Kommentar
16:31 Uhr, 18.03.2008

DOW Jones - Alles wieder gut ?

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Nach den Zahlen von Goldman Sachs und Lehman Brothers können die Aktienmärkte heute merklich ansteigen. Werfen wir exemplarisch einen Blick auf den DOW Jones. Seit Ende Janur bewegt sich der Index im Bereich seiner internen Aufwärtstrendlinie seit 2004, die als Unterstützung fungiert.

Aktuell notiert der DOW Jones bei 12.239 Punkten.

Anbei der Wochenchart seit Juli 2004. Eine Kerze steht im Wochenchart für eine Woche. Sie sehen, dass versucht wird die Aufwärtstrendlinie zu halten. Durch den heutigen Kursanstieg stößt sich der Index von der steigenden Unterstützungslinie nach oben ab.

In einer feineren zeitlichen Auflösung, dem Tageschart, sieht das dann so aus. Im Tagesachart steht eine Kerze für einen Tag.

Ich habe die beiden Auflagepunkte mit der Aufwärtstrendlinie markiert.

Der erste Aufsetzer kam zustande als die US Notenbank FED den Leitzins außerplanmäßig um 75 Basispunkte absenkte. Einen Tag zuvor war bekannt geworden, dass die SocGen über einige Tage offene Futurespositionen auf den Markt liquidiert hatte, die der Händler Kerviel eigenmächtig aufgebaut hatte. Die Aktie der FED konnte den DOW Jones bis in den Bereich eines Widerstands bei 12.700 Punkte ansteigen lassen.

Die Notierungen kamen wieder zurück. In den vergangenen Tagen gab die US Notenbank bekannt, dass man dem Markt zunächst weitere 200 Milliarden $ Liquidität zur Verfügung stellen werde. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass die fünftgrößte US Investmentbank Bear Stearns in einen massiven Liquiditätsengpaß geraten war.

Eine der größten Bankhäuser der USA geht pleite und der Markt steigt ?

Das ist normal sehr positiv, wenn negative Nachrichten gekauft werden. Das ist normalerweise einer der besten Indikatoren dafür, dass negative Nachrichten vom Markt eingepreist sind.

Ich schreibe "normalerweise". Im Moment ist nicht ganz klar, wie die Liquiditätsmaßnahmen der US Notenbank im Zusammenhang mit dem Kursgeschehen einzuschätzen sind. Normalerweise steigt der Markt bei "Bad news" von selbst, sprich es sind die regulären Marktteilnehmer, die kaufen. Durch die energischen Maßnahmen der FED hat das Geschehen derzeit irgendwie eine "artifizielle" Note. Solche Situationen kennen wir in der Intensität nicht aus der Vergangenheit, so dass es schwierig ist, die aktuelle Situation adäquat einzuschätzen.

Mal abwarten, ob der DOW Jones den Widerstand bei 12.700 Punkten erreichen kann. Und wenn ja, ob der Anstieg darüber gelingt. Nach klassischer Lesart bedeutet ein Anstieg auf Wochenschluß über 12.700 Punkte im DOW Jones einen Boden und ein Kaufsignal bis 13.700 und 14.000 Punkte. Das wäre idealtypisch. Wir haben den Monat März. Laut Saisonalität müßte der Markt ab Mitte März den Boden finden.

Wir halten uns mit Prognosen bezgl. der Indizes derzeit etwas zurück und beobachten das Geschehen aufmerksam.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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