Kommentar
08:40 Uhr, 16.10.2008

DOW Jones und DAX - Zwischen Rallye und Crash - Absolut grenzwertig!

Erwähnte Instrumente

Angesichts der extremen Volatilität der Marktbewegungen in 2008 bisher, bleibt einem als erfahrener Marktbeobachter hin und wieder der Mund vor Erstaunen offen stehen. Der Markt schafft sich in diesem Jahr seine eigenen Gesetze. Trendbewegungen verlaufen in Mustern, die es teilweise bisher so in der Form noch nicht gegeben hat. Möglicherweise hat dies auch damit zu tun, dass sich die Marktteilnehmer mit einem zugrundeliegenden fundamentalen Umfeld konfrontiert sehen, das sie so noch nicht gesehen haben und nur schwer in seinen Auswirkungen einschätzen können.

Niemand weiß, wo wir relativ gesehen stehen. Sind wir näher an einer Situation wie 1987 dran, also ein ausgeprägter, aber überschaubarer Crash ? Oder näher an einer Marktsituation wie 1929, also ein langer, zäher und vor allem extremer Niedergang der Kurse ?

Am Montag konnten die Indizes um zweistellige prozentuale Beträge ansteigen und damit durch die Impulsivität und das Ausmaß der Anstiege den Crash eigentlich beenden. Mir ist keine Crashsituation mit anschließender solch starker Gegenbewegung bekannt, die anschließend einfach wieder in Grund und Boden verkauft wurde. Es wäre ein Novum, wenn DOW Jones und DAX ihre Tiefs bei 7.882 Punkten bzw. 4.308 Punkten direkt wieder unterbieten und dadurch einen direkten Folge-Kursverfall einleiten würden. Es ist wirklich so, bisher gab es ein solches Scenario noch nie.

Kommen wir jetzt kurz den beiden Indizes. Beide befinden sich in grenzwertigen Situationen, der mittelfristige Richtungsentscheid läuft nun noch bis Ende dieser Woche.

Ich sehe noch immer die Chance, dass sich der DOW Jones oberhalb seines Tiefs von 7.882 Punkten stabilisieren und ein zweites Leg (Tief) ausbilden kann. Damit würde der Index einen Doppelboden ausbilden, der Basis für die skizzierte kurz- bis mittelfristige Erholungsphase wäre.

Der VIX-Indikator, der gegenläufig zum DOW Jones korreliert, könnte im Gegenzug eine Doppeltop-Trendwende etablieren. Ein einbrechender VIX, würde den Weg für einen deutlich ansteigenden DOW Jones freigeben. Dafür dürfte der VIX aber nicht mehr merklich über 80 Punkte ansteigen dürfen.

Was den DAX anbelangt, dürfte er heute zwar schwächer eröffnen, aber auch hier besteht noch immer die Möglichkeit ein zweites Leg oberhalb von 4.308 Punkten auszubilden. Ein Doppelboden wäre auch hier die Basis für kurz- bis mittelfristig hochlaufende Kursnotierungen.

Die Entscheidung läuft. In den kommenden Stunden oder Tagen wissen wir bescheid. Beide Indizes haben nur noch einen begrenzten Spielraum nach unten. Ein nachhaltiger Bruch der genannten Tiefs wäre aus charttechnischer Sicht sehr negativ zu werten. Ganz klare Aussage : Unter den Tiefs wäre Polen offen ...

Steilvorlage für umfassende Bärenmarktrallye - Schlagartiger Kaufrausch!
Datum 14.10.2008 - Uhrzeit 08:45

Die Indizes konnten gestern deutlich ansteigen. Ein Plus von 11,08% auf 9.387 Punkte im DOW Jones und ein Plus von 11,40% auf 5.062 Punkte. Die Kursanstiege waren überdimensioniert, das Momentum war stark positiv, die Geldseite fast durchgehend auf Anschlag voll.

+10% Tage eingestreut in einen Crash gibt es nicht!

Ergo (1) wurde mit dem gestrigen Tag der Crash der Vorwochen beendet.

Ergo (2) wurde mit dem gestrigen Tag mit einem lauten Paukenschlag aller Voraussicht nach eine umfassende Bärenmarktrallye eingeleitet.

Die vorliegende Chartsituationen in DOW Jones und DAX entspricht der aus dem Jahr 2001. Im September 2001 kam es im Vorfeld auch zu einem Crash. Direkt im Anschluß an die letzte lange rote Verlust-Wochenkerze wurde eine nicht unerhebliche impulsive entgegegengerichtete grüne Gewinn-Wochenkerze ausgebildet.

Die gestern veröffentlichte Analyse, die lediglich eine kurzfristige überschaubare Gegenbewegung im DAX bis 4.800-4.850 und 5.200-5.250 Punkte vorsah, wenn das Niveau von 4.654 Punkten überwunden werden könne, muß insofern bereits heute wieder angepaßt werden.

LINK : DAX - Viele reden von einem Boden ? - Und was bedeutet das ? - Datum 13.10.2008 - Uhrzeit 00:00

Aufgrund der Impulsivität der gestrigen Kursanstiege, aufgrund der Tatsache, dass sich in zahlreichen US Sektorindizes Morning Star Bodenformationen ausgebildet haben und aufgrund des Volumenmusters im DOW Jones, das einen echten Selling Climax anzeigt, kann aus heutiger Sicht die Prognose dahingehend angepaßt und präzisiert werden, dass sich mit hoher Wahrscheinlichkeit preislich relevante Bärenmarktrallyes in den Indizes entwickeln können.

DOW Jones aktuell 9.387 Punkte

In die lange rote Verlustkerze der Vorwoche baut der DOW Jones mit dem gestrigen Tag schlagartig Gegenspannung auf. Die absolute Verkaufspanik ist dem absoluten Kaufrausch gewichen. Ein Markt, wie er nicht extremer sein kann. Ein maximal bi-polarer Charakter.

Und was typisch für das Jahr 2008 ist, Trendbewegungen werden relativ schnell durchgeschoben. Wo es früher eine mehrtägige oder einen mehrwöchige zyklische Anstiegsphase gab, arbeiten sie dieses Pensum oft sehr viel schneller ab.

Wir erwarten mindestens einen Anstieg bis 10.300-10.350 Punkte im DOW Jones. Je nachdem wie impulsiv der weitere Anstieg seit gestern abläuft, je nachdem wie direkt der Zielbereich angesteuert werden kann, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Index den Widerstand bei 10.350 Punkten dann auch noch nach oben passieren kann und dann sogar bis 11.850 Punkte durchlaufen kann.

Kursverlauf (oben) seit Dezember 2005 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)
Kursverlauf (unten) seit Mai 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Ein relativ direkter Anstieg TROTZ des starken gestrigen Kursanstiegs wäre nämlich im Sinne eines V-Bottoms zu interpretieren. Ein solcher leitet besonders umfassende Preiserholungen ein.

Das vorliegende Setup mit dem starken Kursanstieg des gestrigen Tages ist eine ausgezeichnete Vorlage für eine Fortsetzung der Rallye. Der Nachteil ist der, dass Sie als Anleger, der sich neu einkauft, in ein relative weites Stop unter 8.500 Punkte gedrängt werden.

Wir sind in einigen Depots unserer Tradingservices seit Freitag und seit gestern bereits dabei und legen sukzessive nach.

Wichtig! Bei den Kursanstiegen, die wir seit Freitag sehen und bei denen, die wir in den kommenden Wochen sehen könnte, handelt es sich um Bärenmarktrallyes. Die übergeordneten Abwärtstrends, der Bärenmarkt in den Aktienindizes bleibt dadurch unberührt, sprich intakt.

Arbeiten Sie unbedingt mit Stoploss. Sichern Sie jede Handelsaktivität ab. Bevor sie eine Transaktion tätigen, rechnen Sie genau aus, wieviel Sie bereit sind zu verlieren, falls der Markt wider Erwarten doch gegen Sie laufen sollte.

Der vorliegende Markt ist ein El Dorado für tradingorientierte Anleger, eher nicht für Investoren. Wir gehen nämlich davon aus, dass sich nach besagter Bärenmarktrallye in den Indizes Tiefs DEUTLICH unterhalb der der Vorwoche etablieren dürften.

DAX aktuell 5.062 Punkte

Auch hier dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Bärenmarktrallye gestartet worden sein. Im DAX liegt ein identisches Chart-Setup vor wie im DOW Jones.

Wir erwarten im DAX eine Fortsertzung des Kursanstiegs bis 5.750 Punkte. Auch hier gilt. Je impulsiver, je direkter dieser Anstieg erfolgt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund dieser V-Bottom-Charakteristik mit Folge-Anstiegen gerechnet werden kann; und zwar dann bie 6.620 Punkte.

Das Erreichen dieses zweiten Ziels von 6.620 Punkten, das dem 11.850er Ziel vom DOW Jones entspricht, hängt aber ganz entscheidend davon ab, wie direkt und schnell es jetzt weiter nach oben geht. Sollte sich der Kursanstieg im Verlauf dieser und der nächsten Woche festfahren, wären die Zweit-Kursziele für die beiden Indizes hinfällig.

Kursverlauf (oben) seit Oktober 2005 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)
Kursverlauf (unten) seit April 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

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Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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