Durchwachsene Quartalsberichte belasten
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Nachgebende Aktienkurse nach durchwachsenen Quartalsberichten. Technologietitel litten insbesondere unter einem enttäuschenden Geschäftsausblick von Chipproduzent Intel und dem Umsatzrückgang beim Telekomausrüster Nokia.
An den US-Börsen sorgten uneinheitliche Signale für einen insgesamt schwächeren Wochenverlauf, wobei insbesondere Technologietitel besonders von negativen Meldungen belastet wurden. Einige erfreuliche Impulse kamen von der Konjunkturseite. Die Erzeugerpreise sind im Juni unerwartet deutlich gesunken, währen zugleich der Philly-Fed-Geschäftsklimaindex und der Geschäftsklimaindex der Region New York überraschend stark angezogen hat. Zudem blieb die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Rahmen der Erwartungen. Allerdings sorgte der Ölpreis mit einem Anstieg auf über 41 Dollar je Barrel für Belastung.
Das Hauptaugenmerk lag dennoch auf der Quartalsberichtsaison der Unternehmen. Positive Quartalszahlen kamen vom Pharmaunternehmen Johnson & Johnson und McDonalds. Die Fast-Food-Kette übertraf mit ihrem Ergebnis die Markterwartungen. Delta Airlines veröffentlichte stattdessen eine Erhöhung der Rückstellungen, woraufhin Fluggesellschaften unter Druck gerieten. In den vergangenen Tagen zählten aber vor allem Technologiewerte zu den Verlieren. Chiphersteller Intel hatte seine Bruttogewinnspanne für das Gesamtjahr überraschend gesenkt und damit im gesamten Sektor für spürbare Belastungen gesorgt. Hinzu kamen skeptische Branchenstudien. Konkurrenten wie AMD konnten sich trotz ihrer positiven Quartalsergebnisse vor diesem Hintergrund nicht behaupten. Besser sah es für Computerhersteller wie IBM und Apple aus. Diese haben die Umsatz- und Gewinnerwartungen des Marktes übertroffen und ernteten deshalb vielfaches Analystenlob. Ferner hat Netzwerkausrüster Juniper Networks mit seiner Präsentation positiv überrascht und will im laufenden Jahresviertel besser abschneiden als bisher von Analysten prognostiziert. Entsprechend kräftig legte der Aktienkurs im Wochenverlauf zu. Negativ wurden hingegen die Daten des finnischen Telekomkonzerns Nokia aufgenommen. Somit wechselten sich Licht und Schatten an der Technologieorientierten NASDAQ ab, wobei die skeptischen Stimmen jedoch überwogen.
In Japan tendierten die Aktienkurse per saldo leicht schwächer. Insbesondere die Vorgaben von der NASDAQ belasteten die Technologiewerte. Erfreuliche Zahlen vom südkoreanischen Elektronikriesen Samsung führten am Freitag jedoch wieder zu einer kleinen Gegenbewegung. Nach Verhandlungen der japanischen Großbanken Mitsubishi Tokyo Financial Group und UFJ Holdings über einen Zusammenschluss zur größten Bank der Welt schlossen Finanzwerte uneinheitlich. Am heutigen Montag blieb die Tokioter Börse aufgrund eines Feiertags geschlossen.
Die europäischen Aktienmärkte wiesen ebenfalls eine negative Wochenbilanz auf. Den stärksten Rückgang im DJ Euro Stoxx 50 verzeichnete dabei die Aktie von Nokia. Der finnische Handyhersteller meldete für das abgelaufene Quartal einen Umsatzrückgang und äußerte sich zudem über die Aussichten in den nächsten Monaten verhalten, woraufhin der Kurs um über 15 Prozent abrutschte. Auch Konkurrenten wie Ericsson und Philips zeigten sich trotz guter eigener Zahlen davon belastet. Dagegen zählten Autowerte nach steigenden Absatzzahlen in Westeuropa zwischenzeitlich zu den Gewinnern. Die Autoverkäufe in Westeuropa stiegen nach Angaben des Europäischen Automobilherstellerverbands (ACEA) im Juni verglichen mit dem Vorjahr um 5,6 Prozent auf 1,41 Millionen Fahrzeuge. In Deutschland mussten die Papiere von Infineon nach der Enttäuschung durch Intel Einbußen hinnehmen. Lufthansa wurde in der zweiten Wochenhälfte von dem wieder anziehenden Ölpreis belastet. Per saldo positiv entwickelten sich dagegen die Titel von Linde. Die Auseinandersetzung beim DaimlerChrysler-Konzern um die Produktion in Sindelfingen hatte keine Auswirkung auf dessen Aktienkurs. Das Wochenminus von 1,7 Prozent hob sich nicht aus dem Gesamtmarkt hervor. In besonders schwacher Verfassung präsentierte sich der TecDAX, der um 4,2 Prozent nachgab. Hier hatte vor allem Epcos unter den Nokia-Zahlen zu leiden, da das Unternehmen unter anderem Komponenten für Mobiltelefone produziert.
Das Handelsgeschehen in dieser Woche wird wahrscheinlich ganz im Zeichen der zahlreichen Unternehmensberichte stehen. Darüber hinaus gilt das Anlegerinteresse der Rede von Alan Greenspan vor dem US-Bankenausschuss und eventuellen Hinweisen zur Konjunktureinschätzung. Zur Wirtschaftsentwicklung kommen ferner Zahlen über die EU-Industrieproduktion sowie der ZEW-Konjunkturindex. Aus den USA sind darüber hinaus Daten zum Wohnungsbau und die Frühindikatoren im Juni zu erwarten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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