Die USA bleiben hungrig
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Die Fettleibigkeitsrate unter Erwachsenen liegt in den USA bei über einem Drittel. Das passt zu einem Land, welches sich in vielen Bereichen als unbegrenzt betrachtet (Land der unbegrenzten Möglichkeiten usw.). Unbegrenzt erscheint auch der Importhunger.
Laut einer Erstschätzung haben die USA im Juli für 63,3 Mrd. Dollar mehr Waren importiert als exportiert. Das Handelsbilanzdefizit im Güterhandel ist damit fast wieder dort angelangt, wo es kurz vor der Finanzkrise seinen Extremwert erreichte. Dieser lag bei knapp 80 Mrd. innerhalb eines Monats.
Wer nun aber glaubt, dass der Importhunger der USA damit gestillt ist, täuscht. Die Importe sind nämlich nach wie vor ansteigend. Derzeit helfen nur die gestiegene heimische Ölproduktion und der niedrige Ölpreis über ein rekordhohes Defizit hinweg. Das Defizit exkl. Öl dürfte bei 52 Mrd. im Juli liegen.
Dem Rest der Welt hilft der Importhunger. Dieser ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass in den letzten zwei Jahren nicht nur der Ölpreis, sondern auch andere Rohstoffpreise gefallen sind. Auch der Dollar steht heute höher als vor zwei Jahren. Beide Faktoren sollten das Defizit eigentlich begrenzen. Tut es aber nicht.
Die große Krise muss nicht notwendigerweise folgen. Ausländische Investoren stopfen das Loch, welches durch das Handelsbilanzdefizit entsteht, indem sie die eingenommenen Dollar wieder in den USA investieren, z.B. indem sie Staatsanleihen kaufen. Solange dieser Prozess gut funktioniert, gibt es auch kein Problem. Im Gegenteil sogar: derzeit haben Investoren einen großen Appetit auf amerikanische Staatsanleihen. Das unterstütz den Dollar und mach Importe noch attraktiver. Wenn das so weitergeht, importieren die USA die Welt aus der Wachstumsflaute noch heraus.
Clemens Schmale
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Besten Dank für Ihren gelungenen Beitrag.
Dass die Fettleibigkeitsrate der Erwachsenen in den USA nur bei einem Drittel liegt, halte ich für stark untertrieben.