Draghi: Kann nicht sagen, wie Griechenland ausgehen wird
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Mario Draghi äußerte sich gegenüber einer italienischen Zeitung gestern ungewöhnlich pessimistisch, was eine Einigung in der Griechenlandfrage anbelangt. Er könne nicht sagen, ob es gelingen werde, einen Deal um Griechenland zu finden, die Lage sei verfahren. Joseph Stiglitz, der Nobelpreisträger, will, dass die USA Griechenland helfen, Deutschland habe Griechenland besiegt, mit Hilfe der Troika, und man sei ja schon mal großzügig mit Deutschland umgegangen, und solle es erneut tun. Technisch könnte die US-Notenbank Swap-Linien für Griechenland eröffnen, damit würde die US-Notenbank zum Kreditgeber in letzter Instanz, wenn, so Stiglitz, die EZB dabei versage, ihr Rolle auszuüben. Schäuble reagierte sehr gereizt auf diese Töne aus den USA und schlug vor, die USA könnten ja Griechenland haben, wenn Deutschland dafür das finanziell ähnlich angeschlagene Puerto Rico haben dürfte. Der IWF senkte gestern erneut seine Prognosen für die Weltwirtschaft, die Turbulenzen aus China und Griechenland hätten die Planungssicherheit verringert. Bill Gross findet es immer schwieriger, Geld zu verdienen, da die Renditen tief, die Bewertungen hoch und die Investitionen und Produktivität rückläufig seien. Die Staatschefs der BRIC-Staaten tagten gestern in Russland und einigten sich auf eine engere Zusammenarbeit, sie wollen sich gegenseitig durch direkte Investitionen helfen, außerdem planen die BRIC-Staaten eine eigene Kreditratingagentur. Das Parlament in Athen will heute über Reformversprechen abstimmen, die die Regierung Tsipras gegenüber den Gläubigerstaaten gemacht hat. Am Sonntag wird es eine Notfallsitzung geben, und wenn dann keine Einigung gefunden werden kann, wird man automatisch innerhalb der 28 EU-Staaten dazu übergehen, Notfallmaßnahmen einzuleiten, dazu gehören offenbar humanitäre Missionen, Grenzkontrollen und Maßnahmen, um die Auswirkungen eines Zusammenbruchs Griechenlands auf Anrainerstaaten begrenzen sollen. Ich bin am Montag um 8 Uhr wieder live für Sie da, außerdem gibt es von uns um 9 Uhr am Montag ein Live-Webinar (Anmeldelink).
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.