Die US-Wirtschaft bröckelt
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Die US-Notenbank weigert sich nach wie vor einen Abschwung zu erkennen. Immerhin hat sie das nicht davon abgehalten die Zinsen zu senken und 60 Mrd. USD pro Monat in den Markt zu pumpen. Vielleicht verbreitet sie einfach verbalen Optimismus, damit niemand aufgeschreckt wird.
Es gibt nämlich durchaus Trends, die aufschrecken. Die Anzahl der Firmeninsolvenzen nimmt 2019 wieder deutlich zu (Grafik 1). Das Niveau liegt auf dem der Jahre 2014 und 2015 und deutlich über den Werten von 2018. 2016 und 2017 zeigten höhere Werte, da der Ölpreiscrash einige Unternehmen in Schwierigkeiten brachte.
Steigende Insolvenzen sind kein Zeichen einer gesunden Wirtschaft. Insolvenzen gibt es natürlich immer, egal wie schnell die Wirtschaft wächst. Steigen sie allerdings über dieses Normalmaß an, sollte das zu denken geben.
Wer in den Insolvenzzahlen noch keinen beunruhigenden Trend erkennt, kann einen Blick auf die Anzahl an Zahlungsausfällen von Unternehmen werden (Grafik 2). Es geht dabei um Ausfälle bei Anleihen. Allein bis August gab es 51 Zahlungsausfälle. Im gesamten vergangenen Jahr waren es nur 42. Rechnet man die Zahlen bis August auf das Gesamtjahr hoch, ergibt sich ein Wert von 68.
2016 war der Wert mit 85 höher. Auch hier war der Ölpreiscrash verantwortlich. Lässt man diesen Sonderfaktor unberücksichtigt, dann sind die aktuellen Zahlen die schlechtesten seit 2009. Der Trend ist negativ und jeder Zahlungsausfall schadet Investoren. Je mehr sich die Finger verbrennen, desto schwieriger wird es auch für solvente Unternehmen an Geld zu kommen.
Das alles bedeutet nicht, dass ein sofortiger wirtschaftlicher Crash zu erwarten ist. Oftmals steigen die Insolvenzen jahrelang an bis es „endlich“ zur Rezession kommt. Das derzeitige Wachstum scheint aber längst nicht alle Wirtschaftsbereiche zu erreichen. Der Einzelhandel ist von Zahlungsausfällen ebenso betroffen wie Restaurantketten, Medienunternehmen, Versorger und IT-Unternehmen.
Es ist kein Trend, der nur auf niedrige Rohstoffpreise zurückzuführen ist. Besonders stark sind Branchen betroffen, die vom Konsum abhängen. Gerade dieser wird immer wieder als Stütze der US-Wirtschaft angeführt. Wieso aber häufen sich dann gerade dort Insolvenzen und Zahlungsausfälle?
Das ist eine Frage, die auch von der Notenbank ignoriert wird. Sie selbst zitiert immer wieder den Konsum als Zugpferd. So recht glauben kann man das inzwischen nicht mehr. Man wird sehen, wann die Notenbank von ihrer Doktrin abweicht, dass es sich nur um eine harmlose Verlangsamung des Wachstums handelt.
Das Fundament des Aufschwungs bröckelt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es so offensichtlich wird, dass man es nicht mehr ignorieren kann.
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Notenbank wird wieder die Welt "retten". Reaktion auf Zahlungsausfälle 2009, aus März 2019: "Die Federal Reserve wird unter den gegebenen Umständen alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben und Preisstabilität zu gewährleisten", hieß es in einer Mitteilung der Fed nach der Sitzung des Offenmarktausschusses.Die Notenbank kündigte an, bis zu 750 Milliarden Dollar (577 Mrd Euro) an hypothekenbesicherten Wertpapieren zu erwerben. Damit würde sich der Bestand der Fed verdoppeln. Zudem will die Notenbank bis zu 300 Milliarden Dollar an langfristigen Staatsanleihen kaufen, um die Zinsen auf verschiedenen Märkten zu drücken.
Einen schönen Gruß.