Die Stimmung bleibt sehr trübe
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Großbritannien: Dies war für den britischen Markt eine enttäuschende Woche. Der FTSE 100- und der FTSE Mid 250-Index gaben in GBP 2,3 bzw. 3,1 Prozent nach.
Einige der von uns favorisierten Titel haben in der letzten Woche ihre Gewinne bekannt gegeben. BAA (wieder ansteigende Passagierzahlen), Anglo American (anhaltend hohe Nachfrage aus China) und Standard Chartered (hohes Kreditwachstum und weniger Kreditausfälle in Asien) zählten zu den Höhepunkten. Gleichzeitig enttäuschte Smith & Nephew. Wir haben den Titel "unter Beobachtung" gesetzt.
Auch die Aktie von ARM werden wir einer Überprüfung unterziehen, während wir sowohl Sage als auch SAB Miller von unserer Kernliste genommen haben.· Gleichzeitig gibt es innerhalb der Bankenbranche nach wie vor Gerüchte bezüglich Unternehmensübernahmen und -fusionen. Es hat den Anschein, als ob HBOS und Lloyds TSB einen Übernahmekampf um Abbey beginnen würden, während Barclays Gegenstand eines Übernahmegerüchts durch das US-Unternehmen Citigroup wurde.
USA: Die Gewinnsaison liegt nun fast hinter uns. Der Markt hatte kaum positive Meldungen zu verarbeiten. Entscheidende Themen wie die niedrigen Umsätze über den Sommer und die trübe Stimmung ließen den S&P 500-Index in USD 3,7 Prozent nachgeben. Branchen mit einem hohen Beta trugen dazu bei, dass der NASDAQ-Index 6,2 Prozent einbüßte.
Ein gutes Anlagesegment waren Aktien mit einer hohen Rendite. Die Renditen in Branchen wie Versorger und Telekommunikation liegen derzeit über denen von US-Staatsanleihen. Die auf unserer Kernliste aufgeführten Positionen Duke Energy und Verizon zählten zu unseren besten Titeln.
Darüber hinaus haben wir das Portfolio weg von ausgeprägten zyklischen Titeln hin zu Aktien ausgerichtet, die als zyklisch angesehen werden und einen zusätzlichen Katalysator aufweisen. Ingersoll Rand ist ein Beispiel für einen Titel, den wir zuletzt gekauft und auf die Kernliste genommen haben. Das Unternehmen legt seinen Fokus auf die Rückzahlung liquider Mittel an die Aktionäre.
Europa: Die Stimmungslage am europäischen Markt war in dieser Woche sehr trübe. Trotz solider Gewinnzahlen wurde der Markt durch die USA bestimmt und gab nach. Der FTSE World Europe ex. UK-Index büßte in EUR 3,4 Prozent ein.
Derzeit gibt es Aktien. Die ein unterbewertetes Kursniveau aufweisen, die Entwicklung des Marktes weist jedoch aufgrund niedriger Handelsvolumina eine Flaute auf. Dem Markt fehlt ein Katalysator um anzusteigen.
Ein Lichtblick waren zyklische Industrietitel, die sich weiter überdurchschnittlich entwickeln konnten. Baustofftitel tendierten besonders fest, weil sie ihre Preise anheben konnten. Dies steht in deutlichem Gegensatz zu Unternehmen wie Nokia, die keine Kaufkraft aufweisen.
Japan: Asien war in der letzten Woche die einzige Region, die positive Ergebnisse verzeichnen konnte. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index stieg in USD 1,6 Prozent an.
Die zuletzt ungeliebte Technologiebranche verzeichnete eine Erholung, da eine Vielzahl von Aktien auf ihre Bewertungstiefs sanken. Auch Korea zog erneut an, da Anleger dort günstig bewertete Titel identifizieren konnten. Wir sind zuversichtlich, dass die guten Gewinnzahlen, der hohe freie Cashflow, ordentliche Dividenden und die günstigen Bewertungen bei den Anlegern, trotz eines weltweit trüben Umfelds, wieder steigendes Kaufinteresse ausgelöst haben.
Die zuletzt schwächeren US-Wirtschaftsdaten haben unsere Einschätzung hinsichtlich Asien bestätigt. Dies hat zur Folge, dass die US-Behörden eher in der Lage sein werden, ihre maßvolle Zinspolitik fortzusetzen. Immobilienwerte aus Hongkong, in denen wir übergewichtet sind, haben auf die Nachricht gut reagiert.
Asien & Schwellenländer Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index beendete die Woche in USD fast unverändert.
Nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen aus der Region haben wir unsere Gewinnprognosen noch einmal einer Analyse unterzogen. Wir sind zu der Schlussfolgerung gekommen, dass diese durchaus erreichbar sind. Besonders zuversichtlich sind wir für die Bankenbranche. Dort bestätigten die in dieser Woche veröffentlichten Zahlen von HSBC und der DBS Group (dem nach Einlagen größten Kreditgeber Südostasiens) unsere Auffassung.
Darüber hinaus haben wir das Bergbauunternehmen Rio Tinto auf unsere Kernliste für Asien genommen. Dieses Unternehmen hinkte seinem regionalen Mitbewerber BHP Billiton (in dem wir ebenfalls übergewichtet sind) zuletzt trotz eines hohen Cashflows, der die Folge der anhaltenden Nachfrage aus China ist, hinterher. Ein kluges Kapitalmanagement hat die Verschuldung verringert, und die Aussichten scheinen solide zu sein.
AnleihenDie Beschäftigungszahlen fielen in der letzten Woche wesentlich schwächer aus als erwartet. Der Markt reagierte mit einem Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen. Dies veranlasste uns dazu, unsere Durationspositionierung zu reduzieren.
In der nächsten Woche wird die FOMC wahrscheinlich die Leitzinsen um weitere 0,25 Prozent anheben, wobei sich der Markt in Hinblick auf das Tempo der Anhebungen aber nicht mehr so sicher ist. Er berücksichtigt derzeit eine knapp über 50-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinsanhebung im September, gegenüber einer 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit vor der Veröffentlichung der nächsten Beschäftigungszahlen.
Wir bleiben bei der Duration in Großbritannien und Europa short positioniert. Das Bewertungsniveau ist tendenziell weiter unattraktiv, obwohl positive technische Faktoren die Renditen am oberen Ende des jüngsten Handelskorridors wahrscheinlich weiter begrenzen werden.
Bei den Schwellenländermärkten tendierte die Türkei in Erwartung eines positiven Berichts seitens der EU überdurchschnittlich.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 85,1 Mrd. Euro (Stand: 31.03.2004). Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.
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