Kommentar
18:40 Uhr, 05.04.2011

Dow Jones - Die Symmetrie rät: Sell in May...

Erwähnte Instrumente

Dow Jones Industrial Average - Kürzel: $DJI / $INDU

Kursstand: 12.400,03 Punkte

Der Dow Jones Index befindet sich seit Juli 2010 in einer Aufwärtsbewegung, soviel ist sicher. Die Frage, die derzeit jedoch die meisten Analysten und Marktbeobachter umtreibt, ist aufgrund des jüngsten Anstiegs an das Februar - Rallyhoch, ob dieser Widerstand um 12.400 Punkte durchbrochen und nachhaltig überwunden werden kann. Bärisches Doppeltop, zermürbender Seitwärtsmarkt oder direkter Durchmarsch gen 13.000 Punkte? Ein großes Fragezeichen!

Ein Blick auf den Kursverlauf dieses Aufwärtstrends eröffnet jedoch einen ganz anderen, einen neuen Blickwinkel.
Das Stichwort lautet Marktsymmetrie. Der Dow Jones bzw. das breite Anlegerverhalten "spiegelt" sich demnach um einen Mittelpunkt, die kurzfristige Korrektur im November ausgehend von 11.471 Punkten. Und dieses Phänomen der Spiegelung kann einen Rückschluss auf die künftige Entwicklung erlauben. Was beispielsweise in der Elliott Wellen Theorie recht nüchtern als Double Flat Combination mit einer kleinen x- Wave oder in der klassischen Charttechnik nachgerade unzureichend als ansteigender Trendkanal betitelt wird, weist eine charttechnische Qualität auf, die man durchaus als ästhetisch bezeichnen kann.

Einem Anstieg von unserem Ausgangspunkt bei 9.614 Punkten im Juli 2010 folgt nach einem Top bei 10.719 Punkten eine erste Korrektur, die den Dow auf 9.942 Punkte zurückführt. Von dort aus haussiert der Index bis auf 11.471 Punkte. 88 Handelstage Aufwärtsbewegung werden hier von einer kurzen Korrektur - unserem "Spiegel" - unterbrochen und seither wiederholt sich diese Bewegung sozusagen spiegelverkehrt:
Einem dynamischen Anstieg, analog zur Bewegung von September bis November, folgte eine Korrektur, die die gleiche Länge aufwies, wie schon die Korrektur ab 10.790 Punkten. Und zwar zeitlich gesehen! 16 Tage Korrektur ab September und 16 Tage ab Ende Februar, jeweils mit einer Länge von rund 800 Punkten. Zufall?
Die Symmetrie geht weiter, denn auch die längeren Aufwärtsbewegungen weisen preislich (1.529 Punkte Anstieg ab September zu 1.461 Punkten ab Dezember bis zum Jahreshoch) und zeitlich sehr ähnliche Ausdehnungen auf. Die Bewegung von 9.614 bis 11.471 Punkte dauerte 88 Tage, die laufende Bewegung seit unserer "Spiegelung" bei 10.929 Punkten geht heute in den 87. Handelstag.

Setzt sich die Symmetrie im Dow Jones weiter fort, so ergeben sich zwei Möglichkeiten, wie die Bewegung seit dem Juli 2010 abgeschlossen wird:

Der Dow folgt der Symmetrie preislich gesehen bis zum Schluss und steigt analog zur ersten Bewegung entsprechend weiter über das 12.390 Punkte- Hoch bis auf 12.700 Punkte an (für die ganzen Exakten: 12.390 + (9.942 - 9.614) = 12.718 Punkte). Oder der Markt hält sich an die zeitlichen Vorgaben der ersten Hälfte des Anstiegs und wir erleben das Szenario des Doppeltops bei 12.390 Punkten nach besagten 88 Handelstagen, also: jetzt.

Somit deutet zumindest der Bereich der Marktsymmetrie auf eine mittelfristige Korrektur hin, die unmittelbar oder über den Umweg von rund 12.700 Punkten einsetzen kann. Setzt der amerikanische Leitindex in deren Verlauf bis auf 11.258 Punkte zurück, ehe sich der Aufwärtstrend mittelfristig fortsetzt, so wäre der Dow Jones sogar mit der Bewegung seit April 2010 marktsymmetrisch. Aber das wäre fast etwas viel verlangt, oder etwa doch nicht...

Behalten Sie den Überblick und kommen Sie gut durch die Woche!

Beste Grüße,
Thomas May - Technischer Analyst bei GodmodeTrader.de

Kursverlauf vom 11.04.2010 bis 05.04.2011 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

Professionelle Chartanalyse - Chart erstellt mit GodmodeCharting

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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