Die Schwellenländer geben Gas
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Seit nunmehr zwei Jahren befindet sich die Weltwirtschaft in der Phase eines Konjunkturbooms, wie es ihn davor 30 Jahre nicht mehr gegeben hat: Das globale Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr (real) bei 4,5 – 5 % liegen und die Prognosen für 2007 sind nur leicht darunter anzusiedeln. Dies berichtet die österreichische Fondsgesellschaft Raiffeisen Capital Management (RCM) im aktuellen Newsflash. Getragen werde dieses Wachstum weniger von den Industrieländern als viel mehr von den Emerging Markets: China, Indien, Lateinamerika. Diese Länder zeichnen auch für die steigende Nachfrage nach Energie und Rohstoffen verantwortlich, so die Anlagestrategen weiter. Nach Einschätzung der RCM-Experten profitieren von dieser Entwicklung neben dem Energie- und Rohstoffsektor aber auch weitere Branchen wie beispielsweise die Versorgungsinfrastruktur und der Anlagen- und Schiffsbau.
Welche Faktoren begründen nun die positiven Ertragsaussichten von Energieinvestments? Die Schwellenländer Asiens und Lateinamerikas erweisen sich als immer größere Nachfrager nach Energieträgern – insbesondere fossiler Brennstoffe, so RCM im Newsflash vom 25. April. So habe der gestiegene Energie- und Mobilitätsbedarf beispielsweise China zum weltweit zweitgrößten Verbraucher von Rohöl (hinter den USA) werden lassen.
"In den kommenden 20 Jahren ist mit einer Verdoppelung dieses Bedarfes zu rechnen", ist sich Mag. Klaus Glaser, Leiter des Fondsmanagements bei Raiffeisen Capital Management, sicher. "Das bedeutet, dass weniger der aktuelle Energieverbrauch, als vielmehr die erwartete Nachfrageentwicklung - bei zunehmend begrenzten Reserven – die Energiepreise in die Höhe treibt", so Glaser. Der Rohölverbrauch der USA betrage derzeit 25 Fass pro Kopf und Jahr. In China betrage dieser Wert aktuell nicht einmal zwei und in Indien liege der Jahresverbrauch derzeit unter einem Fass pro Kopf. "Hier besteht ein enormes Nachfragepotenzial in den nächsten Jahrzehnten, das auch ein überdurchschnittliches Gewinnpotenzial bei Investitionen in die Energiebranche mit sich bringt", ist der Fondsexperte überzeugt.
Darüber hinaus werde die Ausbeutung der Vorkommen mit immer höheren Kosten verbunden sein, da zunehmend auch schwer zugängliche Quellen erschlossen werden müssen. Die Grenzkosten der Förderung lägen in Saudi Arabien bei etwa 5 US-Dollar pro Fass, kanadische Ölsandförderung hingegen koste das 7- bis 10fache davon.
Nach Einschätzung des Fondsexperten profitieren auch Nebenwerte: "Zur Deckung des Energiebedarfs ist ein Ausbau der internationalen Versorgungsinfrastruktur erforderlich. Versorgungsunternehmen bringt das Vorteile, ebenso wie die Tatsache, dass Energie immer benötigt wird und so kontinuierliche Einnahmen gewährleistet sind", so Glaser. Weitere Nutznießer der Nachfrageentwicklung seien Explorations- und Ausrüstungs-Unternehmen sowie der Anlagen- und Schiffsbau.
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