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14:12 Uhr, 22.10.2024

DSGV: Finanzielle Zuversicht wächst - aber Sorge um Rente bleibt

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Trotz der geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen blicken nach einer neuen Studie des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) wieder mehr Menschen in Deutschland positiv auf ihre finanzielle Situation. Laut dem "Vermögensbarometer 2024" beurteilen 38 Prozent ihre gegenwärtige finanzielle Situation als gut oder sehr gut - 4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, wie der DSGV bekanntgab. Gerade bei den Jüngeren kehre der Optimismus zurück: Unter den 14- bis 29-Jährigen äußerten sich 48 Prozent der Befragten entsprechend positiv. "Die junge Generation zeigt, dass sie trotz der Herausforderungen der letzten Jahre ihre Zukunft optimistisch sieht. Das ist ein wichtiges Signal, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte DSGV-Präsident Ulrich Reuter.

Besonders die Sorgen um die Rente blieben allerdings weiterhin drängend. "Viele Menschen sind unsicher, ob ihre bisherigen Sparmaßnahmen für eine gute Absicherung im Alter ausreichen werden", sagte Reuter. "Es ist deshalb notwendig, dass sowohl private als auch staatliche Maßnahmen zur Altersvorsorge weiter gestärkt werden." Reuter begrüßte, dass die Bundesregierung in ihrem jüngsten Reformpaket wichtige Schritte in diese Richtung skizziert habe. Entscheidend sei, dass jeder Euro Eigenbetrag gefördert werden solle, und dass auch ein Bonus für Geringverdiener und Berufseinsteiger sowie Zulagen für Familien mit Kindern geplant seien.

Trotz der nach wie vor hohen Preise zeigt sich der Konsum in Deutschland laut der Umfrage widerstandsfähig. Zwar hätten 56 Prozent der Menschen ihr Kaufverhalten eingeschränkt, doch viele täten dies bewusst und strategisch, indem sie gezielt Preise verglichen, Angebote nutzten und bei weniger wichtigen Ausgaben sparten. Besonders bei den Jüngeren zeige sich eine positive Entwicklung: 27 Prozent der 14- bis 29-Jährigen hätten ihren Konsum sogar ausgeweitet. "Es ist erfreulich zu sehen, dass gerade die junge Generation wieder konsumfreudiger ist und das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität zurückkehrt", sagte Reuter.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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