Kommentar
09:47 Uhr, 17.02.2003

DWS - Markteinschätzung Aktien Europa

Nach freundlichem Start haben die europäischen Börsen im Januar den negativen Trend vom Dezember fortgesetzt. Die Besorgnis der Investoren über einen drohenden Irak-Krieg lastete weiterhin auf den Märkten und führte zu anhaltend hohen Rohölpreisen, einem Goldpreis auf 6-Jahres-Hoch und einer ausgeprägten Dollar-Schwäche gegenüber dem Euro. Letztere traf vor allem die Kurse der europäischen Unternehmen, die einen Großteil ihrer Umsätze in den USA machen, insbesondere Pharmawerte. Weitere Zwangsverkäufe institutioneller Investoren haben die Abwärtsentwicklung verstärkt.

An der Konjunkturfront zeigt sich zwar weiterhin kein positiver Trend, allerdings haben einige wichtige Barometer in den USA die Erwartungen übertroffen. Auch die Unternehmenszahlen für das vierte Quartal 2002 lagen zum größten Teil im Rahmen bzw. über den Erwartungen. Der Ausblick der Unternehmen auf das erste Quartal des laufenden Jahres deutet auf eine "normale" saisonale Umsatzschwäche hin.

Die geopolitischen und konjunkturellen Unwägbarkeiten haben jedoch verhindert, dass positive Meldungen auf die Aktienkurse durch schlagen konnten.

Im Vorfeld eines möglichen Krieges wird die Unsicherheit an den Märkten bestehen bleiben. Wir bevorzugen deshalb vergleichsweise konjunkturresistente Werte wie Telekommunikationstitel. Zudem könnten sich Ölaktien nach ihren starken Januar-Verlusten erholen. Ihr Kursverlauf stand in deutlichem Gegensatz zum steigenden Ölpreis.

Voraussetzung für eine kurzfristige spürbare Erholung an den Aktienmärkten ist eine friedliche oder schnelle und erfolgreiche militärische Beendigung bzw. Lösung des Irak-Konfliktes. Auf Jahressicht könnten sich die Märkte auch ohne eine deutliche konjunkturelle Erholung positiv entwickeln, da die Bewertungen auf ein attraktives Niveau zurück gefallen sind. Die Dividendenrenditen einiger europäischer Titel übertreffen mittlerweile die Renditen 10-jähriger Anleihen.

Quelle: DWS

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