DIW Berlin erhöht BIP-Prognose für das 3. Quartal
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Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland für das dritte Quartal 2009 erhöht. Wie aus dem heute veröffentlichten DIW-Konjunkturbarometer hervorgeht, lag die deutsche Wirtschaftsleistung um voraussichtlich 0,8 Prozent über dem Vorquartalswert. Im September hatte das DIW nur einen BIP-Anstieg von 0,7 Prozent vorhergesagt.
"Die aktuelle Berechnung verfestigt damit die positive Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung aus den Vormonaten", betonen die Wirtschaftsforscher. Wichtig dabei sei, dass in das aktuelle Konjunkturbarometer auch schon realisierte Produktionskennzahlen einflössen. Seit dem Tiefstand im Frühjahr habe die ökonomische Aktivität in Deutschland damit zwar um gut ein Prozent zulegen können. Sie bewege sich aber immer noch um knapp fünf Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Die Wertschöpfung im Produzierenden Gewerbe (ohne Bauwirtschaft) dürfte mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent noch etwas kräftiger ausfallen als bislang erwartet, so das DIW weiter. Die Produktion von Vorleistungsgütern entwickele dabei die stärkste Triebkraft. Demgegenüber zeichneten sich für die Hersteller von Investitionsgütern eher eine Seitwärtsbewegung und für die Konsumgüterindustrie eine weitere Schrumpfung ab. Insgesamt benötigen die Industriesektoren bei dieser Expansionsrate laut DIW gut zwei Jahre, um den derzeitigen Produktionsrückstand gegenüber dem Vorkrisenniveau aufzuholen. Da für den weiteren konjunkturellen Verlauf jedoch mit einer weniger dynamischen Entwicklung zu rechnen sei, dürfte dieser Aufholprozess sogar noch deutlich länger dauern.
In der Bauwirtschaft könne die noch im Vormonat erwartete leichte Schrumpfung nach der bisherigen Produktionsentwicklung möglicherweise doch vermieden und stattdessen ein leichtes Plus von 0,4 Prozent erreicht werden. Entscheidend seien hierfür die öffentlichen Investitionsimpulse, die die stagnierende beziehungsweise rückläufige Entwicklung im Wohn- und Wirtschaftsbau wettmachten. Der Zuwachs im Bereich Handel, Gaststätten und Verkehr falle mit 0,2 Prozent etwas geringer aus als noch im Vormonat geschätzt. Belastend wirke sich hierbei insbesondere die Entwicklung im Einzel- und Kraftfahrzeughandel aus. Die Einschätzung der übrigen Dienstleistungszweige habe sich nicht geändert. Es werde daher weiterhin mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent bzw. 0,2 Prozent für die Bereiche Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister beziehungsweise Öffentliche und private Dienstleister gerechnet.
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