Kommentar
14:43 Uhr, 22.11.2004

Dollar-Schwäche einmal anders

In unsicheren Zeiten flüchten sich Anleger oft in so genannte "Sichere Häfen". Historisch gesehen wurde der Schweizer Franken immer wieder als ein solcher genutzt. Neben der Unsicherheit aus den Terrorängsten sind bereits seit Monaten warnende Stimmen bezüglich des amerikanischen Haushalts- und Leistungsbilanzdefizits zu vernehmen. Für Ökonomen ist letzteres der Grund dafür, dass sich der Dollar in den nächsten Monaten noch weiter abschwächen könnte, um eben dieses Zwillings-Defizit auszugleichen. Aufgrund ebenfalls vorhandener Unsicherheiten im Euro-Raum, wo vor allem über die ebenfalls steigenden Staatsdefizite diskutiert wird, sowie in Japan, wo der lang ersehnte Wirtschaftsaufschwung teilweise in Frage gestellt wird, suchen internationale Anleger zunehmend nach einer Ausweichmöglichkeit. Die hieraus resultierenden Umschichtungen in den Schweizer Franken hatten damit eine erhebliche Aufwertung gegenüber dem Dollar zu Folge.

Auch charttechnisch ist diese Entwicklung ganz klar zu erkennen. So hat sich seit Mitte 2001 ein deutlicher Abwärtstrend des USD ausgebildet, wobei der USD von rund 1,80 CHF um ca. 35% abgewertet wurde. Die fast einjährige Stabilisierung wurde zuletzt gebrochen, was den USD wieder auf neue Tiefs gegenüber der Schweizer Währung stürzen ließ. Kurzfristig brachte dieser Bruch der 1,22 CHF eine weitere deutliche Abschwächung des USD auf zuletzt 1,16 CHF. Langfristig ist der Abwärtstrend klar intakt , was auch mittelfristig weiter für einen fallenden Dollar zum Franken spricht. Aktuell verläuft die obere Trendlinie bei 1,25 CHF, die untere bei ungefähr 1,15 CHF. Auch Volkswirten zufolge scheint ein Ende dieses Trends ohne eine deutliche Verbesserung der Fundamentalfaktoren nicht in Sicht.

Anleger können von diesem möglichen Trend längerfristig profitieren, kurzfristig dagegen auch auf temporäre Erholungen setzen. Interessante Instrumente dafür wären entsprechende WAVE-Optionsscheine auf das Währungspaar.

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