Kommentar
12:42 Uhr, 02.05.2007

Dow Jones verdankt Allzeithoch nur wenigen Werten

Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hat in den vergangenen Tagen mehrmals ein neues Allzeithoch markiert. Der bekannteste US-Aktienindex steht aktuell über der Marke von 13.000 Punkten, die er zuvor noch nie erreicht hatte. Seinen Höhenflug verdankt der Index jedoch nur wenigen Unternehmen. Wie ein Fünfjahres-Vergleich der Unternehmenswerte durch Fidelity International ergab, liegen seit 2002 nur 14 der 30 Indexwerte im Plus.

Der DJIA legte seit April 2002 um 5,78 Prozent zu. Nur knapp die Hälfte der Aktien im Index trug zu dieser Steigerung bei. 16 Unternehmen weisen dagegen klare Wertverluste auf. "Eine Investition in den Index wäre positiv verlaufen, der Anleger hätte aber trotzdem wichtige Renditepunkte verschenkt", sagte Alex Tarver, Chefstratege von Fidelity International. "Denn bei gezielter Einzeltitelauswahl hätte der Anleger noch mehr am Wachstum der amerikanischen Börsen teilgenommen".

Die Technologiefirma Hewlett-Packard entwickelte sich in den vergangenen fünf Jahren am stärksten: Der Unternehmenswert kletterte um 211 Prozent. Die amerikanische Bank JP Morgan Chase konnte ihren Wert ebenfalls mehr als verdoppeln und legte um 138 Prozent zu. Zu den Gewinnern zählen außerdem der Baumaschinenhersteller Caterpillar (121 Prozent), das Telekommunikationsunternehmen AT&T (95 Prozent) und die Technologiegesellschaft United Technologies (85 Prozent).

Größter Verlierer seit 2002 war der Automobilkonzern General Motors mit einem Minus von 48 Prozent. Ähnlich starke Verluste erlitt das Unternehmen Intel, das vor allem für PC-Mikroprozessoren bekannt ist. Der Aktienwert sank um 46 Prozent. Weitere Verlustbringer sind die Einzelhandelskette Home Depot (-34 Prozent), der Pharmakonzern Pfizer (-29 Prozent) und der Supermarktbetreiber Wal-Mart (-28 Prozent).

Fidelity International führte diese Fünfjahres-Analyse im vergangenen Jahr zum ersten Mal durch. Die Wert treibenden Unternehmen sind seitdem dieselben geblieben. Einzig AT&T konnte den Wertbeitrag zum Index deutlich steigern. Über den Zeitraum 2001 bis 2006 noch ein klarer Verlierer (-25 Prozent), ist das Unternehmen nun einer der größten Wertgewinner (95 Prozent). Auch auf Seiten der Verlustbringer hat sich nur wenig geändert. Eine Ausnahme bildet Wal-Mart - die Aktiengesellschaft rutschte von Platz 17 auf 26 ab.

Quelle: Fidelity

Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity ist das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen für private Anleger von 14,37 Mrd. Euro, vertreibt 106 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 200 Mitarbeiter (Stand: 30.06.2006).

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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