Kommentar
14:30 Uhr, 03.07.2014

Droht Europa nicht nur das WM-Aus?

Nach den ersten kleinen Fortschritten in einigen Krisenländern, könnte die größte Gefahr für das „europäische Haus“ von Schwergewichten wie Italien oder Frankreich ausgehen. Wie man dort dennoch ohne Reue investieren kann, zeigen die beiden neuen Best-Express-Zertifikate auf den CAC 40 und FTSE MIB.

Erwähnte Instrumente

  • Best Express-Zertifikat auf CAC 40 ER
    Kursstand: 97,74 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Best Express-Zertifikat auf FTSE MIB
    Kursstand: 98,21 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Viele Europäer würden sich die Aufbruchstimmung, die hoffentlich nur noch bis zum nächsten WM-Spiel gegen Deutschland bei dem französischen Fußball-Team vorherrscht, auch bei der Wirtschaft unseres Nachbarlandes wünschen. Doch gerade dort fehlt es noch an allen Ecken und Enden, zeigt sich Staatspräsident François Hollande doch noch immer relativ reformresistent, was Fortschritte bei der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen und der Verringerung der hohen Arbeitslosigkeit behindert. Stattdessen flüchten viele enttäuschte Wähler in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone in das rechte Lager der Front nationale, wie die Europawahlen vor ein paar Wochen bestätigten. Aber auch weiter im Süden in Italien, bei dem der Haussegen aufgrund des frühen WM-Ausscheidens derzeit ziemlich schief hängt, zeigen die großangelegten Reformen des hochgelobten neuen Regierungschefs Matteo Renzi bisher kaum Wirkung. Vielmehr lähmen Bürokratie und Korruption in Bella Italia noch immer jede wirtschaftliche Initiative. Laut „Spiegel.de“ sind die Lohnstückkosten seit 2005 um 17 Prozent gestiegen und ist das mit 133 Prozent des Bruttoinlandsprodukts hochverschuldete Land inzwischen auf das Produktionsniveau der frühen neunziger Jahre zurückgefallen. Ob das von der EU-Kommission für dieses Jahr mit 0,6 Prozent erwartete leichte Wachstum für eine Umkehrung des negativen Trends ausreicht, ist zweifelhaft, muss doch bereits jeder dritte Italiener seine Eltern und Verwandten um Hilfe bitten, um überhaupt noch über die Runden zu kommen.

Börsen mit reichlich Vorschusslorbeeren

Reformunwille hier, wenig Veränderung trotz umfangreicher Steuersenkungen, Sparmaßnahmen und zaghafter Entbürokratisierungsversuche dort, Frankreich und Italien sind noch lange nicht über den Berg und können sich noch immer als Destabilitäts-Faktor oder gar Stolperstein für Europa erweisen. Ein solches Negativ-Szenario wird von den Finanzmärkten bislang aber noch völlig ausgeblendet und stattdessen die scheinbaren Fortschritte in anderen Krisenstaaten wie Spanien oder sogar Griechenland mit Kursaufschlägen gefeiert. Davon konnten auch die französischen und italienischen Leitindizes CAC 40 und FTSE MIB profitieren, die auf Jahressicht mit einem Plus von mehr als 18 bzw. sogar fast 40 Prozent mit nach oben gezogen wurden. Auch in diesem Jahr geht es an der Pariser Börse bereits wieder um fast vier Prozent, in Mailand sogar um über 13 Prozent voran.

50 % Puffer, unbegrenzte Partizipation

Anleger, die auf eine weitere Beruhigung in den beiden großen EU-Staaten setzen, könnten sich die zwei neuen Best-Express-Produkte der Société Générale auf den CAC 40 (SG5VWH) und den FTSE MIB (SG5VYQ) etwas näher ansehen. Das Besondere an den maximal bis Juni 2020 laufenden Produkten gegenüber herkömmlichen Express-Zertifikaten: Die Rendite-Chance ist nach oben unbegrenzt. Dafür verzichtet der von der Tendenz her positiv für die Märkte gestimmte Investor auf eine Seitwärtsrendite, kann aber gleichzeitig auf die Vorteile eines Express-Produkts wie z.B. das Stichtags-Prinzip oder die vorzeitige Ausstiegs-Möglichkeit vertrauen. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass es zu einer vorzeitigen Fälligstellung kommt, wenn die erwartet positive Indexentwicklung doch ausbleiben sollte, wurde die Tilgungsschwelle bei den beiden Zertifikaten auf lediglich 88 Prozent (CAC 40) bzw. 90 Prozent des Auflageniveaus (FTSE MIB) fixiert. Sollte der jeweilige Index also an einem der fünf vorzeitigen jährlichen Stichtage mindestens bei der betreffenden Tilgungs-Marke ins Ziel kommen, wird das entsprechende Papier gekündigt und wenigstens zum Nennwert von 100 Euro zurückgezahlt. Weist der Basiswert dabei ein Plus gegenüber dem Start-Level auf, wird dieses aufgrund des Best-Express-Mechanismus in voller Höhe miteingerechnet. Für den Fall, dass es zu keiner vorzeitigen Tilgung kommen sollte und die Verluste an den jeweiligen Stichtagen doch immer höher als zwölf bzw. zehn Prozent ausfallen, kommt am finalen Bewertungstag, dem 17. Juni 2020 eine zusätzliche Barriere bei 50 Prozent des Auflageniveaus ins Spiel. Eine Index-Halbierung auf 2.268,04 Punkte beim CAC 40 bzw. 10.998,20 Zähler beim FTSE MIB würde also immer noch ausreichen, um dem Anleger den vollständigen Nennbetrag von 100 Euro aufs Depot-Konto zurückzuerstatten. Erst unterhalb der Barrieren würde die tatsächliche Indexentwicklung ausgehend von den Emissionsniveaus bei 4.536,07 bzw. 21.996,40 Punkten ebenso wie im Erfolgsfall auf der Oberseite eins zu eins an den Anleger weitergegeben.

Die beiden Best-Express-Papiere der Société Générale im Einzelnen:

WKN

Basiswert

Kupon

Barriere

Tilgungs-Schwelle

Fälligkeit

Brief

SG5VWH

CAC 40 

-

1:1-Partizipation

2.268,04 

(50 %)

3.991,74 (88 %)

24.06.20 

98,72 €

SG5VYQ

FTSE MIB

-

1:1-Partizipation

10.998,20 (50 %)

19.796,76 (90 %)

24.06.20 

99,14 €

Der BörseGo Tipp:

Die beiden neuen Best-Express-Zertifikate eignen sich für Anleger, die bei dem französischen bzw. italienischen Leitindex mit einem weiteren Aufwärtspotential rechnen. Dabei ist er fast für jede Eventualität gerüstet, nimmt er doch an einem Anstieg in voller Höhe teil, kann bei einer Hängepartie mit leichten Abschlägen immer noch ungeschoren bzw. bei den aktuell leicht unter pari notierenden Kursen sogar mit einem kleinen Gewinn aus der Position kommen, oder am Ende bei einem möglichen Crash zumindest bis zu einer Kurshalbierung sein eingesetztes Kapital vollständig schützen.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Folgen Sie mir jetzt auf Guidants!

Ich habe einen eigenen Desktop auf der Investment- und Analyseplattform. Das Herzstück hiervon ist mein Stream, eine Art Blog, in dem Sie sich mit mir und anderen Nutzern austauschen können.

Verpassen Sie keinen meiner Beiträge mehr! Wie Sie mir folgen können, erfahren Sie hier: http://www.guidants.com/hilfe/experten-folgen-stream

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten