DIW: Deutschland kommt nur mühsam aus der Krise - BIP-Prognose gesenkt
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Berlin (BoerseGo.de) - Das deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Konjunktur gesenkt. Nach Einschätzung der DIW-Experten kommt die deutsche Wirtschaft nur mühsam aus der Krise heraus. Auch mit Blick auf die Finanzmärkte blieben große Unsicherheiten. "Die größte Herausforderung wird es sein, angesichts der enorm gestiegenen Schuldenlast wieder politische Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen", sagte DIW-Präsident Klaus F. Zimmermann am Mittwoch.
Nach der heute veröffentlichten Konjunkturprognose erwartet das DIW Berlin für 2010 einen Anstieg der Wirtschaftsleistung in Deutschland um 1,7 Prozent. Für das kommende Jahr wird mit einem Wachstum von 1,8 Prozent gerechnet. Im Januar hatte das DIW für das laufende Jahr noch ein Wachstum von 2,1 Prozent prognostiziert.
Der flache Aufschwung in Deutschland sei 2010 vor allem der Erholung der Weltwirtschaft zu verdanken. Im kommenden Jahr werde dann die Binnennachfrage das Wachstum stützen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten könne Deutschland vom wachsenden Welthandel aber nur unterdurchschnittlich profitieren. Der Hauptgrund: Die Hauptabsatzmärkte für die deutschen Exporte stimmen nicht mit den aktuellen Wachstumszentren der Weltwirtschaft in Asien und Lateinamerika überein. Ein Großteil der deutschen Exporte gehe vielmehr in die Eurozone und nach Osteuropa – und hier sei die Wirtschaftsentwicklung weiterhin schwach.
Eine stabile Entwicklung erwartet das DIW Berlin für den deutschen Arbeitsmarkt: Die Talsohle sei durchschritten. Die Arbeitslosenquote werde 2010 und 2011 bei voraussichtlich 7,8 Prozent und 2011 bei 7,7 Prozent liegen. "Erwartungen, dass es zu einer massiven Zunahme der Arbeitslosigkeit infolge der jüngsten Krise kommt, haben sich bisher nicht bestätigt," sagte DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke.
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