Die Zeit ist reif für Private Equity
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Die Erfolgsstory eines Warren Buffet ist in bestehenden etablierten Volkswirtschaften sicherlich nicht wiederholbar. Blickt man auf die US-amerikanische Investorenvergangenheit von Warren Buffet zurück, so stellt man fest, dass dieser damals in den besten Jahren der aufstrebenden US-Wirtschaft sein Kapital von einigen Tausend Dollar in rund 40 Jahren 25.000 mal vermehrt hat. Dies schreibt Dr. Frank A. Erhard, CEO der Rising Star AG, in einem aktuellen Kommentar. Das "Orakel von Omaha" hätte heute aber sicherlich ebenfalls reelle Chancen, sein Kapital innerhalb der nächsten 40 Jahre in Volkwirtschaften wie Osteuropa oder Asien, in denen derzeit ein dreifach so hohes Wachstum wie in anderen Regionen stattfindet, gewinnbringend zu vermehren, so Erhard.
Während in Westeuropa der Widerstand gegen Unternehmensverkäufe aufgrund der traditionellen Familienbetriebe spürbar sei, hätten Privatisierung und ausländische Direktinvestitionen in Zentral- und Osteuropa ein unternehmerisches, handelsorientiertes Klima geschaffen, welches sich hervorragend für den Transfer von Unternehmenswerten eigne. Der EU-Beitritt der acht zentral- und osteuropäischen Länder am 1. Mai 2004 habe ein entscheidendes Signal gesetzt. Die verbesserten rechtlichen und politischen Entwicklungen hätten das richtige Klima für Private Equity nicht nur für die Beitrittsländer sondern auch für die zukünftigen Beitrittskandidaten geschaffen.
Zentral- und Osteuropa erlebe derzeit eine Phase des schnellen Wachstums und der schnellen Entwicklung, wobei eine Nachfrage sowohl nach privatem als auch nach öffentlichem Kapital generiert werde. Trotzdem habe die Region nach den meisten Kennzahlen (Verhältnis Marktkapitalisierung der börsennotierten Unternehmen zum BIP, Institutionelle Investoren zum BIP, etc.) im Vergleich zu anderen Märkten noch ein riesiges ungenutztes Aufnahmepotential für Equity-Kapital. Da wachsende Unternehmen und Unternehmen im Restrukturierungsprozess generell einen hohen Kapitalbedarf, aber nicht die nötigen Cashflow-Charakteristiken hätten, um signifikante Kreditbeträge zu erhalten, seien Private Equity Investitionen überaus willkommen. Diese ermöglichten ihnen, ihre Finanzierungslücke zu schließen.
Direktes Equity Investment habe von 7 Milliarden USD in 2003 auf 23 Milliarden USD in 2004 zugenommen und Prognosen zeigen laut Erhard, dass Private Equity bis Ende 2006 nochmals jeweils um 35 Milliarden USD zunehmen wird. Zudem werde ein konstant hoher Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen von ungefähr 4% des BIP über die nächsten fünf Jahre erwartet. In den letzten Jahren habe sich der Schwerpunkt der Private Equity- nvestitionen zur Expansionsfinanzierung von mittelgroßen Unternehmen im späteren Stadium und zu Buy-and-Build-Strategien hin verlagert. Ziel der Investitionen seien etablierte, rentable Unternehmen mit lokalen Managementteams und hohen Wachstumspotentialen. Zunehmend stünden auch strukturierte Finanzierungsmöglichkeiten für Leverage-Transaktionen und Mezzanine-Kapital zur Verfügung, wodurch Buy-Out-Aktivitäten gefördert würden. Trotzdem bleibe der Anteil an Fremdkapital bei Private Equity-Transaktionen beträchtlich unter dem, der sich heute in westlichen Märkten beobachten lasse. Dadurch sei das Transaktionsrisiko geringer als bei Buy-out-Investitionen in den USA oder Paneuropa.
Auch die makroökonomischen Fakten sprechen nach Einschätzung von Erhard eine klare Sprache: "Heute haben alle neuen EU-Mitgliedstaaten aus Zentral- und Osteuropa eine geringere Inflation, eine stabilere Wirtschaft, offenere politische Systeme und eine ausgeglichenere Exportbilanz", so der Chef von Rising Star. Die Region verfüge über ein breites Spektrum an Investitionsmöglichkeiten in unterschiedlichen Branchen, über eine hohe Wachstumsdynamik und durch die EU über ein stabiles rechtliches Umfeld.
Früh eingestiegene, staatlich unterstützte Fonds wie die European Bank for Reconstruction and Development, oder von der US-Regierung unterstützte "Enterprise Funds" hätten talentierte Arbeitskräfte aus dem Ausland in die Region gebracht, wodurch der Private Equity Technologie-Transfer und der Import westlicher Geschäftsmodelle gefördert worden sei. Mittlerweile könnten Private Equity-Teams in diesen dynamischen europäischen Wachstumsregionen bereits auf mehr als zehn Jahre Erfahrung zurückblicken. Gleichzeitig wachse die Anzahl der lokalen Managementtalente konstant, da die Region für im Westen ausgebildetete Manager sowie für erfahrene osteuropäische Manager attraktiv werde, weshalb die Abhängigkeit von ausländischer Managementexpertise stark reduziert worden sei. Die Private Equity Industrie habe in der Region eine steile Lernkurve hinter sich und avanciere nun zum langfristig attraktivsten und renditestärksten regionalen Markt der Anlageklasse.
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