Dow Jones - Gibt es eine Berechenbarkeit für das Ende? Rallyebeschleunigungen im Vergleich
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Beim Dow Jones läuft eine Rallyebeschleunigung. Wo das Ende ist, kann man nicht sagen. Aber die sich beschleunigenden Wochenkerzentrends zeigen an, dass wir uns nähern könnten. Der Risiko Stärke Indikator zeigt eine deutliche Spitzenbildung an (grüner Kringel unten im Chart), die Kurse können jedoch weiter steigen. Mal abgesehen, von dem widerholten kleinen Dip heute, gibt es für short immer noch kein echtes Signal. Aber wo könnte das Ende sein?
Jeden Tag erreichen uns neue Meldungen, das es da ist. "Shiller-Index" hier, "fear and greed-Index" dort, Nouriel Roubini und Mark Faber und andere Doom-Protagonisten rufen das Ende bereits seit 2009 aus. Die Bild-Zeitung titelte vor Tagen das Ende des Dax ist da, usw. Sind wir in zwei oder 4 Wochen wider Erwarten beim Dax 13250 oder z.B. 13600 und beim Dow bei 25000, kommen die nächsten Meldungen. Ich halte das nach wie vor für unseriös.
Aber lässt sich das Ende nicht mit Charttechnik berechnen?
Ich habe zum Vergleich mal den Goldchart mit seiner Rallye und Beschleunigungsphase angelegt und mit dem Dow Jones verglichen. Angelegt wurde jeweils ein Fibonacci-Fächer an den Rallyestart und an die Hautptrendachse bis zur letzten größeren Korrektur. Entscheidend waren für mich erst einmal die Minus Retracements -0,38 und -0,62, im blauen Fächerfarben zu sehen. Der Rest ist wie immer eine Kombination aus linksseitigem Ausbruch aus dem Bollinger Band bei Rallyebeschleunigung und sich immer steiler entwickelnden Aufwärtstrends. Noch sind sie intakt.
Bei Gold ergab sich aus einer Fibonacci-Projektion zwischen einem wesentlichen Fortsetzungsschub der Rallye und dem letzten Flaggenhoch vor dem Finale eine 1,62-er Erweiterung, an der Gold kippte.
Das Gleiche sehen wir 2008 bei WTI-Öl.
Wo das letzte Flaggenhoch vor dem Dow- Finale ist, kann man nicht wissen, da das Finale nicht erstellt wurde. Legt man analog an den letzten Ausbruch und das letzte bisherige Flaggenhoch vor Beschleunigung an, dann erhalt man einen 1,62-er Zielbereich um die 25700 herum. Wenn die Beschleunigung so weiter ginge , wäre man damit deutlich über dem -0,62er Fächer.
Hmm. Gibts das?
Also weiter suchen: Oha, das haben wir oben im Chart bei WTI Öl 2008 gesehen, also ist das kein Limit.
Zurück zum Dow: Für eine aktuelle klare shortansage, "das war das Finale" fehlt einfach ein Abschlußmuster auf der Oberseite, z.B. als erstes Indiz eine Wochenkerze, die unter das 50 % level einer letzten Bewegungskaufkerze geht. Nur in wenigen Fällen ist das jedoch dann auch das ganz große Ende. Meist folgt dann noch ein Hochlauf und ein Abschlussmuster auf der Oberseite. Bislang ist noch jede Kerze long und es könnten noch einige Beschleunigungskerzen kommen.
Jede Rallye und Ihr Abschlußmuster ist anders. Vergleichen Sie die Abschlußmuster von Gold, WTI-ÖL, Nasdaq. 2008 sehen wir z.B. 2008 bei WTI-Öl , völlig anders als bei Gold oder Nasdaq, einen Hammer + Reversal am ebenfalls 162-er RT.
Also ist beim 1,62er-RT seit dem letzten Korrekturtief Schluß?
Schauen Sie sich den Nasdaq 2002 an (erinnert mich an Bitcoin).
1,62er RT als Bremse? Nichts da. Da wurde der -0,62er Fächer überwunden und dann ging der Spaß erst los! Holla die Waldfee - nochmal eine 2,5 -fache Beschleunigung bis zur 2,62 er Fibonacci-Erweiterung.
Fazit: Ob es nun an der 1,27-er oder 1,62-er oder erst an der 2,62-er Erweiterung einer solchen Strecke zu einem Bruch der Beschleunigung kommt, ist nicht vorhersehbar.
Allen gemeinsam ist jedoch Eines: Irgendwann wird als erste Indikation das 50 % Niveau einer größeren Kaufkerze im Wochenchart gebrochen. Kommt es danach nach wie auch immer gearteten Abschlußmustern zu einem Bruch des Beschleunigungstrends mit einem Wochenkerzenkörper, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein Hoch gesehen haben, schätzungsweise über 80 %.
Bis dahin bleibt nur der Blick in die Glaskugel, fleissig Trendlinien zeichnen und die Meldungen der Doom-Protagonisten einfach ignorieren.
Wenn sie darauf gehört hätten, wären Sie beim Dax 2002 bei 2500 Punkten bei Dow 2009 bei 7000 Punkten, bei Nasdaq 2002 bei 1500 Punkten ausgestiegen, nicht wieder eingestiegen und hätten eine sagenhafte Rallye komplett in Angst vor dem Ende verschlafen. Auch wenn sie sich ggf dem Ende nähert. Noch ist es nicht da und schon gar nicht bestätigt.
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Vielen Dank für diesen guten, interessanten und wichtigen Artikel.
Das Fazit, also den interessantesten Teil verstehe ich leider noch nicht ganz: "...Kommt es danach nach wie auch immer gearteten Abschlußmustern zu einem Bruch des Beschleunigungstrends mit einem Wochenkerzenkörper,..." - was genau ist darunter zu verstehen, v.a. was genau ist ein "Bruch des Beschleunigungstrends mit einem Wochenkerzenkörper"? Heißt das, dass der Wochen-Schlusskurs unterhalb der Beschleunigungstrendlinie liegt?
Danke nochmal und freundliche Grüße