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15:55 Uhr, 17.11.2011

DIW fordert für Banken eine risikounabhängige Eigenkapitalquote von 5%

Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fordert bei Banken eine risikounabhängige Eigenkapitalquote von mindestens fünf Prozent der Bilanzsumme, wie sie üblicherweise auch in der Realwirtschaft verwendet wird, um die Probleme im Bankensektor in den Griff zu bekommen. "Dies würde das Problem der Risikogewichtung auf einen Schlag lösen, die Diskriminierung von Unternehmenskrediten gegenüber Staatsanleihen aufheben und einen wirksamen Beitrag zur Eindämmung des Bilanzwachstums der Großbanken leisten", erklärt DIW-Finanzmarktexpertin Dorothea Schäfer. Derzeit werden bei der Berechnung der Eigenkapitalquote die Risiken des Assets gewichtet. Aufgrund dieser Regelung müssen beispielsweise Staatsanleihen nicht mit Eigenkapital unterlegt werden. Zudem ist die Risikogewichtung anfällig gegenüber Bilanzkosmetik der Banken, wenn die Banken zur Bestimmung der Risikogewichte eigene Modelle heranziehen.

Die Leverage Ratio (Eigenkapital im Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme) wurde zwar neu in Basel III aufgenommen, nach Meinung von Schäfer ist sie für Großbanken mit drei Prozent aber zu niedrig. Zudem gelte sie faktisch erst ab 2018.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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