Zins- und Konjunktursorgen lassen Aktienmärkte fallen - Russland zahlt Schulden in Rubel statt Dollar
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- USA kündigen neue Russland-Sanktionen an
- Jetblue nach Übernahmeangebot für Spirit Airlines unter Druck
- Boeing vergibt Milliardenauftrag an Amazon, Microsoft und Google
- Erzeugerpreise im Euroraum klettern mit Rekordtempo
- Panetta: EZB darf es nicht übertreiben
- Deutsche Industrie erhält weniger Aufträge
- DIW: EZB-Zinserhöhung kann Energiepreise senken
- Fuest: Alternativen zu russischem Gas verfügbar machen
- USA: Weitere 100 Mio. Dollar Militärhilfe für Ukraine
- Ukraine fordert neue Sanktionen
Markt
- Konjunktursorgen und die Angst vor einer schnelleren Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed haben am Mittwoch den deutschen Aktienmarkt belastet. Der DAX fiel um 1,89 Prozent auf 14.151,69 Prozent. Angesichts des Ukraine-Kriegs und der stark steigenden Rohstoffpreise fürchten immer mehr Beobachter eine Wirtschaftskrise in Deutschland und Europa. Die Erzeugerpreise in der Eurozone legten auch im Februar in einem Rekordtempo zu, was die Unternehmen schwer belastet. Gleichzeitig steigen die Marktzinsen weiter, weil eine schnellere Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed und durch die EZB eingepreist wird. Am Dienstag hatte Fed-Board-Mitglied Lael Brainard diese Erwartungen weiter angeheizt. Um 20.00 Uhr MESZ wird die US-Notenbank Fed ihr Protokoll der letzten Zinssitzung veröffentlichen. Unterdessen haben sowohl die EU als auch die USA neue Russland-Sanktionen angekündigt, was die wirtschaftlichen Folgen der Krise verschärfen könnte.
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Unternehmen & Branchen
- Der Elektroautobauer Tesla hat durch einen Corona-Lockdown in der chinesischen Metropole Shanghai mindestens 12 Produktionstage in seiner dortigen Gigafactory verloren, wie Bloomberg berichtet. Der Lockdown soll wegen steigender Covid-Fälle in der Region noch mindestens bis zum 8. April andauern, so Tesla gegenüber Lieferanten und Arbeitern.
- Die Aktien der US-Fluggesellschaft Jetblue haben mit deutlichen Kursverlusten auf die beabsichtigte Übernahme des Konkurrenten Spirit Airlines reagiert. Die Jetblue-Papiere verloren im frühen Handel an der Wall Street rund sieben Prozent. Jetblue hatte am Dienstag angekündigt, Spirit Airlines für 33 Dollar je Aktie übernehmen zu wollen. Das Angebot liegt rund 40 Prozent über einem früheren Angebot von Frontier Airlines für Spirit.
- Der Flugzeugbauer Boeing hat die IT-Konzerne Amazon, Microsoft und Google mit der Überarbeitung und Modernisierung seiner IT-Infrastruktur beauftragt, wie Bloomberg berichtet. Ziel sei es, den Flugzeugdesignern und Softwareentwicklern bessere Tools zur Verfügung zu stellen und Anwendungen in die Cloud zu verlagern. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf Basis anderer Medienberichte insgesamt offenbar auf über eine Milliarde US-Dollar.
- Der US-Autobauer General Motors will zusammen mit seinem japanischen Partner Honda gemeinsam Technologien für erschwingliche Elektrofahrzeuge entwickeln, wie beide Unternehmen mitteilten. Die Technologien sollen unter anderem bei kompakten Sport-Utility-Fahrzeugen eingesetzt werden. Die Fahrzeuge sollen nicht vor 2027 auf den Markt kommen.
- Die geplante Plattform zur Erdgasförderung nahe dem deutschen Wattenmeer in der Nordsee soll rund zwei Mrd. Kubikmeter Gas jährlich fördern können. Das teilte das niederländische Unternehmen One-Dyas am Mittwoch auf Anfrage von dpa-AFX mit. Mit den Jahren werde das Volumen jedoch voraussichtlich abnehmen. Ziel ist es den Angaben zufolge, dass die Plattform voraussichtlich im Winter 2024 in Betrieb gehen kann.
- Das ungute Potpourri aus Energiepreissprüngen, gestörten Lieferketten, gestiegenen Transportkosten, und Lieferausfällen bei Holz oder Stahl besorgt den Außenhandelsverband BGA. Der Ukraine-Krieg, seine Folgen für die Lieferketten und die Sanktionen gegen Russland könnten zu einer Pleitewelle in der Transportbranche führen. Für zusätzliche Belastungen sorge derzeit zudem der Corona-Lockdown in der chinesischen Hafenmetropole Shanghai. „Damit werden Lieferketten weltweit gestört", sagte Carsten Taucke, Präsidiumsmitglied des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), am Mittwoch in Berlin.
- Carsten Coesfeld, Enkel des 2009 verstorbenen Firmen-Patriarchen Reinhard Mohn, steigt bei Bertelsmann weiter auf. Der 34-Jährige leitet ab dem 1. Juni 2022 den Firmenbereich Bertelsmann Investments, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bislang wurde dieser Bereich von Vorstandschef Thomas Rabe mitgeleitet.
- Der Fruchtsafthersteller Eckes-Granini rechnet mit Wachstum im laufenden Jahr. „Der Impffortschritt, sinkende Infektionszahlen und die wieder aufkommende Reiselust der Menschen stimmen uns hoffnungsvoll für bessere Geschäftsaussichten", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. „Es gibt aber Unsicherheiten bezüglich der Auswirkungen des Ukraine-Krieges - zum Beispiel eine höhere Inflation und ein schwächeres Wirtschaftswachstum", sagte Vorstandschef Tim Berger. Das Unternehmen rechne für 2022 mit Kostensteigerungen von 50 Mio. Euro. „Im Jahr 2025 wollen wir eine Milliarde Euro Netto-Umsatzerlöse erzielen und den Marktanteil in Europa von derzeit 12,2 auf 15 Prozent steigern", sagte Berger. Man sehe sich in der größten Transformation der Unternehmensgeschichte.
- Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat gegen Google vor dem Landgericht Berlin wegen seiner Cookie-Banner Klage eingereicht. "Mit Tricks bei der Gestaltung der Cookie-Banner versuchen Unternehmen die Einwilligung der Verbraucher zu erschleichen, um an möglichst viele persönliche Informationen zu gelangen, diese zu sammeln und zu verarbeiten", begründete der Vorstand Wolfgang Schuldzinski laut Reuters den Weg vor Gericht. Es müsse genauso leicht sein, Cookies abzulehnen wie sie zu akzeptieren, um eine unbedachte Datenpreisgabe zu verhindern. Das sei bei den Webseiten der Suchmaschine von Google nicht der Fall. Eine Google-Firmensprecherin kündigte demnach bereits an, der Konzern werde in Kürze Änderungen an unserem Einwilligungsbanner und unseren Cookie-Praktiken in ganz Europa, einschließlich Deutschland, vornehmen, um den Anweisungen der Aufsichtsbehörden gerecht zu werden.
- Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine bereitet sich auf einen möglichen Importstopp von russischer Kohle vor. Bereits in den vergangenen Wochen seien Maßnahmen getroffen worden, um zusätzliche Kohlemengen zu beschaffen, teilte das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch mit. Die Lagerbestände würden aus heutiger Sicht mehrere Monate ausreichen, hieß es.
- Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC überprüft zahlreiche Fälle von Salmonelleninfektionen in mindestens neun Ländern nach dem Konsum von Schokolade. Der Süßwarenkonzern Ferrero rief in mehreren Ländern Europas bestimmte Chargen von "Kinder"-Schokoprodukten zurück. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme, keines der auf den Markt gebrachten Kinder-Produkte sei positiv auf Salmonellen getestet worden, betonte das Unternehmen. Es seien auch keine Verbraucherbeschwerden eingegangen.
- Der LKW- und Bushersteller MAN hat aus Hamburg Aufträge für insgesamt 53 vollelektrische Stadtbusse erhalten. Auftraggeber seien die Hamburger Hochbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), teilte das zum Volkswagen-Konzern gehörende Unternehmen mit. Die ersten E-Busse würden noch in diesem Jahr ausgeliefert. „Bis 2025 wird die Hälfte unserer neuen Stadtbusse alternativ angetrieben sein", sagte MAN-Manager Rudi Kuchta.
- Am Frankfurter Flughafen ist am Morgen ein 24-stündiger Warnstreik einer Tochter der Lufthansa Cargo angelaufen. Um 6.00 Uhr legten Mitarbeiter der Frachtabfertigung Handling Counts die Arbeit nieder, um Druck in den Tarifverhandlungen zu machen, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mitteilte.
- Die Bundesbank hat bei deutschen Geldhäusern beobachtet, dass diese die Sanktionen gegen Russland zu scharf anwenden. „Wir sehen hier und da, dass Sanktionen übererfüllt werden", sagte Vorstand Joachim Wuermeling dem „Handelsblatt" in einem Interview. Institute dürften aus Furcht vor Verstößen nicht pauschal Bürger mit russischem Hintergrund ausschließen. „Finanzinstitute müssen aufpassen, Maß und Mitte zu wahren und niemanden unbeabsichtigt zu benachteiligen."
- Der Windpark-Investor Encavis teilte mit, dass er den dänischen Windpark Svoldrup erwirbt. Der im Norden Jütlands gelegene Park verfüge über eine Erzeugungskapazität von 11,5 Megawatt. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
- Die Novartis-Tochter Sandoz und Ares Genetics aus Österreich - einer Tochtergesellschaft des US-Unternehmens OpGen - erweitern ihre Zusammenarbeit im Bereich Antibiotikaresistenzen. Dabei gehe es um innovative digitale Lösungen, teilte Sandoz am Mittwoch mit. Sandoz habe sich mit Ares auf die Verlängerung des bereits bestehenden Rahmenvertrags bis zum 31. Januar 2025 geeinigt. Antibiotikaresistenzen stellten eine noch nie dagewesene Bedrohung für die globale öffentliche Gesundheit dar, wird Sandoz-Chef Richard Saynor in der Mitteilung zitiert.
Konjunktur & Politik
- Russland hat erstmals Staatsschulden, für die eigentlich eine Zahlung in Dollar vereinbart war, in Rubel bedient. Die Zahlungen für sogenannte Eurobonds über 649,2 Millionen Dollar leistete Russland in Rubel statt in der US-Währung, nachdem eine US-Bank sich wegen der Sanktionen geweigert hatte, die Zahlungsanweisung in Dollar zu akzeptieren. Experten zufolge könnte dies einen technischen Staatsbankrott darstellen, falls Russland innerhalb der sogenannten "Grace Period" von 30 Tagen die Zahlung nicht doch noch in US-Dollar nachholen sollte. Wegen der Sanktionen hat Russland keinen Zugriff auf Dollarreserven, die im Ausland geparkt sind. Die eigene Währung, den Rubel, kann Russland hingegen nach Belieben selbst drucken bzw. in Form von Buchgeld erzeugen.
- Die USA haben wegen des Ukraine-Kriegs neue Sanktionen gegen Russland angekündigt, die zusammen mit der EU und den G7-Partnern umgesetzt werden. Verboten werden sämtliche Investitionen in Russland. Außerdem soll es eine Komplettblockade gegen die Sberbank und die Alfa Bank sowie gegen alle staatlichen Unternehmen Russlands geben. Sanktionen werden auch gegen Familienmitglieder der russischen Führung, darunter Putins Töchter, Lawrows Familie, und den stellvertretenden Leiter des Sicherheitsrates, Medwedew, verhängt. Außerdem soll Russland die Tilgung von Anleihen mit ausländischen Assets verboten werden.
- Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 2,4 Millionen Barrel auf 412,4 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 2,8 Millionen Barrel. Die inoffiziellen API-Daten vom Vorabend hatten einen Anstieg um 1,1 Millionen Barrel ausgewiesen. Die US-Ölproduktion stieg in der vergangenen Woche um 0,1 Millionen Barrel auf 11,8 Millionen Barrel pro Tag.
- Die US-Regierung will offenbar eine Rückzahlpause bei Studentendarlehen, die im Zuge der Corona-Pandemie im März 2020 beschlossen worden war, bis Ende August verlängern. Die Pläne sollen heute offiziell vom Weißen Haus verkündet werden, berichtet das "Wall Street Journal". Eigentlich sollte die Rückzahlpause am 1. Mai 2022 enden.
- Die Preise der Produzenten in der Eurozone sind im Februar massiv gestiegen. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte kletterten in einem Affenzahn von 31,4 Prozent zum Vorjahresmonat, so das Statistikamt Eurostat am Mittwoch. Allein bei Energie gab es einen massiven Anstieg von 87,2 Prozent. Klammert man diesen Bereich aus, zogen die Erzeugerpreise insgesamt nur um 12,2 Prozent an.
- Ein zu starker Schritt der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Inflation würde aus Sicht von EZB-Direktor Fabio Panetta das Wirtschaftswachstum im Euroraum abbremsen. Eine solche Straffung der Geldpolitik könne sich zudem nicht direkt auf die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise auswirken, sagte Panetta am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Reuters. Denn diese würden von weltweiten Einflussgrößen und jetzt vom Ukraine-Krieg angetrieben. „Stattdessen müssten wir die Binnennachfrage massiv unterdrücken, um die Inflation zu senken", warnte er. Das würde die Wirtschaftsaktivität bremsen. Aus Sicht des EZB-Direktors sollte die Notenbank nur dann rasch handeln, wenn im Zuge der steigenden Inflation die Inflationserwartungen zu stark ansteigten.
- Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland hat im Februar deutlich weniger Aufträge erhalten als im Vormonat. Gegenüber Januar gingen die Bestellungen um 2,2 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten nur mit einem recht milden Rückgang gerechnet. Investitionsgüter wurden 2,8 Prozent weniger bestellt als im Vormonat, die Aufträge für Vorleistungsgüter gingen um 1,9 Prozent zurück. Konsumgüter waren dagegen etwas stärker gefragt als im Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragseingang im Februar um 2,9 Prozent höher. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat Januar merklich auf plus 2,3 Prozent nach oben revidiert (zuvor: +1,8 %).
- Der ifo-Präsident Clemens Fuest fordert, Alternativen zu russischem Gas aufzubauen. „Wir brauchen Parallelstrukturen, um Gasimporte aus Russland in künftigen Krisen falls notwendig schnell und zu tragbaren Kosten unterbrechen zu können“, schreibt er in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst. Dies sei aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen einem vollständigen Ausstieg aus russischem Gas vorzuziehen, unabhängig davon, ob die Importe während des Krieges unterbrochen werden. „Falls es überhaupt sinnvoll ist, Gasimporte aus Russland einzustellen, dann sofort“, schreibt Fuest weiter. „Ob wir 2024 diese Importe beenden wollen, wie die Bundesregierung jetzt plant, erscheint heute sehr zweifelhaft. Nach dem Ende des Ukraine-Krieges erscheint es sowohl im Hinblick auf Kosten der Energieversorgung als auch strategisch klüger, weiter Gas aus Russland zu importieren, aber gleichzeitig Parallelstrukturen zur Verfügung zu haben, unter anderem Häfen für Flüssiggas und andere neue Bezugsquellen, damit man bei Bedarf schnell auf russisches Gas verzichten kann. Damit würde aus der heutigen beidseitigen Abhängigkeit zwischen EU und Russland eine Abhängigkeit Russlands von der EU und damit eine unter strategischen Aspekten bessere Situation für die EU. Ein dauerhafter Abbruch der Gasimporte beende zwar die Abhängigkeit der EU von den Importen, es entfalle aber auch die Möglichkeit, auf Russland Druck auszuüben, so Fuest.
- Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen erhöhen, könnte das die Energiepreise in Deutschland senken. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorlag. Demnach gehen die Ökonomen von einer durchschnittlichen Preissenkung für Energie von bis zu vier Prozent aus. Grund dafür sei die durch steigende Zinsen erwartete Euro-Aufwertung. Dadurch würden die Preise für in Dollar gehandelte Ölprodukte gedrückt. Allerdings ginge damit auch eine unerwünschte Nebenwirkung einher: die Industrieproduktion würde ausgebremst, die Arbeitslosigkeit steigen. „Die vorliegenden Berechnungen haben gezeigt, dass eine straffere Geldpolitik durchaus auch eine signifikante Wirkung auf die Energiepreise hat", so die DIW-Forscher Alexander Kriwoluzky, Gökhan Ider und Frederik Kurcz. Zwar beeinflusse die EZB mit ihrer Zinsentscheidung nicht wesentlich den Preis auf dem Weltmarkt, dafür aber den Wert des Euro. „Wertet der Euro auf, sinken die Verbraucherpreise für Kraftstoffe und Heizkosten in Deutschland signifikant", so die Experten.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert härtere Sanktionen des Westens gegen Russland. Diese müssten der Schwere der „Kriegsverbrechen“ angemessen sein, sagte er in der Nacht zum Mittwoch. Selenskyj hat dabei die Gräueltaten der russischen Armee in Butscha im Blick. Die US-Regierung plant derweil weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau, darunter ein Investitionsverbot. Die Europäische Union hat einen Importstopp für Kohle und damit erstmals ein Teilembargo gegen russische Energie vor.
- Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling äußerte sich in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ besorgt über Wohnungsbaukredite, die wegen steigender Preise für die Banken risikoreicher geworden seien. Der Markt werde immer verwundbarer. Kredite mit einer Zinsbindung von über zehn Jahren machten die Hälfte der Wohnungsbaukredite privater Haushalte aus. „Mitten in einer Zinswende hätten Banken also noch für einige Jahre sehr niedrig verzinste Kredite in ihren Bilanzen, müssten aber für die Refinanzierung schon höhere Zinsen bezahlen." Falls sich weitere übermäßige Risiken aufbauten, behalte man sich vor, die Kapitalpuffer für Banken anzupassen oder andere Instrumente zu nutzen, sagte Wuermeling.
- In der rumänischen Hauptstadt Bukarest ist ein Auto in das Tor der russischen Botschaft gekracht. Dabei sei der Fahrer ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Unklar ist, ob es sich um einen Unfall handelte oder ob der Mann absichtlich in das Tor fuhr. Die Identität des Fahrers nannte die Polizei nicht. In den vergangenen Wochen war es in mehreren europäischen Ländern vor russischen Botschaften zu Protesten gegen den Krieg in der Ukraine gekommen.
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