Dieser Markt kollabiert gerade
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Die Rede ist vom US-Häusermarkt, der für die US-Wirtschaft eine extrem wichtige Rolle spielt. Indirekt spielt der Immobilienmarkt vor allem deshalb eine große Rolle, weil viele US-Amerikaner einen beträchtlichen Teil ihres Vermögens nicht nur in Aktien, sondern auch in Immobilien investiert haben. Steigen die Immobilienpreise, nimmt (zumindest der gefühlte) Wohlstand insgesamt zu. Sinken die Immobilienpreise (wie beim Platzen der Hypothekenblase 2008), droht mancher Familie der Offenbarungseid, weil Kredite im Normalfall auch dann zurückgezahlt werden müssen, wenn eine Immobilie nicht mehr das wert ist, wofür sie einst erworben wurde (nach der Finanzkrise gab es allerdings Moratorien).
Der starke Anstieg der Zinsen in den vergangenen Monaten hat den Immobilienmarkt bereits stark belastet. Dies zeigen die heute veröffentlichten Daten von den Neubauverkäufen in den USA. Die Zahl der Neubauverkäufe brach von annualisiert (aufs Gesamtjahr hochgerechnet) 709.000 im März auf 591.000 im April ein. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg auf 751.000.
Angetrieben von niedrigen Zinsen hat sich in den vergangenen Jahren auf dem US-Hypothekenmarkt möglicherweise erneut eine Blase gebildet, die jetzt, angesichts steigender Zinsen, platzen könnte.
Die stark gestiegenen Zinsen belasten naturgemäß den Immobilienmarkt sehr stark, eben weil Immobilienkäufe in der Regel kreditfinanziert erfolgen. Je niedriger die Zinsen, desto leichter läuft das Geschäft mit den Immobilien. Steigen die Zinsen, werden weniger Immobilienkredite vergeben, das (in den USA häufig auch spekulationsgetriebene) Geschäft mit den Immobilien erlahmt, was dann auch die Immobilienpreise belastet und die Immobilienbesitzer (zumindest gefühlt) ärmer macht.
Ähnlich wie die Zinsen bei US-Staatsanleihen mit langer Laufzeit sind auch die Hypothekenzinsen in den USA in den vergangenen Monaten bereits stark gestiegen. So hat sich der Zins für 30-jährige Hypothekenkredite mit Festzins von unter drei Prozent im vergangenen Jahr inzwischen auf über fünf Prozent erhöht. Damit wurde der höchste Zins seit der Finanzkrise erreicht.
Kollabiert der US-Häusermarkt weiter, könnte das auch die US-Gesamtwirtschaft sehr stark belasten, so ähnlich wie während der Finanzkrise von 2008.
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