Die US-Konjunktur läuft gut
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Die Konjunktur in den USA läuft gut und schafft Arbeitsplätze. Im Februar entstanden dort außerhalb der Landwirtschaft 262.000 neue Stellen. Der Renditeanstieg der 10-jährigen US-Treasury hielt sich im Wochenvergleich aber in Grenzen. Der US-Dollar gab nach Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktzahlen das zu Wochenbeginn gegenüber dem Euro gewonnene Terrain wieder ab.
Der relativ moderate Anstieg der 10-jährigen US-Treasury um fünf Basispunkte in der letzten Woche liegt vor allem in der Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne begründet. Diese sind nach Angaben des US-Arbeitsministeriums gegenüber dem Vormonat konstant geblieben; das kräftige Stellenwachstum wird also derzeit noch nicht von Lohnsteigerungen begleitet, was andernfalls Anlass zu Inflationssorgen gäbe. Außerdem waren einige Marktteilnehmer im Vorfeld sogar weit optimistischer für den Stellenzuwachs und erwarteten teilweise sogar bis zu 300.000 neue Jobs. Das hatte die Rendite bis kurz vor Veröffentlichung bereits deutlich höher steigen lassen und ließ sie anschließend wieder abbröckeln. Das Bild eines intakten Konjunkturverlaufs zeichnete auch der Auftragseingang der US-Industrie, der sich im Januar ein weiteres Mal verbesserte. Die Rentenmärkte stellen sich vor diesem Hintergrund auf weitere Zinserhöhungen ein. Die nächste Sitzung der FED findet in zwei Wochen am 22. März statt. Auch wir gehen von weiter steigende Zinsen in den USA aus und raten Anlegern daher in diesem Bereich zur Zurückhaltung. Dafür spricht auch die Entwicklung an den Devisenmärkte. Der US-Dollar konnte zwar zu Wochenbeginn gegenüber dem Euro aufwerten, gab diese Gewinne am Freitag jedoch vollständig wieder ab und blieb somit deutlich über der 1,30er-Marke.
In der Eurozone scheinen sich die Rentenmärkte nun auch langsam auf eine Erhöhung des Zinsniveaus einzustellen. Allerdings wird ein solcher Schritt frühestens für das zweite Halbjahr erwartet. Anlass dafür sind die jüngsten Äußerung von Jean-Claude Trichet im Anschluss an die Sitzung der Europäischen Zentralbank. Trichet sagte, die Leitzinsen befänden sich auf einem "außerordentlich niedrigen Niveau" und die dadurch stimulierte Kreditnachfrage habe in einigen Regionen des Währungsraumes die Immobilienpreise stark steigen lassen. Außerdem erklärte der EZB-Präsident, dass eine weitere Leitzinssenkung derzeit kein Thema sei. Die Frage danach stellte sich zwangsläufig, weil die EZB im Nachgang des unerwartet schwachen BIP-Wachstums der Eurozone im vierten Quartal 2004 ihre Projektionen für Konjunktur und Inflation in 2005 und 2006 reduziert hatte. Für das laufende Jahr erwartet sie nur noch einen BIP-Zuwachs zwischen 1,2 und 2,0 Prozent, nach bisherigen 1,4 bis 2,4 Prozent. Die Inflationsprognose beträgt nun 1,6 bis 2,2 Prozent, nach zuletzt 1,5 bis 2,5 Prozent. Die Äußerungen Trichets bestätigen uns in unserer Einschätzung und deuten auf einen weiteren Renditeanstieg in der Eurozone hin. Anleger sollten daher bei Neuengagements kürzere Laufzeiten bevorzugen, die von einem Zinsanstieg weniger stark beeinträchtigt werden.
Die slowakische Zentralbank hat Anfang vergangener Woche ihren Leitzins überraschend kräftig um einen vollen Prozentpunkt auf 3,0 Prozent gesenkt. Sie will damit der anhaltenden Aufwertung der Krone gegenüber dem Euro Einhalt gebieten und so in erster Linie drosselnd auf die Importe bzw. stimulierend auf die Exporte einwirken. Die Slowakei weist seit langem hohe und zugleich steigende Handelsbilanzdefizite aus.
Ausblick: Die aktuelle Woche hält wenig aufregende Termine aus konjunktureller Sicht bereit. Einigermaßen interessant wird es am Mittwoch, wenn die FED ihren Bericht über die wirtschaftliche Situation in den USA, das so genannte "Beige Book", veröffentlicht. Dieses wird der Markt vor allem unter dem Gesichtspunkt der weiteren geldpolitischen Vorgehensweise und der Sitzung der Notenbank am 22. März unter die Lupe nehmen. Des Weiteren stehen über die Woche verteilt Industrieproduktion und Handelsbilanz für Januar von Frankreich und Deutschland an, die sich beim BIP-Wachstum im vierten Quartal diametral gegenüberstanden.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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