Dünne Luft
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Den Börsen könnte es in der kommenden Woche an einer klaren Richtung fehlen. Zwar ist die Tendenz an den Märkten noch immer positiv, doch mehren sich die belastenden Faktoren. „In der heute beginnenden Berichtssaison könnte das eine oder andere Unternehmen durchaus enttäuschen. Insgesamt dürften die Berichte über das abgelaufene Quartal aber weitestgehend den Erwartungen entsprechen," sagt ADIG-Fondsmanager Klaus Breil. Die Börsen befänden sich seit der amerikanischen Präsidentschaftswahl in einer Hausse. Das mache die Märkte für Korrekturen anfälliger. Die Luft für weiter steigende Kurse werde folglich immer dünner. „Des weiteren könnte die Diskrepanz zwischen den europäischen und amerikanischen Indizes zu Anpassungsbewegungen führen“, so der US-Experte weiter. Obwohl die Börsen in den USA in der vergangenen Woche deutliche Verluste hinnehmen mussten, wurden in Europa neue Zweijahreshochs erreicht. „Die Vergangenheit zeigt, dass es fraglich ist, wie lange den Europäern eine solche Abkoppelung gelingt“, sagt Breil.
Positiv wirkt sich allerdings der wieder stärkere Dollar auf die hiesigen Börsen aus. „Wir gehen davon aus, dass die Erholung des Dollar kurzfristig noch anhält. Mittelfristig wird der Euro weiter aufwerten“, so der Fondsmanager.
Der Ölpreis dürfte seine Korrektur weitestgehend abgeschlossen haben und in der kommenden Woche eher seitwärts tendieren.
Ab heute wird sich zeigen, ob die Unternehmensgewinne dem erhofften Wachstum entsprechen, oder ob Anpassungen durchgeführt werden müssen. Traditionell beginnt die Berichtssaison heute mit dem Aluminiumproduzenten Alcoa. Das Augenmerk liegt diese Woche allerdings auf den Technologiewerten. Mit Intel am Dienstag, Apple am Mittwoch und Sun Microsystems am Donnerstag berichten drei der ganz Großen. Sie geben damit einen Überblick über den weiteren Verlauf der Daten aus dem Technologiesektor. In Europa melden sich Unternehmen wie Karstadt Quelle, EADS, Metro und Douglas zu Wort.
Von konjunktureller Seite werden in der laufenden Woche eher positive Nachrichten erwartet.
In den USA könnte sich die für Mittwoch erwartete Veröffentlichung der US- Handelsbilanzdaten als bedeutender Stimmungstest erweisen. Das Defizit wird im Vergleich zum Vormonat rückläufig prognostiziert, da sich der starke Rückgang des Ölpreises im November positiv auf die Bilanz ausgewirkt hat.
Bei den am Donnerstag anstehenden Einzelhandelsumsätzen des Monats Dezember wird mit einem Anstieg von einem Prozentpunkt gerechnet. Auch bei der Industrieproduktion gehen Analysten von einem leichten Anstieg um 0,5% aus.
Mit Spannung blicken Investoren am Dienstag in Deutschland auf den ZEW-Index. Im Konsens sehen Analysten einen Anstieg auf 18 Zähler. Darüber hinaus wird die Industrieproduktion für den Monat November bekannt gegeben. Diese wird leicht rückläufig sein. Das aussagekräftigste Ereignis in der kommenden europäischen Konjunkturwoche ist die EZB-Sitzung am Donnerstag. Am selben Tag wird das BIP für das Gesamtjahr 2004 in Deutschland veröffentlicht.
Aus Japan erwartet die Investoren der Leading Economic Index sowie die Auftragseingänge für Maschinen. Der Beitrag der Asiaten zum Weltkonjunkturbild dürfte eher negativ ausfallen.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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