DOW JONES, S&P500, NASDAQ100 - Direkt vor der Frankreichwahl eigentlich bullisch
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500Kursstand: 2.355,84 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 20.578,71 Pkt (NYSE)
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.355,84 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 5.443,53 Pkt (NASDAQ)
In Dow Jones und S&P 500 Index haben sich mehrwöchige bullische Flaggenkorrekturen entwickelt, die beide durch die rot gestrichelten Widerstandslinien nach oben gedeckelt sind. Diese bullischen Flaggen zeigen eine positive Erwartungshaltung des Marktes an. Eine solche positive Erwartungshaltung gab es auch vor der Brexit-Abstimmung und der US Präsidentschaftswahl. In beiden Fällen gab es knappe Ergebnisse. In beiden Fällen gewannen die Parteien, die Umfragen zufolge eher nicht hätten gewinnen sollen.
Die aktuellste Umfrage vor dem gestrigen Terroranschlag in Paris sieht den Kandidaten Macron in Führung. Tja. Da es auch hier eine knappe Kiste ist, muß man die Umfrageergebnisse in Frage stellen.
Es gibt zahlreiche mögliche Ergebniskombinationen des ersten Wahlgangs. Alle Kombinationen außer einer (!) dürften den Markt nicht sonderlich negativ tangieren. Gefährlich für die Märkte wäre die Konstellation Rechtspopulistin Le Pen vs Linkspopulist Melenchon. Beide stehen für wirtschaftspolitisch katastrophale Ansätze, die schemenhaft an die in Venezuela erinnern. Hier in Deutschland ist es "Die Linke", die wirtschaftspolitisch beiden genannten französischen Kandidaten am nächsten stehen. Le Pen steht zudem für einen möglichen Frexit. Der Markt würde die veränderte Lage in Europa einpreisen. Und diesmal würde die "Politische Börsen haben kurze Beine" Argumentation m.E. nicht unbedingt ziehen. Die Briten haben zwar für den Brexit gestimmt, den Brexit wird unter Theresa May eine etablierte, praxiserfahrene Partei umsetzen. Im Falle der beiden extremen französischen Kandidaten würde der Frexit durch Dilettanten umgesetzt werden. Bei einem Austritt Frankreichs wäre die Eurozone ein Schatten ihrer selbst. Und das müßte an den Europäischen und Währungs- und Aktienmärkten sofort zumindest teilweise eingepreist werden. Auf was ich hinaus möchte: Das, was sich jetzt am Sonntag im ersten Wahlgang in Frankreich entscheiden wird, ist marktrelevant. Es kann kurzfristig zu starken Kursschwankungen führen.
Nach der Brexitentscheidung brach der Markt nur einen Tag stark ein, um anschießend in eine Rally überzugehen. Selbiges geschah direkt im Anschluß an die Wahl Donald Trumps zum US Präsidenten. Also auch eine Rally nach dem ersten Wahlgang in Frankreich ? Ja. Außer es kommt zu der Kombination Le Pen vs Melenchon. Letzteres würde m.E. sehr wohl diesmal einen Sell Off insbesondere am europäischen Markt einleiten.
Die Aussagekraft dieser bullischen Flaggen in Dow Jones und S&P 500 Index sind insofern mit Vorsicht zu genießen. Der Markt erwartet schlichtweg nicht die Kombination Le Pen vs Melenchon. Steigen Dow Jones und S&P 500 Index über ihre (rot gestrichelten) Widerstandslinien an, generiert dies kurzfristige Kaufsignale in den Bereich ihrer Hochs bei 21.170 bzw. 2.400 Punkten. Der Nasdaq100 knackt seit gestern eine multiple SKKS Trendwende nach oben auf, was ebenfalls zunächst bullisch zu werten ist.
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"Im Falle der beiden extremen französischen Kandidaten würde der Frexit durch Dilettanten umgesetzt werden."
Ich möchte die Rechten hier nicht in Schutz nehmen, aber du wirst doch wissen, dass es sich bei gewählten Berufspolitikern niemals um "Dilettanten" handeln kann aus juristischer Perspektive. Ein Frexit würde nicht von Einzelpersonen "umgesetzt" werden, sondern von zum Teil sehr wohl gelehrten Spezialisten.
Eine Sache, die mir übergaupt nicht gefällt: Die Stimmung vor der ersten Wahlrunde jetzt am Sonntag in der Tradingcommunity ist irgendwie ziemlich gut.
Überall werden Einschätzungen, wie die folgende, herumgereicht.