Kommentar
14:00 Uhr, 12.06.2008

DOW Jones und DAX - Auf was warten die eigentlich?

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Nasdaq)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Ich glaube, ich weiß auf was sie warten. Sie warten im DOW Jones auf eine nicht unwichtige Linie, sie warten auf "die" Linie.

Unten sehen Sie die Kursverläufe von DOW Jones, DAX und Nasdaq100 seit Anfang 2008 im Tageschartintervall (1 Kerze = 1 Tag).

Im Mittelpunkt der aktuellen Betrachtung steht der DOW Jones.

Sie sehen, dass der DOW Jones bereits seit Wochen korrigiert und sich jetzt zunehmend seiner Aufwärtstrendlinie(variante) seit 2004 annähert. Diese verläuft bei 11.880-11.900 Punkten. Der crashartige Kursverfall im Januar dieses Jahres wurde auf dieser Linie gestopt, ebenso wurde das mittelfristige Tief im März auf dieser Linie gesetzt. Und jetzt nähern wir uns schon wieder dieser Linie.

Die Marktteilnehmer kaufen diese Linie, sie kaufen immer dann, wenn der DOW Jones darauf aufgesetzt hat. Charttechnik ist ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten und die Wahrscheinlichkeit im vorliegenden Fall ist nun hoch, dass der DOW Jones auf dieser Aufwärtstrendlinie seit 11.880-11.900 Punkten nach oben abprallen dürfte.

Wo steht der DAX, wenn der DOW Jones die zitierte mehrjährige Aufwärtstrendlinie bei 11.880-11.900 Punkten erreicht ?

Wenn der DOW Jones seine Trendlinie erreicht, dürfte der DAX ebenfalls einen Unterstützungsbereich bei 6.500-6.575 Punkten erreichen.

Insofern macht es aus charttechnischer Sicht Sinn, für mögliche Trades im DOW Jones den Bereich von 11.880-11.900 Punkten und im DAX den Bereich von 6.500-6.575 Punkten im Blickfeld zu behalten.

DOW Jones : Kurzfristiges Abprallen auf der Unterstützung oder aber mittelfristiger Boden ?

Ich kann "nur" darauf verweisen, dass dieser Unterstützungsbereich bei 11.880-11.900 Punkten im DOW Jones aus charttechnischer Sicht außerordentlich wichtig ist. Eigentlich rechne ich damit, dass der Index hier mindestens einige Tage nach oben abprallen kann. Die Möglichkeit einer mittelfristigen Wende nach oben besteht, die Möglichkeit.

Die Konsequenz eines nachhaltigen Bruchs der 11.900er Marke sollte aber auch aufgezeigt werden. Ein solcher Bruch wäre negativ zu sehen, ein solcher Bruch würde ein starkes Folge-Verkaufssignal nach sich ziehen.

Schön und gut. Wie paßt das Chartbild vom Nasdaq dazu ?Eigentlich gar nicht. Seit gestern liegt im Nasdaq100 ein Verkaufssignal vor. Der Index hat in den vergangenen Handelstagen seine Aufwärtstrendlinie seit März gebrochen, er hat ein kleines Doppeltop ausgebildet und er hat gestern nun das entscheidende SELL Triggerniveau bei 1.943 Punkten gebrochen.

Der DOW Jones als Basiswert mit relativer Schwäche in den vergangenen Wochen unmittelbar oberhalb eines potentiellen Wendepunkts nach oben, gleichzeitig der Nasdaq100 als Basiswert mit bisher relativer Stärke mit einem frischen Verkaufssignal, das den Beginn einer Korrektur bedeuten könnte.

Die neue Schwäche vom Nasdaq100 könnte darauf hinweisen, dass der DOW Jones seine Aufwärtstrendlinie brechen könnte. Andersherum gedacht, könnte der mögliche Wendepunkt im DOW Jones bedeuten, dass der Nasdaq100 sein Verkaufssignal durch ein Rebreak über 1.943 Punkte wieder aufheben kann.

Sie sehen, eine schwierig einzuschätzende Situation. Sie haben sicherlich gemerkt, dass ich mich wegen dieser uneinheitlichen Signallage etwas zurückhalte mit den Prognosen. Schauen wir uns das Spektakel also in den kommenden Handelstagen mit interessierten Blicken an. Es wird spannend. Im DOW Jones entscheidet sich an besagter Linie nämlich, ob die Korrektur beendet werden kann, ob der Index lediglich nur wenige Tage an der Linie nach oben abprallt oder ob es zu einem Bruch der Linie kommt und damit zu einem gravierenden Folge-Verkaufssignal.

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Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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