Die Risikoprämien für Anleihen aus Russland sind explodiert
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Wer sich als Anleger für den russischen Aktienmarkt interessiert, mit einem Investment am Aktienmarkt aber nicht anfreunden kann, dem steht alternativ auch der Anleihemarkt zur Verfügung. Und es ist Beileibe nicht so, dass man hier mit Minizinsen abgespeist wird. Im Gegenteil: Im Zuge der Kreditkrise und der damit verbundenen Risikoaversion und der deutlich gestiegenen Gefahr von Firmenpleiten sind die Renditen förmlich in die Höhe geschossen. Zuletzt haben sich die Risikoaufschläge russischer Anleihen zwar wieder verringert. Nach wie vor bewegen sich aber die Renditen auf extrem hohen Niveaus.
Allerdings sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wie immer an den Finanzmärkten, hohe Renditen kein Geschenk sind, sondern mit entsprechend hohen Risiken einhergehen. Zum Ausdruck kommen die Gefahren auch darin, dass es seit August keinem russischen Unternehmen mehr gelungen ist, durch den Verkauf von Anleihen in Auslandswährung Geld aufzunehmen. Dabei wurden von Unternehmensseite im Jahr 2007 noch monatlich Anleihen im Volumen von drei Mrd. Dollar platziert. Dabei wäre gerade jetzt Zugang zu Kapital ausgesprochen wichtig, werden in den nächsten vier Jahren doch Schulden von 400 Mrd. Dollar fällig. Das ist sicherlich alles andere als komfortabel, aber bei Renditen von 20 Prozent und mehr, die etliche Unternehmensanleihen abwerfen, werden die Risiken derzeit auch fürstlich honoriert. Zu bedenken ist aber auch noch, dass es sich um Dollar-Anleihen handelt und man sich somit zusätzlich auch noch dem Risiko einer Dollarabwertung aussetzt.
Leider sind nur Anleihen in Dollar auf dem Markt
Das gilt auch für die an deutschen Börsen gehandelten Anleihen russischer Unternehmen. Dafür ist bei den Emittenten wie den Energiewerten Gazprom und Lukoil oder dem Stahlunternehmen Evraz auch das Ausfallsrisiko vermutlich etwas geringer. Trotzdem wirft die mit einem Kupon von 9,625 Prozent ausgestattete und bis 2013 laufende Dollar-Anleihe von Gazprom (ISIN: XS0164067836, Kurs: 87,55 Prozent) eine Rendite von 14,232 Prozent ab und die bis 2017 laufende Lukoil-Dollar-Anleihe (ISIN: XS0304273948, Kurs: 60,0 Prozent, Kupon: 6,356 Prozent) eine Rendite von 15,42 Prozent. Sogar noch etwas höher rentiert mit 19,96 Prozent die bis 2015 laufende Evraz-Dollar-Anleihe (ISIN: XS0234987153, Kurs: 59,95 Prozent, Kupon: 8,250%). Aber wie gesagt: Hohe Renditen signalisieren auch hohe Risiken.
Als vergleichsweise risikoreich werden demnach derzeit auch die russischen Staatsanleihen eingestuft. Denn auch hier sind die Risikoprämien erheblich gestiegen und sie bringen dadurch Renditen, die deutlich über denen von deutschen Bundesanleihen liegen. Warum das so ist, wurde im volkswirtschaftlichen Teil ausführlich dargelegt. Wer trotz der verschlechterten volkswirtschaftlichen Lage nicht mit einem Zahlungsverzug oder einer Staatspleite rechnet, was derzeit auch sicherlich nicht auf der Agenda steht, der könnte eventuell Gefallen an den russischen Staatsanleihen finden. Bei einem Investment in der bis 2018 laufenden Russland-Anleihe (ISIN: XS0089375249, Kurs: 124,70 Prozent, Kupon: 11,00 Prozent) wird man mit einer Rendite von 7,461 Prozent entlohnt und bei der bis 2028 laufenden Russland-Anleihe (ISIN: XS0088543193, 127,00 Prozent, Kupon: 12,75 Prozent) mit einer Rendite von 9,874 Prozent. Allerdings gilt auch hier, dass es sich jeweils um Dollar-Anleihen handelt. Das ist auch der entscheidende Grund, warum wir nicht zu diesem Papieren raten.
Quelle: Ostbörsen-Report
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