DIW: Deutsche Wirtschaft in robuster Verfassung
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin (BoerseGo.de) - Trotz der etwas langsameren Gangart der weltwirtschaftlichen Konjunktur sieht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) die deutsche Wirtschaft in robuster Verfassung. Die Aussichten für die deutsche Konjunktur bleiben positiv, so die Experten in der heute veröffentlichten Frühjahrsprognose. Allerdings hätten die Risiken zugenommen.
Insgesamt rechnet das DIW Berlin für das Jahr 2008 immernoch mit einer Wachstumsrate von 2,0 Prozent. Im Januar hatten die Wirtschaftsforscher allerdings noch ein Anstieg um 2,1 Prozent erwartet. Im kommenden Jahr wird mit einem BIP-Anstieg um 1,6 Prozent gerechnet. "Wir stimmen nicht mit dem um sich greifenden Konjunkturpessimismus überein und haben für Deutschland immer noch eine Fortsetzung des Aufschwungs auf der Rechnung", kommentierte Christian Dreger, neuer Leiter der Konjunkturabteilung.
Die Turbulenzen im Zuge der Finanzkrise hätten die Konsumdynamik in den USA verlangsamt und die Wachstumsaussichten deutlich reduziert. Damit entwickele sich die Weltwirtschaft etwas schwächer als noch zu Jahresbeginn erwartet. Zusammen mit dem starken Euro dämpfe dies die Ausfuhren der Unternehmen. Allerdings stehe ein abrupter Einbruch der Exportkonjunktur in Deutschland nicht bevor. Zum einen wirken Kurssicherungsgeschäfte aus dem Vorjahr nach, und zum anderen trage der hohe Anteil an Investitionsgütern zu einem soliden Wachstum bei, da diese einem geringeren internationalen Preiswettbewerb ausgesetzt seien, erklärte das DIW Berlin.
Der Aufschwung in Deutschland werde vor allem von der Erholung des privaten Konsums getragen, der im weiteren Verlauf wegen der günstigeren Arbeitsmarktentwicklung zunehmend in Gang komme. Die Binnenkonjunktur werde allerdings noch von hohen Preissteigerungen im Energie- und Lebensmittelbereich belastet. Diese bilden sich nur allmählich zurück, da die Preisschocks des letzten Jahres noch nicht vollständig verarbeitet seien. Die Inflationsrate werde in diesem Jahr bei 2,6 Prozent liegen, im nächsten Jahr werden es dann 1,8 Prozent sein, prognostizieren die Wirtschaftsforscher.
Insgesamt stehe die Realwirtschaft in Deutschland - ungeachtet der derzeitigen Bereinigungseffekte im Finanzsektor - auf einem soliden Fundament. Dies zeige sich insbesondere in der weiterhin günstigen Arbeitsmarktentwicklung, der Investitionsbereitschaft sowie der guten Auftragslage in weiten Teilen der Industrie.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.