Dot.com = Dot.Commodity? Schöne Wortkreation, aber fern jeglicher Realität: Das Sushi-Beispiel
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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
ich laß vor einigen Tagen auf einer US-Seite die Gleichung Dot.com = Dot.Commodity - in Anspielung dass die Rohstoff-Hausse die neue Internetblase sei. Ich möchte Ihnen anhand eines einfachen Beispiels zeigen, warum die Unterschiede von der Internetblase zur Rohstoff-Hausse so frappierend sind. Und zwar exemplarisch am Markt für Fisch und Sushi.
50 cent: Das ist ungefähr der Preis für ein Stück Sushi, egal wo auf der Erde sie sich gerade befinden. Wenn Superlative irgendwo zutreffend sind, dann hier: Die benötigte Menge an Fisch ist gigantisch, zu gigantisch, als das es die Weltmeere verkraften könnten. Die Fischereibetriebe sind ratlos, auf der Suche nach Lachs, Thunfisch oder anderen Speisefischen bleiben die Netze immer häufiger leer. Aquakulturen müssen her. Riesige Fischzuchtanlagen schießen an den Küsten vieler Länder wie Pilze aus dem Boden und stemmen einen immer größeren Anteil des weltweiten Fischangebots. Dass nun selbst diese stationären Fischzuchtkäfige nicht mehr ausreichen, verwundert wenig: In Asien wächst die Konsumkapazität von über zwei Milliarden Menschen steil an, sie überschlägt sich – mit entsprechenden Folgen für die Fischnachfrage. Forscher arbeiten heute an riesigen, per GPS-Satellit gesteuerten schwimmenden Aquakulturen. Die Zuchtstationen sollen mit Jungfischen in London auf die Reise mit dem Golfstrom geschickt werden, vorbei an Westafrika, über den Atlantik nach Südamerika und von dort über den Golf von Mexiko zur Ostküste der USA. Wenn die ozeanische Zuchtanlage nach mehreren Jahren wieder in London ankommt, sind die Fische erntereif. Soweit der Plan. Bisher stellt sich vor allem die Frage, wie die Kosten des Projekts gestemmt und die schimmernden Schätze vor Hochseepiraten geschützt werden sollen.
Warum dieses Beispiel? Es gibt zwar keine Lachs-Zertifikate oder Sardellen-Knockouts, trotzdem ist der Markt exemplarisch dafür, wie sich der Rohstoffmarkt strukturell verändert, und das in rasender Geschwindigkeit. Nicht nur Fisch, auch Fleisch, Getreide, Metalle, Energie: alles kann heute nur in begrenzten Mengen produziert werden. Das neue Angebot kostet Geld, viel Geld. Und das Angebot wird dringend benötigt. Dadurch, dass die Preise lange Jahre niedrig waren, wurde weltweit eine enorme Nachfrage erzeugt, die nun nur noch dadurch gedeckt werden kann, dass die Preise der zugrunde liegenden Güter steigen. Es sind genügend Rohstoffe auf der Erde vorhanden, aber nur zu höheren Preisen. Wir benötigen hohe Preise, um hohe Preise zu heilen: Schwimmende, ozeanische Fischzuchtanlagen, aber auch Ölplattformen, die 2 Kilometer in der Tiefsee nach Öl bohren, oder die Umwandlung von Ölsand zu Erdöl verursacht höhere Kosten. Dadurch müssen die Preise der zugrunde liegenden Rohstoffe steigen und auf hohem Niveau bleiben. Dann kostet Sushi einen Euro, oder auch mehr. Hauptsache es wird weiterhin Sushi geben. Die Anleihen- und Aktienmärkte befinden sich in einer Baisse, die heutige und neue Hausse sind die Rohstoffe. Sie können, sie müssen an diesem Trend profitieren, wenn Sie ihr Geld sinnvoll investieren möchten. Stolpersteine und Risiken möchte ich nicht verharmlosen und tue dies auch nicht. Wie sie diese umgehen, und an dem Rohstofftrend profitieren, erfahren Sie wie immer im Rohstoff-Report, den wir alle Woche einmal herausgeben. Melden Sie sich für den dauerhaft kostenfreien Rohstoff-Report an unter http://www.godmode-trader.de/newsletter/b2c. Ich würde mich freuen, Sie als Leser begrüßen zu dürfen.
Ihr Jochen Stanzl
Chefredakteur Rohstoff-Report.de
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