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21:13 Uhr, 17.02.2021

Dr. Spendigs Nachhaltigkeits-Sprechstunde: ESG – ein Synonym für Nachhaltigkeit?

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Servus und moin, moin allerseits aus München!

In diesem neuen Blog, der unter dem Namen „Dr. Spendigs Nachhaltigkeits-Sprechstunde“ firmiert, möchte ich Sie in den nächsten Wochen in die faszinierende und gleichzeitig zunehmend unübersichtliche Welt der Nachhaltigkeit und der nachhaltigen Investments einführen.

Ich selbst bezeichne mich als „ESG Enthusiast“, d.h. ich finde das Thema Nachhaltigkeit faszinierend und es liegt mir sehr am Herzen. Die Herkunft des Wortes Enthusiast verweist auf eine von einem Gott besessene Person. Derart weit würde ich in meinem Fall nicht gehen. Es gibt also keinen Anlass, einen Exorzisten zu rufen, aber ich halte es für äußerst wichtig, dass sich gesellschaftliche Entwicklungen am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren. Hierzu zähle ich explizit auch das Finanzwesen.

Was bedeutet denn nun eigentlich „Nachhaltigkeit“?

Sehr vereinfacht gesagt ist nachhaltiges Wirtschaften „heute schon an morgen denken“. Oft wird an dieser Stelle aus dem Brundtlandbericht der Vereinten Nationen von 1987 zitiert. Dort steht frei übersetzt: “Eine nachhaltige Entwicklung stellt sicher, dass künftige Generationen die gleichen Chancen haben, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtige“.

In der Finanzwelt wird dieser Nachhaltigkeitsbegriff oftmals mit den drei Buchstaben ESG verknüpft. Wenn man bei Wikipedia nach der Buchstabenkombination „ESG“ sucht, findet man unter anderem einen Verweis auf Einscheiben–Sicherheitsglas und die Erläuterung es handle sich um „Glas, das erhöhte Temperaturschwankungs-, Biege-, Schlag- und Stoßfestigkeit bietet“. Nun, das ist nicht ganz das, was wir in der Finanzbranche unter dem Begriff ESG verstehen. Wir hoffen allerdings, dass eine gewisse Schlag- und Stoßfestigkeit zu den Charakteristika von ESG Investments gehört.

Was also hat es mit den drei ominösen Buchstaben im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit auf sich? Grundsätzlich leiten sich die drei Buchstaben aus englischen Begriffen für nachhaltigkeitsbezogene Aktivitäten und Verantwortungsbereiche von Unternehmen ab:

  • „E“ wie Environment – also das Thema Umwelt. Typische Aspekte, die hierbei betrachtet werden, sind die Vermeidung von Müll, Umweltverschmutzung, Treibhausgasemissionen oder Energieeffizienz.
  • „S“ wie Social – als Beispiel solcher sozialen Aspekte werden in der Regel Arbeitssicherheit, Gleichstellung oder gesellschaftliches Engagement des Unternehmens genannt.
  • „G“ wie Governance – damit wird die Art der Unternehmensführung bezeichnet.

Warum wurden nun ausgerechnet diese drei Dimensionen zu Repräsentanten nachhaltiger Unternehmensführung erkoren? Warum spielen beispielswiese die von den Unternehmen produzierten Waren vordergründig keine besondere Rolle? Sprich, warum heißt es beispielsweise nicht „ESP“, wobei das „P“ für „Products“ stünde? Nun, vielleicht liegt es daran, dass es der Automobilindustrie schneller gelungen ist, diese Abkürzung in den Alltagsgebrauch einfließen zu lassen. Eine Antwort hierauf könnte aber auch sein, dass sich hinter den Schlagworten Environment, Social und Governance viele weitergehende und verschiedene Teilaspekte verbergen. Das Thema Nachhaltigkeit wird also bereits aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln in den Fokus genommen. Wie genau, das soll Thema unserer nächsten Sprechstunde sein.

Bis dahin, bleiben sie nachhaltig gesund!

Ihr Dr. Bernd Spendig

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