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13:46 Uhr, 12.12.2018

Drei mögliche Treiber für US-Zinsen wie zur Jahrtausendwende

Columbia Threadneedle drei mögliche Treiber für die US-Zinsen: die Umkehr der Globalisierungseffekte, das Wachstum der Produktivität oder ein Anstieg der Laufzeitprämie bei Anleihen.

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Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Die US-Zinsen könnten der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge durchaus wieder auf Niveaus wie zu Beginn der 2000er Jahre steigen. Zwar wirke die sinkende Produktivität, die sich seit vielen Jahren zeige, tendenziell dämpfend auf die Zinssätze. Denn in einer zunehmend dienstleistungsorientierten Gesellschaft bedürfe es umfangreicherer Ressourcen als früher, um Ideen von wirtschaftlicher Tragweite zu entwickeln, wie Adrian Hilton, Leiter für globale Zinsen und Währungsanlagen bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar schreibt. Dadurch sinke das Zinsniveau, auf dem eine reife Volkwirtschaft ihre Effizienz steigern könne, heißt es weiter.

Dennoch sieht Columbia Threadneedle drei mögliche Treiber, welche die US-Zinsen wieder auf Niveaus ähnlich wie im Jahr 2001 zurückführen könnten. „Eine Möglichkeit wäre die teilweise Umkehr der Globalisierungseffekte, die seit den 1980er Jahren zu einem desinflationären Umfeld beigetragen haben“, schreibt Hilton. Der Aufstieg populistischer Politiker deute in diese Richtung und bedrohe den freien Handel. Durch eine partielle Deglobalisierung werde der weltweite Arbeitsmarkt kleiner, die Integration von Billigproduzenten in die Weltwirtschaft ginge zurück. „Damit könnte das günstige Verhältnis aus Wachstum und Inflation, das den politischen Entscheidern so lange entgegenkam, ungünstiger ausfallen.“

Zweitens könnten die US-Zinsen der Fondsgesellschaft zufolge wieder steigen, falls die Produktivität anziehe. „Im Zuge dessen könnte es passieren, dass der angenommene natürliche Zins angehoben und die künftige geldpolitische Richtung nach oben angepasst wird“, schreibt Hilton. Aktuelle Schätzungen zum Produktivitätswachstum könnten aus zwei Gründen zu niedrig ausfallen: weil die positive Wirkung technologischer Entwicklungen unterschätzt werde oder weil zwischen der Innovation und ihrem Einfluss auf die Produktivität mehr Zeit vergehe als angenommen, heißt es weiter.

Drittens halt Columbia Threadneedle es für möglich, dass die Laufzeitprämie steigt. Diese entschädigt Anleger für längerfristige Engagements am Anleihenmarkt. „Sie könnte infolge höherer, überraschender Inflationsrisiken steigen, wie in den 1970er und 1980er Jahren“, schreibt Hilton. „Oder weil sich die Nachfrage nach sicheren Häfen umkehrt, die wir in den vergangenen Jahren vonseiten der QE-Programme der Zentralbanken, von Akteuren aus dem Finanzsektor und ausländischen Anlegern gesehen haben.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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