Kommentar
09:17 Uhr, 04.09.2024

Durchblick: Ein August voller Überaschungen

Was für ein Monat. Wer hätte gedacht, dass nach den heftigen Börsenturbulenzen Anfang August, der DAX® (Performance) Index auf einem neuen Allzeithoch den Monat beendet?

Ganz schön schnell ging es bergab Anfang August. Der japanische Leitindex brach dramatisch ein, die anderen Märkte folgten und verloren auch ordentlich.

Was hat den Sommer-Crash an den Börsen ausgelöst? War die Marktkorrektur gerechtfertigt?

An dieser Stelle verweise ich gerne auf Philip Gisdakis und Dr. Andreas Rees:

Hauptauslöser für die starken Verluste an den asiatischen Börsen war unter anderem die Abwicklung des sogenannte Yen-Carry-Trades und dies strahlte auf die anderen Märkte aus.

Die Bank of Japan hatte die Zinsen angehoben und vollzog damit zwei Jahre nach Fed und EZB den geldpolitischen Schwenk in Richtung Inflationsbekämpfung – und das ausgerechnet, als Letztere auf Zinssenkungen umsteuern.

Dies führte zu höheren Finanzierungskosten im Yen und einem stärkeren Yen, wodurch der Carry-Trade, verstärkt durch die vorangehende Schwäche in US- und europäischen Aktien, ins Minus geriet. Die unter Druck stehenden Positionen (sowohl die Finanzierung im Yen, als auch die Investments) wurden abgewickelt – im Sommer und in der Urlaubszeit, in der die Märkte grundsätzlich weniger liquide sind und viele Investorinnen und Anleger wenig Bereitschaft zeigen, in fallenden Märkten eine Opportunität zu sehen (und damit den Rückgang zu bremsen). Dadurch geriet der Carry-Trade noch weiter unter Druck.

Zusätzliche Nachrichten unterstützten die negative Entwicklung:

Schwache US-Arbeitsmarktdaten
Hohe Bewertungen im Technologiesektor – mit Enttäuschungspontential

Eine Kettenreaktion aus allen drei Faktoren führte zum weltweiten Kursrutsch und hoher Volatiliät.

Allen voran die Technologie-Werte in den USA litten in der Gunst der Anlegerinnern und Investoren. Allerdings änderte sich das wieder in der zweiten Monatshälfte. Der Nasdaq-100® Index beendete den August mit einem Plus von 1,1%.
In Europa gab es auch einige Gewinner: Der DAX® (Performance) Index legte um 2,2% zu, der UC European Sector Rotation Strategy Index (EUR) und der STOXX® Europe 600 (Price) Index (EUR) gewannen 1,0% bzw. 1,3% auf Monatssicht hinzu.

Mit Blick auf US-Wahlen und geopolitische Krisen steht die Frage im Raum, was das für das Jahresschlussquartal bedeutet?

Immer loht sich in solchen Momenten dem HVB Markt-Briefing-Podcast ein Ohr zu schenken: https://lnkd.in/d5J7KMs9

Überall wo es gute Podcasts gibt – absolut hörenswert!

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Über den Experten

Nikolaus Barth
Nikolaus Barth

Nikolaus Barth ist seit mehr als 15 Jahren im Bereich der Wertpapier-Anlagelösungen tätig. Zunächst war er bei ABN AMRO Bank als Experte für strukturierte Produkte tätig, 2010 wechselte er in den identischen Bereich der UniCredit. Er bringt seine Kompetenz und Leidenschaft für Wertpapiere und Kapitalmärkte ein.

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