Analyse
14:36 Uhr, 10.11.2025

Diese Microcap-Aktie kennt man bisher nur im AktienPuls360

Red Violet liefert im dritten Quartal 2025 nicht einfach gute Zahlen, sondern extrem gute. Mit einem Umsatz von 23,1 Millionen USD wächst das Unternehmen um 21 % gegenüber dem Vorjahr und beschleunigt dabei sein Wachstum deutlich, während die Adjusted EBITDA-Marge auf 39 % klettert.

Erwähnte Instrumente

  • Red Violet Inc.
    ISIN: US75704L1044Kopiert
    Kursstand: 58,200 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Red Violet Inc. - WKN: A2JGBV - ISIN: US75704L1044 - Kurs: 58,200 $ (Nasdaq)

Red Violet erreicht einen Rule-of-40-Score von 60 %, was bei Software-Unternehmen als Goldstandard gilt. Der Nettogewinn explodiert um 145 % auf 4,2 Millionen USD, die Nettomarge verdoppelt sich von 9 auf 18 %. Wichtig: Es gab keine einmaligen Deals, die das Ergebnis künstlich aufgebläht hätten. Das Wachstum ist organisch und nachhaltig.

Die Umsatzkosten stiegen um nur 9 % auf 3,6 Millionen USD, deutlich langsamer als der Umsatz. Der Grund: Red Violet nutzt Fixkosten-Verträge für Datenlizenzen. Das Unternehmen bezieht Daten von mehreren Anbietern, wobei Equifax als größter Lieferant 46 % der Datenbeschaffungskosten ausmacht. Im Mai 2025 wurde der Equifax-Vertrag bis April 2031 verlängert. Durch Flat-Fee-Verträge mit unbegrenzter Nutzung bleiben die Kosten weitgehend fix, während der Umsatz mit jedem zusätzlichen Kunden steigt. Das ist klassische Software-Skalierung, und sie funktioniert hier perfekt. Die Bruttomarge erreichte 73 % (+3 Prozentpunkte), die bereinigte Bruttomarge lag bei 84 %. Der Bruttogewinn wuchs um 26 % auf 16,8 Millionen USD. Schneller als der Umsatz, was den operativen Hebel der Plattform zeigt.

Das operative Ergebnis stieg um 83 % auf 4,6 Millionen USD. Der operative Cashflow belief sich auf 10,2 Millionen USD (+40 % zum Vorjahr), lag aber unter den 12,5 Millionen USD des Vorquartals; hauptsächlich wegen Timing-Effekten bei Forderungen. Der Free Cashflow erreichte 7,3 Millionen USD (+51 % zum Vorjahr), fiel jedoch gegenüber den außergewöhnlichen 12,3 Millionen USD im Vorquartal um 41 %. Red Violet hat keine Schulden.

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So lief es in den beiden Segmenten

Red Violet hat zwei Hauptprodukte: IDI (Plattform für Ermittlungen und Betrugserkennung) und FOREWARN (Sicherheits-App für Immobilienmakler).

Kundenwachstum Q3: IDI: +304 Kunden auf 9.853 (+13 % zum Vorjahr). FOREWARN: +25.538 Nutzer auf 372.209 (+31 % zum Vorjahr)

Das Kerngeschäft (Ermittlungen) läuft stabil mit höheren Transaktionen. Im Behördensegment gewann Red Violet wichtige Aufträge (Mautstellen, Finanzbehörden). Diese bringen langfristige, planbare Einnahmen. Das Inkasso-Geschäft wächst stark (zweites Quartal mit hohem Wachstum), ebenso Financial Services durch einen Deal mit einem großen Gehaltsabrechnungs-Anbieter. Nur Immobilien schwächelt weiter. 75 % der Umsätze kommen aus monatlichen Abo-Verträgen (minus 2 % zum Vorjahr). Die Kundenbindung verbesserte sich auf 96 %. Das Management sieht für die nächsten zwei bis vier Quartale eine sehr starke Pipeline mit zunehmend größeren Kunden. Red Violet investiert in Vertrieb (+12 % Ausgaben, +13 % Mitarbeiter), aber die Gesamtkosten steigen langsamer als der Umsatz. Daher verbessern sich die Margen weiter.

Durch das neue Gesetz (OBBBA, Juli 2025) kann Red Violet Entwicklungskosten nun sofort absetzen statt über Jahre verteilt. Die Steuerquote fiel dadurch von 40 auf 15 %, ein dauerhafter Vorteil für die Nettomargen. Und durch KI-Integration verbessern sich Geschwindigkeit und Genauigkeit der Algos. Über 230 Patente schützen die Technologie.

Ausblick – Saisonalität im Q4, aber hohes Vertrauen für 2026

Red Violet gibt keine explizite Guidance für Q4 oder das Gesamtjahr, aber die Signale sind klar. CFO MacLachlan erwartet, dass die Bruttomarge in Q4 in line with Q3 bleibt, also bei 82 bis 84 %.

Wegen der wenigeren Arbeitstagen im Nov und Dez soll der Umsatz QoQ vermutlich leicht zurückgehen oder unverändert bleiben, da 20 % des Geschäfts transaktional sind. Im Vorjahr war Q4 sequenziell auch schwächer, was die Saisonalität bestätigt.

Für 2026 ist die Tonalität noch optimistischer. CEO Dubner: "High confidence in 2026 growth, especially from recent large public sector and enterprise wins". Die Pipeline für die nächsten zwei bis vier Quartale wird als sehr stark beschrieben. Red Violet rechnet für 2026 mindestens mit einem ähnlichen Wachstumstempo wie 2025, möglicherweise sogar beschleunigt durch die großen Enterprise- und Public-Sector-Deals, die in Q3 und danach abgeschlossen wurden.

Bei der Kapitalallokation setzt Red Violet auf eine ausgewogene Strategie. Das Board hat am 3. November 2025 das Aktienrückkaufprogramm um 15 Millionen USD auf insgesamt 30 Millionen USD erhöht. Im Q&A fragte ein Analyst, ob der aktuelle Kurs von 54,53 USD noch attraktiv sei für Rückkäufe. Dubner antwortet klar mit yes, "attractive to the management team and the board".

Kennzahl Aktuelles Quartal (Q3’25) Vorjahr (Q3’24) Vorquartal (Q2’25) YoY % QoQ %
Umsatz $23.1 Mio $19.1 Mio $22.0 Mio* ▲ +21% ▲ +5%*
Bruttomarge 73% 70% 73%* ▲ +3pp 0pp*
Operativer Gewinn (EBIT) $4.6 Mio $2.5 Mio $4.2 Mio* ▲ +83% ▲ +10%*
Operative Marge 20% 13% 19%* ▲ +7pp ▲ +1pp*
Nettoergebnis (GAAP) $4.2 Mio $1.7 Mio $3.9 Mio* ▲ +145% ▲ +8%*
Nettomarge (GAAP) 18% 9% 18%* ▲ +9pp
Adj. EBITDA $9.0 Mio $6.7 Mio $8.4 Mio* ▲ +35% ▲ +7%*
Adj. EBITDA-Marge 39% 35% 38%* ▲ +4pp ▲ +1pp*
Operativer Cashflow $10.2 Mio $7.2 Mio $8.3 Mio* ▲ +40% ▲ +23%*
Free Cashflow $7.3 Mio $4.8 Mio $6.0 Mio* ▲ +51% ▲ +22%*

Fazit

Red Violet liefert ein Musterbeispiel für profitable Software-Skalierung. Mit 21 % Umsatzwachstum, 39 % EBITDA-Marge und einem Rule-of-40-Score von 60 % gehört das Unternehmen zur Spitzenklasse der Small-Cap-SaaS-Aktien. Die Gross Revenue Retention von 96 %, 75 % wiederkehrende Umsätze und das Kundenwachstum sind exzellente Fundamentaldaten. Die großen Public-Sector-Deals (Toll Authority, State Departments) und Enterprise-Wins (Payroll Processor) zeigen, dass Red Violet aus der Nische ausbricht und als ernstzunehmender Anbieter wahrgenommen wird.

Wegen der Fixkosten-Struktur bei den Datenbeschaffungskosten hat man einen weiteren strukturellen Vorteil, der mit jedem zusätzlichen Dollar Umsatz das Margenprofil verbessert. Das Management erwartet, dass diese weiter steigt. Bei 100 Millionen USD Jahresumsatz könnten die bereinigte Bruttomarge Richtung 85 bis 86 % gehen, was EBITDA-Margen von über 40 % ermöglicht. Daher war der Deal mit Equifax im Q2 so wichtig.

Die Bewertung ist bei einem Kurs von rund 58 USD und rund 800 Millionen USD Marktkapitalisierung weiterhin relativ attraktiv. Bei etwa 92 Millionen USD Run-Rate-Umsatz (Q3 mal vier) liegt das EV/Sales bei rund 8. Das ist für ein Unternehmen mit 20 % Wachstum und 39 % EBITDA-Marge in Ordnung.

Risiken bleiben, denn 20 % des Geschäfts sind transaktional, was bedeutet, dass in schwachen Quartalen (weniger Arbeitstage, schwächere Konjunktur) die Umsätze kurzfristig schwanken können. Der Immomarkt ist zudem weiterhin unter Druck, was das IDI Real Estate Vertical (ohne FOREWARN) leicht schrumpfen ließ. Sollte eine Rezession eintreten, könnten Collections, Retail und Financial Services gleichzeitig unter Druck geraten. Auch die Kundenkonzentration ist eine Schwachstelle. Red Violet nennt keine Zahlen zur Kundenkonzentration, aber mit 9.853 zahlenden Kunden und 23 Millionen USD Quartalsumsatz liegt der durchschnittliche Umsatz pro Kunde bei rund 2.300 USD pro Quartal. Das deutet darauf hin, dass ein Teil des Umsatzes von einer überschaubaren Anzahl großer Kunden kommt. Der Verlust eines großen Public-Sector- oder Enterprise-Kunden würde spürbar schmerzen. Natürlich gibt es auch Themen wie Datensicherheit und Regulierung. Red Violet verarbeitet hochsensible Personendaten (Identitäten, Adressen, Finanzinformationen), und ein Datenleck wäre reputationsschädigend und könnte regulatorische Strafen nach sich ziehen. Und das offensichtlichste Risiko: RDVT ist ein Small Cap mit begrenzter Liquidität. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen ist überschaubar, was größere institutionelle Investoren abschrecken könnte. Die Aktie ist anfällig für Volatilität bei Nachrichten oder allgemeinen Marktbewegungen.

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