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08:22 Uhr, 20.04.2010

DIW Berlin spricht sich gegen Verlängerung der Kurzarbeiterregelung aus

Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat sich in einer jetzt veröffentlichten Studie deutlich gegen eine Verlängerung der bestehenden Kurzarbeitsregelungen ausgesprochen. "Kurzarbeit hat in der Krise maßgeblich dazu beigetragen, die Arbeitslosigkeit in Grenzen zu halten. Das ist ein politischer Erfolg." sagt DIW-Präsident Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann. "Man sollte das Instrument aber nicht überdehnen, denn dann könnten notwendige Strukturanpassungen unterbleiben."

Das Bundeskabinett will eine Verlängerung spezieller Regelungen der Kurzarbeit beschließen. Es geht dabei um die Sozialbeiträge bei Kurzarbeit. Nach Vorschlägen der Bundesregierung sollen sie bis März 2012 durch die Bundesagentur für Arbeit übernommen werden. Eine Zeit lang kann ein solches Modell durch die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge durch den Staat unterstützt werden. Aber bis März 2012 sollte eine solche Hilfestellung nicht dauern. "Wer noch in knapp zwei Jahren Kurzarbeit einsetzt, wird das wohl kaum noch glaubhaft mit der jüngsten Krise begründen können", so DIW-Präsident Zimmermann. Es bestehe die Gefahr, dass bei einer zu langen Gewährung von Unterstützungsleistungen notwendige Anstrengungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Ausrichtung der Unternehmen an neue Marktgegebenheiten, die auch Anpassungen bei Struktur und Umfang des Personalstandes erfordern, unterbleiben.

Ab Ende 2008 stieg die Zahl der Kurzarbeiter auf über 1,5 Millionen an. Mehr als 60.000 Betriebe hatten zeitweilig konjunkturbedingt die Arbeitszeit verkürzt. "Abgesehen von der Wiedervereinigung haben wir seit Kriegsende noch nie ein derartiges Ausmaß an Kurzarbeit erlebt", so DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist dadurch trotz der Krise nur geringfügig gestiegen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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