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10:56 Uhr, 30.05.2024

DSGV: Grenzüberschreitender Finanzmarkt braucht praxisnahe Regulierung

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Anlässlich der anstehenden Europawahl fordert der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) das kommende Europäische Parlament auf, Maßnahmen für kluge und verbraucherfreundliche Finanzdienstleistungen zu stärken. Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV, betonte die Notwendigkeit von praxisnahen und marktkonformen Lösungen für einen grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungsmarkt, der den Bedürfnissen der Menschen entspreche. "Qualität in der Beratung und zielgerichtete Verbraucherinformationen müssen im Mittelpunkt stehen", forderte sie. "Eine staatliche Preisregulierung oder eine für Kundinnen und Kunden unzumutbare Informationsflut sind unnötig."

Schriever hob konkrete Lösungen für fünf Punkte hervor, die aus Sicht der Sparkassen-Finanzgruppe angepasst werden sollten: Anstelle einer Kostenregulierung im Wertpapiergeschäft sollten bewährte und marktkonforme Mechanismen genutzt werden, wie etwa eine zentrale Vergleichswebseite. Auch gelte es, die Auswahl der Beratungsform beizubehalten, denn eine Bevorzugung der Honorarberatung vor der Provisionsberatung sei nicht im Interesse der Kunden. Um Kunden zu helfen, selbstbestimmte und informierte Entscheidungen zu treffen, müsse der Umfang der gesetzlichen Pflichtinformationen die Bedeutung des jeweiligen Rechtsgeschäfts widerspiegeln.

Für erfahrene Anleger müssten zudem weitere Erleichterungen eingeführt werden, wie die Möglichkeit zum Verzicht auf bestimmte Informationen oder die Erweiterung der Erleichterungen bei der Hochstufung zu professionellen Kunden. Zudem müsse der Verbraucherschutz durch eine bessere Finanzbildung gestärkt werden. "Es ist essenziell, dass das neue Europäische Parlament die Subsidiarität stärkt und den Mitgliedstaaten die Möglichkeit gibt, eigene Lösungen zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen ihrer Bürgerinnen und Bürger entsprechen", betonte Schriever. Entscheidungen müssten nah an den Menschen getroffen werden. Nur so könne "ein wirklich verbraucherfreundlicher Finanzmarkt in Europa entstehen".

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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