Kommentar
08:44 Uhr, 17.08.2007

DOW Jones und Yen - Waren das gestern "echte" bullische Reversals?

Erwähnte Instrumente

Der Kursverlauf der letzten 4 Wochen ist durch eine auffallend hohe Volatilität gekennzeichnet. Das Chartbild ist während des Abverkaufs in den Märkten mehrfach abrupt hin und hergesprungen. Kurzzeitig sieht es danach aus, als ob der Markt nach unten durchfallen würde, in allerletzter Sekunde wird der Laden dann wieder gedreht. Der Markt stellt eine echte Herausforderung an uns Charttechniker dar. Es gilt den Modus für das Grundrauschen der Kursbewegungen höherzustellen, um beim "Kommentieren nicht aus der Position gekickt" zu werden. Als DOW Jones und S&P 500 Index gestern in der letzten Stunde der Tradingsession wieder komplett hochgezogen wurden, klopften mir meine Trader auf die Schultern und meinten "Ok, Junge... Viel Spaß, wenn du den Kommentar machst ...". Wieder wurde der Markt gedreht, wieder steht ein Signal, - nämlich lange bullische Reversalkerzen -, im Markt, die nach Anschlußkäufen schreien. Und wieder muß neu abgewogen werden, ob der Sell Off beendet werden könnte. Und wieder muß abgeschätzt werden, wie Ernst es die Marktkräfte meinen, die seit einigen Handelstagen immer wieder intraday phasenweise stoßweise die Indizes kaufen und durch diese Vorgehensweise ziemlich eindeutig signalisieren, dass ihr Interesse eine Stabilisierung des Marktes ist. Was wir in den Märkten derzeit sehen, kann in einigen Basiswerten ganz klar als Crash bezeichnet werden. Werfen wir einen Blick auf das unter Intermarketkorrelationsgesichtspunkten marktbeherrschende Gespann DOW Jones und Euro gegenüber japanischem Yen (EUR/JPY). Wie erwartet, schlagen die seit Ende April dieses Jahres ausgebildeten SSKS Trendwendeformationen voll durch. Der heftige Kursverfalls des Währungsverhältnis EuroYen (EUR/JPY) ist ein Zeichen für die Rückführung von Carry-Trades. Insbesondere der US-amerikanische Markt wird von 2 Seiten in die Zange genommen. Nicht nur die Krise um den US-Hypothekenmarkt weitet sich und wirkt auf den Aktienmarkt belastend. Nein, gleichzeitig werden Carry-Trades aufgelöst, die ebenfalls den Aktienmarkt unter Druck bringen. EuroYen bricht ein. Andersherum formuliert: Der japanische Yen explodiert. Zunächst dürften die Zeiten vorbei sein, in denen sogar immer mehr Retailinvestoren (Privatanleger) Kredite direkt im schwachen Yen aufnahmen. In der beigefügten Chartgrafik ist ersichtlich, dass EUR/JPY die hochgradige Kreuzunterstützung bei 159,50 JPY im Rahmen des Crashs wie Butter durchschlagen hat. Wenn solche Unterstützungsniveaus ohne jegliche Reaktion gebrochen werden, ist das ein Zeichen dafür, dass sich Marktteilnehmer in einer Zwangslage befinden. Diese Marktteilnehmer haben keine Möglichkeit mehr auf bessere Kursnotierungen zu warten. Sie müssen ihre Positionen liquidieren, koste es, was es wolle. Von dem 159,50er Support ist EUR/JPY direkt auf den nächsten Support jetzt bei 150,75 JPY eingebrochen. Gleichzeitig durchbrach der DOW Jones gestern seine Kreuzunterstützungszone bei 12.800 Punkten. Unter solch eklatant wichtigen Unterstützungszonen liegen gestaffelt Stoplossmarken. Diese wurden gestern intraday touchiert und es kam zu einer Verkaufslawine. Im Traderfachjargon nennt man das auch "Gunning the stops". In den letzten 45 Handelsminuten setzen schlagartig Käufe ein und der Index wurde ebenso wie Nasdaq und S&P 500 Index wieder hochgezogen. Bullische Reversalkerzen liegen vor. Allerdings wieder mit einer intradayzyklischen Konsistenz, die mich nicht überzeugt. Das ist für mich kein echter Kaufdruck. Diese bullischen Reversalkerzen wurden von den Bullen so energieschonend wie nur möglich produziert. Die entscheidenden Käufe kamen erst in den letzten 15 Minuten des Handels. Forciert kaufen würde ich diese Vorgaben zumindest nicht. Heute Nacht ist EuroYen wieder abgekippt und in die gestrige Kerze hineingefallen. Der Nikkei 225 ist heute Nacht um weitere 5 % eingebrochen. Das trotz der US Vorgaben. Allerdings trifft den Nikkei die aktuelle Entwicklung am Devisenmarkt besonders hart. Die japanische Wirtschaft ist exportlastig wie kaum eine andere. Die drastische Aufwertung ihrer Währung dürfte den Japanern insofern die Tränen in die Augen getrieben haben. EuroYen steht wie beschrieben jetzt auf einer sehr wichtigen Unterstützung bei 150.75 JPY. Wegen dieser Intermarketverknüpfung und möglicherweise auch wegen des heutigen Verfallstags konnte der US Markt auch reversaln. Wenn eine Gegenbewegung, dann jetzt! Wenn die 150,75er Unterstützung nicht hält, dürfte der Abverkauf relativ direkt weiterlaufen. Ich habe keine Lust mit forciert formulierten Prognosen wenn auch nur im Kleinen weiteres Öl ins Feuer zu gießen. Es gibt genug Marktteilnehmer, die mit Longpositionen tief im Minus stehen, und denen der Markt momentan keinen Spaß macht. Im DOW Jones nenne ich abschließend in dieser kommentierenden Meldung eine zentrale Unterstützung bei 12.070 Punkten.

EUR/USD im BIG PICTURE - Zunächst Pause der großen Rallye

http://www.godmode-trader.de/front/?p=news&ida=672313&idc=64

DAX BIG PICTURE - Der Markt vor seinem Armageddon? Was passiert da genau?

http://www.godmode-trader.de/front/?p=news&ida=670765&idc=64

Viele Grüße und ein starkes Nervenkostüm wünscht Ihnen,

Ihr Harald Weygand


Was ist denn das? - Datum 10.08.2007 - Uhrzeit 00:00

Verehrte Leserinnen und Leser, Sie sehen richtig. In der folgenden Chartgrafik ist der Kursverlauf vom DOW Jones, dem von dem Währungsverhältnis Euro gegenüber japanischer Yen (EUR/JPY) gegenübergestellt. Und was sticht hier sofort ins Auge? Genau. In dem hier dargestellten mittelfristigen Zeitfenster weisen DOW Jones und EUR/JPY eine auffällige positive Korrelation auf. Beide bewegen sich in übergeordneten Aufwärtstrends. Beide weisen im Februar und Juli dieses Jahres synchron verlaufende kurzfristige Sell Offs auf. Das Kursgeschehen beider Werte zeigt seit Mai/Juni Konturen eines temporären charttechnischen Trendwendeprozesses auf.

Solche Intermarketkorrelationen sind für charttechnisch ausgerichtete Trader und Investoren außerordentlich interessant. Interessant deswegen, weil sich von der Auswertung des einen Wertes auf den anderen und umgekehrt schließen läßt.

Halten wir die charttechnische Lupe auf die obigen Liniencharts und erhalten damit die folgenden Kerzencharts (Candlesticks) im Tageschartintervall. Eine Kerze steht also für einen Tag. Hier sind die Konturen des SSKS Trendwendeprozesses gekennzeichnet. Mit dem gestrigen Kursverfall im DOW Jones und EUR/JPY hat sich die rechte Schulter dieses komplexen formationstechnischen Gebildes etabliert. Die SELL Triggerlinie (Nackenlinie) liegt im DOW Jones bei ca. 13.250 Punkten und im EUR/JPY analog bei 161,50 JPY. Ein Unterschreiten der beiden genannten Kursniveaus in den kommenden Handelstagen generiert ein Verkaufssignal. Im DOW Jones sind dann Abgaben bis 12.800 Punkte zu erwarten. Bei 12.800 Punkten verläuft eine relevante horizontale Linie und darüber die exp. GDL 200 (EMA200). Insofern rechnen wir bei 12.800 Punkten mit einer Gegenbewegung nach oben. Ausgehend von 12.800 Punkten dürfte der DOW Jons wieder ansteigen können. Das Chart Setup sieht im EUR/JPY zwar insgesamt vergleichbar aus, allerdings liegt hier sehr nahe unter dem SELL Trigger von 161,50 JPY eine Kreuzunterstützung (Support Cluster) bei 159,50 JPY bestehend aus prominenter horizontaler Linie und exp. GDL 200 (EMA200). Onestly speeking, diese Kreuzunterstützung ist als hochgradig einzustufen. Sie hat sogar das Zeug dafür, die SSKS Trendwendeformation wieder nach oben aufzuknacken.

Betrachtet man den DOW Jones Chart ist die Sache ziemlich eindeutig. Die Wahrscheinlichkeit ist erhöht, dass der Index in den kommenden 1-2 Wochen nochmal richtig gut durchgeschüttelt wird. Zieht man den EUR/JPY Chart hinzu, - positiver Korrelation sei Dank - , wird klar, dass es sich eben nicht um ein 100%iges Short Setup handelt. Fällt EUR/JPY unter 161,50 JPY, wird ein Verkaufssignal ausgelöst. Bereits auf dem Cluster bei 159,50 JPY ist aber mit einer Gegenbewegung zu rechnen. Läuft diese Gegenbewegung deutlich weiter als 162,00 JPY, erhöht sich schlagartig die Wahrscheinlichkeit, dass der SSKS Trendwendeprozess nach oben aufgebrochen wird. Da eine positive Korrelation vorliegt, dürfte dann, wenn EUR/JPY ausgehend von 159,50 mit einer Erholung startet, auch der DOW Jones in dem Vakuum zwischen 12.800 und 13.200 Punkten eine Gegenreaktion starten.

Wie sieht der Tradingplan basierend auf der Analyse aus?

Wenn Sie den DOW Jones shorten, sollten Sie unbedingt auch den Kursverlauf von EUR/JPY im Blickfeld behalten. Beachten Sie im EUR/JPY das Niveau von 159,50 JPY. Hier dürfte eine Kurserholung einsetzen und zwar gleichtig auch im DOW Jones. Machen Sie vom Ausmaß dieser Gegenbewegung ihr weiteres Short Engagement abhängig.

Wenn Sie den volatilen Markt von den Seitenlinien beobachten und wie ein Conterboxer nur reaktiv handeln, dann bietet sich in EUR/JPY bei 159,50 JPY ein eng Stop abgesicherter Kauf und exakt dann, wenn EUR/JPY 159,50 JPY erreicht, auch im DOW Jones ein Kauf an. Wenn Sie das Währungsverhältnis EUR/JPY kaufen möchten und über keinen extra FOREX Konto verfügen, können Sie auch Hebelzertifikate (Turbo Optionsscheine) auf EUR/JPY handeln, wobei sie aber die hohen Spreads der Scheine beachten sollten. Eine Kurserholung ausgehend von 159,50 JPY hat Potenzial bis 161,00-161,50 JPY. Das sind also 150-200 Pips. Das läßt sich mit Scheinen handeln.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass es in EUR/JPY lediglich bei dieser beschriebenen Gegenbewegung bleiben und es anschließend zu einer Konsolidierungsausdehnung in Richtung 158,00 kommen dürfte. Bei 158,00 JPY verläuft eine wichtige Aufwärtstrendlinie. Die 158,00er Marke korreliert tendenziell mit der 12.800er Zielmarke vom DOW Jones.

Intermarketkorrelationen sind sehr nützliche auszuwertende Phänomene im Rahmen der charttechnischen Analyse. Beachten Sie, dass solche Korrelation oft nur mittelfristig phasenweise funktionieren. Es kommt immer wieder zu Entkopplungen. Bestes Beispiel ist die nicht mehr existierende Korrelation zwischen US-Dollar und Gold. Oder aber die Umkehrung der Korrelation zwischen Aktienmärkten und Öl.

Herzlichst,

Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Abschließend möchte ich auf den Godmode Devisen Tradingservice hinweisen. In diesem werden Devisen im kurzfristigen Zeitfenster gehandelt.

Mit aktuell 1.080 Pips seit Beginn des Signaldienstes ab 1.03.2007 wurde nun schon jetzt für dieses Jahr die magische Grenze von 1.000 Pips Profit überschritten.

Anbei der Link mit Detailinformationen und Anmeldemöglichkeit:

http://www.godmode-trader.de/premium/devisentrader/

Die beiden zuständigen Trader werde ich Ihnen an dieser Stelle in einem Interview vorstellen.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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