Dollar wird zum Belastungsfaktor
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Konnte der DAX-Index in der vergangenen Woche zwischenzeitlich noch den höchsten Stand seit Juni 2001 erreichen, verlor er im Wochenvergleich rund 2,3%. Im Zuge hoher Rohstoffnotierungen und eines immer schwächer tendierenden US-Dollars, der auch die Indizes der exportstarken europäischen Länder (EuroStoxx50-Index -3,2%) und Japans (Nikkei-Index -2,8%) beeinträchtigte, gaben die meisten Weltaktienindizes nach. Innerhalb der europäischen Branchen fiel die Schwäche der Technologietitel auf (-6,6%), die von Vorgaben aus den USA (u.a. schwacher Ausblick von Dell) gedrückt wurden. Am Freitag belasteten stark gestiegene Importpreise in den USA sowie ein deutlich schwächer als erwartetes Verbrauchervertrauen. „Dem US-Dollar konnte selbst ein gegen die Erwartungen deutlich geringeres Handelsbilanzdefizit (-5,6% auf 62 Mrd. US-Dollar) nicht helfen, Teile des in den Vortagen erlittenen Kursverlustes wieder aufzuholen“, kommentiert COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. „Die US-Währung hat sich in den letzten Tagen zu einem immer stärker werdenden Belastungsfaktor für den Aktienmarkt ausgeweitet“, so Breil.
Den Aktienmärkten versiegt durch das nahende Ende der Berichtssaison ein wichtiger Impulsgeber. In der aktuellen Handelswoche werden mit RWE und Deutscher Post nur noch zwei DAX-Unternehmen Einzelheiten zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal des Jahres vermelden. Von Seiten des MDAX werden immerhin zehn Gesellschaften ihre Zahlen vorlegen. Belastend könnte sich auswirken, dass viele Hauptversammlungen in Deutschland bereits abgehalten wurden und die Dividendenzahlungen, die teilweise den Weg als „frisches Kapital“ an den Aktienmarkt zurückfanden, zunehmend wegfallen. Im Fokus der Anleger dürften daher u.a. die in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden Preisdaten in den USA stehen. Sollten die Inflationsdaten höher als erwartet ausfallen, wäre mit weiter nachgebenden Kursen an den Bondmärkten zu rechnen, da dann wieder Zinsspekulationen einsetzen. Profitieren könnte von einer solchen Entwicklung im Gegenzug der US-Dollar, was die europäischen Exportwerte und somit die europäischen Aktienindizes zumindest stützen sollte. Sollte die US-Währung jedoch weiter nachgeben und die psychologisch wichtige Marke von 1,30 USD/EUR unterschreiten, dürften weitere Kursverluste und somit eine Fortsetzung der Korrektur an den europäischen Aktienmärkten die Folge sein. Vorerst ist nach hohen Kursverlusten von rund acht Cent innerhalb von nur vier Handelswochen zumindest von einer kurzfristigen technischen Gegenbewegung beim Währungsverhältnis zwischen Euro und US-Währung auszugehen. „Bei Rohöl könnte die reduzierte Nachfrageprognose der Internationalen Energiebehörde für das laufende Jahr den Kursanstieg kurzfristig aufhalten und somit für eine gewisse Entlastung der Aktienmärkte sorgen“, sagt Rohstoffexperte Klaus Breil.
In der laufenden Woche steht für die Entwicklung an den Rentenmärkten vor allem von US-amerikanischer Seite eine Fülle an Daten zur Veröffentlichung an. Eröffnet wird der Reigen am heutigen Montag mit den Zahlen zur Net Foreign Security Purchases, der Auslandsnachfrage nach amerikanischen Rentenpapieren. Die Frühindikatoren Empire Manufacturing und Philadelphia Fed Index liefern eine erste Indikation für die Dynamik der Weltwirtschaft im neuen Quartal. Am Dienstag respektive Mittwoch stehen Zahlen zu den Produzenten- und Konsumentenpreisen für den Monat April zur Veröffentlichung an. Hier gilt es vor allem, den starken Rohölpreisanstieg zu verdauen. Die Konsensuserwartungen liegen aus Sicht der COMINVEST allerdings schon im oberen Bereich. Weiter stehen für die Einschätzung der Binnennachfrage wichtige Daten zum amerikanischen Immobilienmarkt auf der Agenda. In Euroland wird am Dienstag der ZEW-Indikator veröffentlicht, wir erwarten auch für den Mai aufgrund des schwachen US-Dollars einen weiteren Rückgang. Insgesamt rechnen wir mit einer Seitwärtsbewegung des Bund Futures um eine Marke von 115.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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