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16:48 Uhr, 10.06.2009

DIW: Wirtschaft schrumpft stärker als erwartet

Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat seine Prognose für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft erneut gesenkt. Wegen der schlechten Entwicklung im Industriesektor werde für das zweite Quartal 2009 saison- und kalenderbereinigt nunmehr ein BIP-Rückgang um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal erwartet, teilte das Institut am Mittwoch in ihrem Konjunkturbarometer mit. Im Mai hatte das DIW noch einen Rückgang um 0,5 Prozent vorhergesagt. Im ersten Quartal war das BIP um 3,8 Prozent geschrumpft.

Die Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni wird demnach den Vorjahreswert um mehr als sieben Prozent unterschreiten. "Der freie Fall in der Industrie ist zwar gestoppt," so DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths, "allerdings war die Fallhöhe extrem groß. Produktion und Bestellungen sind auf einem Niveau aufgeschlagen, das zuletzt vor zehn Jahren beobachtet wurde."

Für den Rückgang sei vor allem das Produzierende Gewerbe verantwortlich. Nach dem Absturz der Wertschöpfung um 13 Prozent zum Jahresauftakt erwartet das DIW für das laufende Quartal einen weiteren Rückgang um 2,8 Prozent. Die sich im Vormonat noch abzeichnende Stabilisierung der Produktion habe sich nicht erhärtet.

Auch wenn sich der beispiellose Absturz der wirtschaftlichen Aktivität aus dem Vorquartal nicht weiter fortsetzt, so sei doch der Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent gleichwohl beträchtlich - auf Jahresrate hochgerechnet entspreche dies einer Schrumpfung um über drei Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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