weiterhin von Kapitalzuflüssen aus dem Ausland profitieren. Bei steigenden Kursen ist jedoch unverändert Abgabedruck der Banken zu erwarten. Insofern und auf Grund der geopolitischen Unsicherheit ist nicht mit starken Kursavancen zu rechnen.

In diesem diffizilen Umfeld kommt es darauf an, die "richtigen" Titel zu identifizieren. Stock Picking-Fonds wie DWS Japan-Fonds versuchen, die "Perlen" des Marktes, d.h. die solide aufgestellten Qualitätsaktien heraus zu filtern.

Quelle: DWS

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