Die Stimmung trübt sich deutlich ein
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.180,17 Pkt (CME)
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 15.320,55 Pkt (XETRA)
Wie geht es weiter am Aktienmarkt? Die Skepsis der Anleger in dieser Frage hat zuletzt deutlich zugenommen, wie die wöchentliche Sentix-Umfrage unter privaten und institutionellen Anlegern zeigt. Dabei hat sich die Einschätzung der Anleger sowohl für den kurz- als auch für den mittelfristigen Zeithorizont eingetrübt.
Das kurzfristige Sentiment für US-Aktien hat in den vergangenen drei Wochen um 35 Prozentpunkte abgenommen. Eigentlich wäre eine solche Abkühlung "eine ideale Voraussetzung für eine bullische Trendfortsetzung", schreibt Sentix. Das kurzfristige Sentiment ist nämlich in der Regel antizyklisch zur Kursentwicklung zu interpretieren.
Ein Problem mit dieser Interpretation ist allerdings, dass sich auch der sogenannte strategische Bias, der die mittelfristigen Markterwartungen abbildet, deutlich verschlechtert hat. Im Gegensatz zum kurzfristigen Sentiment verhält sich der strategische Bias aber in der Regel prozyklisch zum Markt, ein sinkender strategischer Bias könnte also mittelfristig Probleme für die Bullen bedeuten.
Seit Mitte November hat die Zahl der strategischen Bullen bei US-Aktien um ganze 31 Prozent abgenommen. "Der Bullenmarkt steht damit heute auf deutlich schwächeren Füßen, die Gewinnmitnahmebereitschaft steigt an", schreibt Sentix. Institutionelle Anleger haben laut Sentix bereits im April deutlich ihre Aktienpositionen zurückgefahren. Dadurch hat zwar das Risiko aus der Positionierung abgenommen, weil wieder mehr Geld an der sprichwörtlichen Seitenlinie darauf wartet, investiert zu werden. "Gleichzeitig wissen wir, dass die Investmentprofis vor Tops antizyklisch beginnen ihre Positionen abzubauen", schreibt Sentix.
Dass die Investmentprofis bereits damit begonnen haben, ihre Positionen zu reduzieren, ist auch aus saisonaler Perspektive interessant. Denn das Sommerhalbjahr ab Mai entwickelt sich in der Regel deutlich schwächer als das Winterhalbjahr ab Oktober/November.
Am deutschen und dem europäischen Aktienmarkt hat die Unsicherheit zuletzt ebenfalls deutlich zugenommen, während sich der strategische Bias abgekühlt hat. Wie stark die Unsicherheit zugenommen hat, lässt sich am sogenannten "Super Neutrality Index" ablesen. Dieser Index zeigt, wie viele Marktteilnehmer kurz- und/oder mittelfristig neutral eingestellt sind. Zuletzt kletterte der Index auf ein ungewöhnlich hohes Niveau. "Volatile Wochen sind daher vorprogrammiert, denn es existiert eine Vielzahl an Anlegern, die sich in naher Zukunft umentscheiden müssen", schreibt Sentix.
An den Sentix-Umfragen können auch Privatanleger teilnehmen und erhalten dafür im Gegenzug die aktuellen Studienergebnisse zugesandt.
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