Kommentar
11:24 Uhr, 06.01.2021

Diese Sachwerte bleiben interessant

Bei Sachwerten denken viele an Immobilien oder eventuell auch Gold. Es geht aber sehr viel einfacher.

Im März und April 2020 waren viele Anleger und auch Personen, die nicht an der Börse aktiv sind, besorgt. Natürlich war auch der Aktienmarkt eine Sorge. Viele Privatpersonen, die eben keine Aktien hielten, fragten sich aber etwas ganz anderes: Ist Geld morgen noch etwas wert?

Immerhin griffen diesmal nicht nur die Notenbanken ein, um für ausreichend Liquidität zu sorgen, sondern auch der Staat gab Geld mit vollen Händen aus. Wie 2009 fragten sich viele, ob nun Sachwerte das richtige Mittel sind. Nicht nur einmal kam die Frage auf, ob man das Geld jetzt schnell noch in eine Immobilie stecken sollte.

Meine Antwort damals war klar: Wegen Inflationsängsten muss man keine Immobilie kaufen. Inflation ist weit und breit nicht zu sehen. 2021 wird es aber einen gewissen Preisanstieg geben. Das liegt allein am Basiseffekt. Der Vergleichswert zur Inflationsberechnung ist der Vorjahreswert. Der Vergleichswert 2020 ist im Frühjahr besonders niedrig. Es fiel ja alles, ob Aktien, Preise, Rohstoffe usw.

Genauso wie der deflationäre Schock wird auch dieser Preisauftrieb wieder vorübergehen. Sachwerte sind dennoch interessant. Dabei geht es mir um Rohstoffe und nicht so sehr um Immobilien. Seit Monaten weise ich immer wieder daraufhin, dass Rohstoffe interessant sind.

Gegenüber Aktien haben Rohstoffe allerdings das Nachsehen. Grafik 1 zeigt den Verlauf des US-Aktienmarktes und eines Rohstoffindex. Beide wurden auf 100 im Anfangsjahr 1786 festgelegt. Seither haben Aktien im Durchschnitt 4 % pro Jahr gewonnen. Bei Rohstoffen waren es lediglich 1,4 %. Rohstoffe werfen zudem keine Dividende ab. Bei Aktien konnte man im Durchschnitt 3 % über Ausschüttungen pro Jahr verdienen.

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Rohstoffe sind also nicht unbedingt interessant, wenn man langfristig denkt. Wir befinden uns gerade an einem Wendepunkt. Aktien haben in den letzten Jahren gegenüber Rohstoffen überproportional stark zugelegt. Das Verhältnis von Aktien zu Rohstoffen steigt seit jeher an (Grafik 2). Der Anstieg erfolgt allerdings nicht ohne Schwankungen.

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Aktuell sind Rohstoffe im Vergleich zu Aktien günstig. Rohstoffe tendieren dazu in unregelmäßigem Abstand Aktien outzuperformen. Diese Outperformance dauert 5-10 Jahre. Wir stehen am Anfang einer solchen Periode.

Deswegen muss man keine Rohstoffe kaufen. Niemand muss tonnenweise Kupfer im Keller lagern. Stattdessen sind Rohstoffaktien interessant. Minenbetreiber wie Rio Tinto, BHP, Vale und FreeportMcMoRan sind die bessere Wahl.

Gerade Industriemetalle haben 2020 eine stattliche Rally gezeigt. Kurzfristig erscheint eine Verschnaufpause angebracht. Mittel- bis langfristig bleiben Aktien von Rohstoffproduzenten interessant.

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2 Kommentare

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  • julisx1
    julisx1

    Meine Rum Sammlung wirft auch verlässlich Jahr für Jahr um die 20% ab. Vllt gibt's da bald nen ETF... iShares Velier Caroni Jg. 1996 oder so 😄

    13:20 Uhr, 06.01. 2021
  • mkronen
    mkronen

    D'accord !

    Insb. "Stattdessen sind Rohstoffaktien interessant." Gibt hier noch viele ungeliebte Aktien, insb. bei Soft-Commodity/Nahrungsmitteln.

    Ergebniss ist aber eine verstärkte Warenpreis-Inflation .

    12:20 Uhr, 06.01. 2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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