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15:16 Uhr, 02.04.2008

DIW: Deutsche Wirtschaft in robuster Verfassung

Berlin (BoerseGo.de) - Trotz der etwas langsameren Gangart der weltwirtschaftlichen Konjunktur sieht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) die deutsche Wirtschaft in robuster Verfassung. Die Aussichten für die deutsche Konjunktur bleiben positiv, so die Experten in der heute veröffentlichten Frühjahrsprognose. Allerdings hätten die Risiken zugenommen.

Insgesamt rechnet das DIW Berlin für das Jahr 2008 immernoch mit einer Wachstumsrate von 2,0 Prozent. Im Januar hatten die Wirtschaftsforscher allerdings noch ein Anstieg um 2,1 Prozent erwartet. Im kommenden Jahr wird mit einem BIP-Anstieg um 1,6 Prozent gerechnet. "Wir stimmen nicht mit dem um sich greifenden Konjunkturpessimismus überein und haben für Deutschland immer noch eine Fortsetzung des Aufschwungs auf der Rechnung", kommentierte Christian Dreger, neuer Leiter der Konjunkturabteilung.

Die Turbulenzen im Zuge der Finanzkrise hätten die Konsumdynamik in den USA verlangsamt und die Wachstumsaussichten deutlich reduziert. Damit entwickele sich die Weltwirtschaft etwas schwächer als noch zu Jahresbeginn erwartet. Zusammen mit dem starken Euro dämpfe dies die Ausfuhren der Unternehmen. Allerdings stehe ein abrupter Einbruch der Exportkonjunktur in Deutschland nicht bevor. Zum einen wirken Kurssicherungsgeschäfte aus dem Vorjahr nach, und zum anderen trage der hohe Anteil an Investitionsgütern zu einem soliden Wachstum bei, da diese einem geringeren internationalen Preiswettbewerb ausgesetzt seien, erklärte das DIW Berlin.

Der Aufschwung in Deutschland werde vor allem von der Erholung des privaten Konsums getragen, der im weiteren Verlauf wegen der günstigeren Arbeitsmarktentwicklung zunehmend in Gang komme. Die Binnenkonjunktur werde allerdings noch von hohen Preissteigerungen im Energie- und Lebensmittelbereich belastet. Diese bilden sich nur allmählich zurück, da die Preisschocks des letzten Jahres noch nicht vollständig verarbeitet seien. Die Inflationsrate werde in diesem Jahr bei 2,6 Prozent liegen, im nächsten Jahr werden es dann 1,8 Prozent sein, prognostizieren die Wirtschaftsforscher.

Insgesamt stehe die Realwirtschaft in Deutschland - ungeachtet der derzeitigen Bereinigungseffekte im Finanzsektor - auf einem soliden Fundament. Dies zeige sich insbesondere in der weiterhin günstigen Arbeitsmarktentwicklung, der Investitionsbereitschaft sowie der guten Auftragslage in weiten Teilen der Industrie.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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