Werbung
Kommentar
10:20 Uhr, 24.10.2025

Druck auf Russland steigt

Erwähnte Instrumente

Front gegen Russland

Wegen des mangelnden ernsthaften Engagements Russlands für einen Frieden beschloss US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegenüber der russischen Ölwirtschaft. Die Strafmaßnahmen betreffen die beiden größten russischen Ölkonzerne Lukoil und Rosneft und verbieten jegliche wirtschaftliche Interaktion mit diesen. Völlig überraschend kam indes das bislang noch unbestätigte Gerücht, dass sich auch die größten chinesischen Ölkonzerne - zumindest kurzfristig - aus dem Seewegs-Handel mit den beiden oben genannten russischen Gesellschaften zurückziehen wollen. Nahezu zeitgleich beschloss die EU im 19. Sanktionspaket, dass nun endgültig Schluss sein soll mit russischen Erdgaslieferungen - allerdings erst ab Anfang 2027. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wurden diese zwar drastisch reduziert. Aber noch immer kommt rund 20 % des Bedarfs an Gas aus Russland. Der zusätzliche Plan, das eingefrorene russische Vermögen im Gegenwert von rund 140 Milliarden Euro schrittweise an die Ukraine zum Wiederaufbau weiterzureichen, wurde indes noch nicht beschlossen. Hier zieren sich die Staats- und Regierungs-chefs der EU noch.

Nun also doch

Wegen des seit Monatsbeginn andauernden Regierungsstillstands, welcher inzwischen bereits der zweitlängste der US-Geschichte ist, mussten die Anleger in der jüngeren Vergangenheit auf eine Vielzahl an US-Makrodaten verzichten. Dies galt bislang auch für die Zahlen zur US-Inflation für den Monat September. Heute Nachmittag werden diese trotz Shutdown nun jedoch nachgeliefert. Hierfür gibt es einen praktischen Grund. Die Zahlen zur Entwicklung der Konsumentenpreise werden zur Berechnung der Höhe von Sozialleistungen benötigt, weshalb diese unverzichtbar sind. Ohne sie könnten die Gelder nämlich nicht rechtzeitig ausgezahlt werden. Für die Kernrate, also ohne Preisveränderungen für Nahrungsmittel und Energie, wird im Konsens mit einer im Vergleich zu August unveränderten Teuerung von 3,1 % YoY gerechnet. Für die sogenannte Headline-Inflation, welche den gesamten Warenkorb abbildet, wird jedoch ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte von 2,9 % YoY auf 3,1 % YoY befürchtet. Damit würde sich die US-Teuerung noch weiter vom Inflationsziel der US-Notenbank Fed in Höhe von 2 % entfernen.

Zusätzlicher Kranz an Daten

Zusätzlich steht für heute noch ein ganzes Bündel an weiteren Zahlen auf der Agenda: Am Morgen wurden bereits die japanischen Konsumentenpreise für September veröffentlicht, welche von 2,7 % im August auf 2,9 % im September stiegen. Von hohem Interesse dürften zudem die vorläufigen Zahlen zu den Oktober-Einkaufsmanagerindizes für Deutschland bzw. den gesamten Euroraum sein und zwar jeweils sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor. An den Märkten dürfte zudem ventiliert werden, welche Folgen der Abbruch der US-Handelsgespräche mit Kanada haben wird. Last but not least steht heute noch die Überprüfung des Kreditratings von Frankreich durch Moodys auf der Agenda. Angesichts der im Nachbarland seit längerem schon höchst fragilen und ihrer Handlungsfähigkeit stark eingeschränkten Regierungen, hatten S&P GlobalRatings, Fitch und Scope bereits den Daumen gesenkt.

Zum PDF-Download


Wichtige Hinweise


Diese Publikation richtet sich ausschließlich an Empfänger in der EU, Schweiz und Liechtenstein. Diese Publikation wird von der LBBW nicht an Personen in den USA vertrieben und die LBBW beabsichtigt nicht, Personen in den USA anzusprechen.

Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 22, 60314 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn / Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt.

Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihre Anlageberaterin oder -berater. Wir behalten uns vor, unsere hier geäußerte Meinung jederzeit und ohne Vorankündigung zu ändern.

Wir behalten uns des Weiteren vor, ohne weitere Vorankündigung Aktualisierungen dieser Information nicht vorzunehmen oder völlig einzustellen. Die in dieser Ausarbeitung abgebildeten oder beschriebenen früheren Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.

Herausgeber


Landesbank Baden-Württemberg
Am Hauptbahnhof 2
70173 Stuttgart