DIW: Wirtschaft schrumpft stärker als erwartet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat seine Prognose für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft erneut gesenkt. Wegen der schlechten Entwicklung im Industriesektor werde für das zweite Quartal 2009 saison- und kalenderbereinigt nunmehr ein BIP-Rückgang um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal erwartet, teilte das Institut am Mittwoch in ihrem Konjunkturbarometer mit. Im Mai hatte das DIW noch einen Rückgang um 0,5 Prozent vorhergesagt. Im ersten Quartal war das BIP um 3,8 Prozent geschrumpft.
Die Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni wird demnach den Vorjahreswert um mehr als sieben Prozent unterschreiten. "Der freie Fall in der Industrie ist zwar gestoppt," so DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths, "allerdings war die Fallhöhe extrem groß. Produktion und Bestellungen sind auf einem Niveau aufgeschlagen, das zuletzt vor zehn Jahren beobachtet wurde."
Für den Rückgang sei vor allem das Produzierende Gewerbe verantwortlich. Nach dem Absturz der Wertschöpfung um 13 Prozent zum Jahresauftakt erwartet das DIW für das laufende Quartal einen weiteren Rückgang um 2,8 Prozent. Die sich im Vormonat noch abzeichnende Stabilisierung der Produktion habe sich nicht erhärtet.
Auch wenn sich der beispiellose Absturz der wirtschaftlichen Aktivität aus dem Vorquartal nicht weiter fortsetzt, so sei doch der Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent gleichwohl beträchtlich - auf Jahresrate hochgerechnet entspreche dies einer Schrumpfung um über drei Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.