DSL-Datenübertragung bald erheblich teurer?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
DSL-Datenübertragung könnte sich in naher Zukunft erheblich verteuern, da die Deutsche Telekom für die Zusammenschaltung ihres Breitband-Datennetzes mit den Netzen der Wettbewerber bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post einen Antrag auf Preiserhöhung gestellt hat.
Der Preisanstieg wäre, sollte die Telekom Erfolg haben, enorm. Für die Netz-Zusammenschaltung, das Vorleistungsprodukt der Telekom, würde der nutzungsabhängige Preis auf mehr als das Doppelte steigen.
Dadurch müssten wahrscheinlich die Preise für den DSL-Internetverkehr auch für die Endkunden erhöht werden. Betroffen wären hier vor allem Pauschalangebote, wie die Flatrate. Auch rechnen die Wettbewerber damit, dass die Entwicklung des Breitbandinternets in Deutschland stark gebremst würde.
Die Telekom hat in diesem Segment eine Art Monopolstellung, da die Konkurrenz auf das Netz der Telekom zurückgreifen muss, um den Kunden Internetzugang zu verschaffen. Der Antrag der Telekom steht am 24. August auf der Tagesordnung der Regulierer.
Die Preiserhöhung würde Anbieter treffen, die Zips einsetzten. Zips bedeutet Zuführung des Online-Datenverkehrs von T-DSL-Nutzern für Internet Service Provider mit eigener Internet-Plattform. Die Telekom bietet noch andere Möglichkeiten der Zusammenschaltungen an. Diese sind jedoch teuerer als Zips. Jedoch räumt die Telekom Großabnehmern, wie T-Online oder United Internet, die auf die anderen Möglichkeiten zugreifen, Rabatte ein. Laut Ansicht von Marktbeobachtern sinkt dadurch die Preisdifferenz stetig. Die deutsche Tochtergesellschaft der Telefónica und Freenet nutzen Zips. Telefónica bedient als Wiederverkäufer weitere Internetzugangsanbieter, beispielweise AOL oder Tiscali.
Derzeit liegt der Preis bei Zips bei 0,63 Euro je Bandbreiteneinheit (Zehn Kilobit in der Sekunde) und Zugangspunkt. Die Deutsche Telekom hatte bei der Regulierungsbehörde 1,14 Euro beantragt. Am 30. September läuft dieser Preis aus. Die Telekom fordert nun einen Preis von 1,55 Euro, 130 Prozent mehr als bisher. Deutschland ist im DSL-Bereich von den Preisen her sowieso schon Spitzenreiter. In keinem anderen europäischen Land ist DSL-Datenübertragung so teuer. Die Anbieter fordern daher eine Preissenkung.
Bisher hat die Regulierungsbehörde aufgrund von Kostenzusammenstellungen der Telekom sein Urteil gefällt. Die Telekom erklärt nun, die Kosten lägen bei 1,14 Euro pro Breitbandeinheit, dem im letzten Jahr geforderten Preis.
Das Portal mit Themenschwerpunkt 'Mobilfunk' und 'UMTS'
Mit zusätzlichem Experten, mit mehr Content.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.