DIW-Konjunkturbarometer sinkt im Mai
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist im Mai auf 86,1 Punkte von 92,9 Zählern gesunken. Damit liege der Wert weiter unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeige, erklärte das Institut. "Die Erholung der deutschen Wirtschaft bleibt damit holprig", konstatierte das DIW. Nachdem im ersten Quartal 2024 ein leichtes Plus der Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent verzeichnet worden sei, dürfte sich das Wachstum im zweiten Quartal nicht wesentlich beschleunigen.
"Positiv ist, dass sich die Weltwirtschaft erstaunlich robust hält angesichts der vielen Gegenwinde aus hohen Zinsen, weiterhin erhöhter Inflation und geopolitischen Unsicherheiten", sagte die Leiterin des DIW-Konjunkturteams, Geraldine Dany-Knedlik. "Das stützt die deutschen Ausfuhren, die im ersten Quartal kräftig expandierten. Im Inland dürften höhere Löhne, eine niedrigere Teuerung und einsetzende Zinssenkungen die Nachfrage langsam anschieben."
In der Industrie hätten sich die Aussichten zuletzt nur langsam aufgehellt. Im laufenden Quartal sei kaum mit Impulsen aus der Industrie zu rechnen, so DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt. "Nach wie vor bremsen die wirtschaftspolitische Unsicherheit und die hohen Kosten die Unternehmen aus." Zudem schwächle die Nachfrage aus In- und Ausland. "Erst für die zweite Jahreshälfte deutet sich hier eine merkliche Erholung an." Im Dienstleistungssektor gebe es deutlichere Anzeichen für eine Erholung. Die niedrigere Inflation und die gestiegenen Nominallöhne dürften die Kauflaune der Verbraucherinnen und Verbraucher allmählich etwas verbessern.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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