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12:46 Uhr, 01.07.2008

DIW: Aufschwung in Deutschland noch nicht zu Ende

Berlin (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) geht der Aufschwung in Deutschland trotz des etwas ungünstigeren weltwirtschaftlichen Umfeldes und der gestiegenen Inflation in eine weitere Runde. "Für das laufende Jahr prognostizieren wir ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,7 Prozent", sagte der Chef der Konjunkturabteilung Christian Dreger. Im nächsten Jahr sollen es 1,2 Prozent sein. Dieser Rückgang werde allerdings durch das außergewöhnliche Wachstum im ersten Quartal stark überzeichnet. Der Aufschwung setze sich fort, aber auf etwas moderaterem Niveau, so Dreger.

Die vielerorts erwartete Dämpfung aufgrund der Wachstumsschwäche in den USA ist laut DIW Berlin ausgeblieben. Dafür sei in erster Linie die stärkere Entkopplung zwischen den Wachstumszentren der Weltwirtschaft verantwortlich. Die Weltwirtschaft hänge nicht mehr von der US-Wirtschaft ab, die Wachstumstreiber seien jetzt China und Indien. Allerdings sei die steigende Nachfrage dort auch die Hauptursache der anziehenden Inflation, die derzeit das größte Hindernis für ein stärkeres Wachstum darstelle.

Die hohe Inflation zögere insbesondere die seit langem fällige Erholung des privaten Konsums weiter hinaus. Erst im nächsten Jahr dürfte sich der Konsum aufgrund der nachlassenden Inflation wieder etwas stärker beleben und zunehmend zum Impulsgeber für die Wirtschaft werden, so die DIW-Experten. Im laufenden Jahr seien es vor allem die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen, die den Aufschwung treiben. Die Importe dürften jedoch in diesem Jahr aufgrund der sich belebenden Binnenkonjunktur deutlich wachsen und 2009 die Exporte übersteigen. Dank ihres speziellen Produktportfolios werden die deutschen Exporteure nach Einschätzung der DIW aber ihre Weltmarktanteile halten können.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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