Kommentar
15:10 Uhr, 27.10.2023

Drei Handelsideen für das derzeit herausfordernde Marktumfeld

Die gegenwärtigen Bedingungen für Aktientrader, die auf steigende Kurse setzen, sind zweifellos anspruchsvoll. Dennoch möchten wir euch heute drei Kandidaten vorstellen, von denen wir glauben, dass sie Potenzial haben.

Erwähnte Instrumente

  • Fuchs SE Vz
    ISIN: DE000A3E5D64Kopiert
    Kursstand: 36,560 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • MTU Aero Engines AG
    ISIN: DE000A0D9PT0Kopiert
    Kursstand: 182,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Zum Ende der Woche zeigen sich die Aktienmärkte freundlich. Die Entspannung aufgrund der leicht steigenden Anleihekurse nach der Zinsentscheidung der EZB am Vortag wirkt sich positiv aus und erzeugt keinen zusätzlichen Verkaufsdruck bei Aktien. Es bleibt spannend abzuwarten, ob der DAX seine Verlustserie fortsetzt. In den letzten Wochen war keine erhöhte Kauflust der Anleger am Freitag zu beobachten, möglicherweise aufgrund des Risikos von Schlagzeilen über den Nahost-Konflikt am Wochenende. Daher dürfte eine mögliche Erholung an der Börse begrenzt sein.

Fuchs SE - Free-Cashflow-Prognose angehoben

Im dritten Quartal konnte die Fuchs SE trotz eines Umsatzrückgangs ihren Gewinn steigern und zeigte sich zuversichtlicher hinsichtlich der Jahresprognosen. Der im MDAX gelistete Schmierstoff-Produzent bestätigte seine Umsatz- und Gewinnprognosen, hob jedoch seine Erwartungen für den Free Cashflow vor Akquisitionen an:

Statt bisher ca. 300 Millionen Euro werden nun rund 380 Millionen Euro prognostiziert.

Der Geschäftsführer Stefan Fuchs kommentierte die positive Cashflow-Entwicklung und erwähnte, dass Schwierigkeiten in der Lieferkette sowie ein Anstieg der Rohstoff- und Verkaufspreise in den letzten zwei Jahren zu einer Erhöhung von Lagerbeständen, Forderungen und einem Mittelabfluss geführt hätten. "Dieses Jahr konnten wir, wie erwartet, die Situation verbessern", so Fuchs.

Im letzten Quartal fiel der Umsatz auf 876 Millionen EUR, verglichen mit 902 Millionen EUR im Vorjahr. Das EBIT wuchs um über 10 % auf 113 Millionen EUR, gegenüber 100 Millionen EUR im Vorjahreszeitraum. Die Markterwartungen für den Umsatz lagen bei 894 Millionen EUR und für das EBIT bei 107 Millionen EUR.

Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen weiterhin Wachstum. Man prognostiziert einen Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich, was ungefähr 3,6 Milliarden EUR (Vorjahr: 3,4 Mrd. Euro) entspricht. Das EBIT wird weiterhin auf rund 390 Millionen EUR geschätzt, im Vergleich zu 365 Millionen EUR im Vorjahr.

Trading-Szenario:

Es klingt nach einer vernünftigen Herangehensweise, auf einen Rücksetzer zu warten, insbesondere, wenn die Aktie bereits um 8 % gestiegen ist. Geduld ist oft eine wichtige Tugend beim Handel, insbesondere in einem unsicheren Marktumfeld, wie aktuell.

Antizyklischer Long bei einem Rücksetzer in Richtung 36,20 Euro.

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MTU - Stabilisierung im Aktienkurs

MTU Aero Engines meldete heute Zahlen zum dritten Quartal und bestätigt zugleich die Jahresprognose für den bereinigten Umsatz und EBIT.

Mitte September gab es noch negative Schlagzeilen aufgrund von festgestellten Mängeln bei einem Getriebefan-Inspektionsprogramm. Es war unsicher, welchen Einfluss dies auf das Ergebnis von MTU hat. Der Getriebefan-Antrieb von Pratt & Whitney, an dem MTU mit 18 % beteiligt ist, kommt immerhin bei jedem zweiten Airbus-Mittelstreckenjet aus der A320neo-Familie zum Einsatz. Die Meldung führte zu einem Kursrutsch von knapp 20 %.

Mittlerweile scheint sich die Aktie gefangen zu haben und die nun erfolgte Bestätigung der Prognose könnte die Stabilisierung vorantreiben.

Die Belastung aus dem GTF-Rückruf beziffert MTU auf 1 Milliarde EUR. Dennoch hält man an dem Ziel von einem bereinigten Umsatz von 6,1 bis 6,3 Milliarden EUR (Prognose: 6,29 Mrd. Euro) und einem bereinigten EBIT von über 800 Millionen EUR (Prognose: 812 Mio. EUR) fest. Auch das bereinigte EBIT für das Q3 lag mit 1,52 Milliarden EUR im Rahmen der Erwartungen. Der Verlust für das Quartal lag unterm Strich bei -568 Millionen EUR.

Trading-Szenario:

Nach dem deutlichen Kursrutsch hat sich die Aktie in den letzten Wochen offenbar stabilisiert. Die Zahlen deuten an, dass keine zusätzlichen unerwarteten Belastungen erwartet werden müssen. Dies könnte eine Erholung auf das Niveau vor negativen Meldung befeuern. Aktuell kämpft der Kurs mit der 50-Tage-Linie, sollte diese überwunden werden könnte es weiter aufwärts gehen.

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Hypoport - Bereits alles drin im Kurs?

Die jüngste Prognosesenkung bei Hypoport deutet auf weiterhin herausfordernde Bedingungen im Immobiliensektor hin. Das Management hatte gehofft, dass sich der Markt im zweiten Halbjahr erholen würde, aber die Transaktionszahlen haben bereits darauf hingewiesen, dass die Erholung langsam verläuft. Im Segment Immobilienplattform führen leicht rückläufige Umsätze und hohe Investitionen jetzt auch in Q3/23 zu Anlaufverlusten.

Gegenüber dem Vorquartal gab es zwar leichte Zuwächse, gegenüber dem Vorjahresquartal aber zweistellige Rückgänge:

  • Umsatz Q3/23: ca. -15 % auf 88 Millionen EUR (Q3/22: 105 Mio. EUR)
  • EBITDA Q3/23: ca. -15 % auf knapp 8 Millionen EUR (Q3/22: 9 Mio. EUR)
  • EBIT Q3/23: rund -1 Millionen EUR (Q3/22: 0,8 Mio. EUR)

Nach den Ergebnissen dieses Quartals sind die Jahresziele nicht mehr erreichbar. Der Hypoport-Vorstand erwartet nun einen Umsatzrückgang von bis zu 25 % statt zuvor 15 % gegenüber dem Vorjahresumsatz und ein Konzern-EBIT von 10-15 Millionen EUR. Das EBIT des Gesamtjahres wird durch eine Reihe von positiven Einmaleffekten, wie beispielsweise nicht verbrauchte Kaufpreisverbindlichkeiten aus einem Besserungsschein und Aufwendungen für die Reorganisation innerhalb des Segments Immobilienplattform, erreicht werden.

Die Erholung im Immobiliensektor lässt weiter auf sich warten, hauptsächlich aufgrund hoher Zinsen und unterschiedlicher Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern. Es wird erwartet, dass Immobilienkäufe in den nächsten Jahren verschoben werden. Mögliche Zinssenkungen könnten das Geschäft wieder ankurbeln, aber dies könnte noch einige Quartale dauern.

Trading-Szenario

Insbesondere nach einem starken Rücksetzer in den letzten Wochen wurden schlechte Nachrichten mehr oder weniger erwartet. Der heutige Kursverlauf zeigt, dass der Markt die negativen Nachrichten als Gelegenheit zum Kauf betrachtet und darauf setzt, dass die Erholung zwar länger dauern sollte, aber dennoch kommen wird.

Das Überschreiten der Marke von 110 Euro bis 111 Euro unter hohem Handelsvolumen könnte eine gute Ausgangsbasis für einen Swing-Trade darstellen. Wichtig ist, dass der Kursanstieg nachhaltig ist und nicht nur ein kurzes Aufbäumen.

Hypoport-Aktie
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