Die negative Kursdynamik lässt nach
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In der abgelaufenen Börsenwoche waren besonders volatile Kursauschläge an den internationalen Aktienmärkten zu verzeichnen. Per Saldo hielt sich aber der Rückgang des Weltindex (FT/S&P) von 0,8% in engen Grenzen. Im Gegensatz dazu hat sich in Japan der starke Kursanstieg der Vorwoche mit einem Anstieg des Topix-Index um 3,4% noch beschleunigt. Deutliche Kursabschläge verzeichneten dagegen die Londoner Börse (-1,4%) sowie in Asien die Hongkonger Börse (-2,4%). In den USA konnte die Nasdaq die kräftigen Indexverluste der Vorwoche mit einem Indexanstieg um 1% teilweise wieder aufholen, während der S&P-Index per Saldo seitwärts tendierte.
In den USA stand der Aktienmarkt in der ersten Hälfte der vergangenen Woche ganz im Zeichen der Korrektur. Am Donnerstag kam es nach der teilweise heftigen Korrektur zur stärksten Erholungsrallye seit 9 Monaten. Mit besser als erwarteten Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter (+2,5% ggü. Vormonat) sowie einem besseren Verbrauchervertrauen konnte der Markt die Erholungsrallye bis zum Wochenende fortsetzen. Insofern kam es über den Wochenverlauf zu einer nahezu unveränderten Tendenz. Als einziger Wermutstropfen müssen die Statistiken zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben interpretiert werden. Während das Verbrauchervertrauen nach wie vor auf hohem Niveau verharrt, tendieren die tatsächlichen Ausgaben unterhalb der Einkommen. Mit etwa 70% des BIP bisheriger Wachstumsmotor, scheint der US-Verbraucher zunächst Zurückhaltung zu üben. Auf der Unternehmensseite endete die letzte Woche erneut ohne nennenswerte negative Gewinnrevisionen. Lediglich Microsoft machte mit dem verhängten kartellrechtlichen Strafbescheid der EU über 500 Mio. USD auf sich aufmerksam. Allerdings tendierte die Aktie bereits im Vorfeld der Diskussionen derart schwach, dass sich die Aktie nach dem Strafbescheid von den Tiefständen leicht erholen konnte.
In Europa hat die negative Kursdynamik der Vorwochen deutlich nachgelassen. Zwar tendierten die im Februar stagnierenden Verbraucherausgaben in Frankreich besser als erwartet, jedoch war das Verbrauchervertrauen im März in den Niederlanden rückläufig. In Italien - bislang eine besonders wachstumsschwache Region - ist dagegen das Verbrauchervertrauen kräftig angestiegen. Eine der Schlüsselindikatoren für Kerneuropa, der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex, war allerdings zum zweiten Mal in Folge rückläufig. Die Indexkomponente Geschäftsbeurteilung ist erstmals seit sechs Monaten gefallen und auch die Geschäftserwartungskomponente fiel niedriger aus. Mit den wachsenden konjunkturellen Zweifeln ist die Zahl der Volkswirte, die eine baldige, nochmalige Zinssenkung seitens der EZB bis Juni erwarten, merklich angestiegen. Die Branchenentwicklung war in Euroland in der Vorwoche sehr differenziert. Versicherungsaktien, als Folge der Bombenanschläge in Madrid zuvor stark unter Druck geraten, zeigten mit Indexavancen von durchschnittlich mehr als 1% noch vor Chemie-, Bau- und Industrieaktien die beste Kursentwicklung. "Dagegen gaben Nahrungsmittel- und Ölaktien sowie nichtzyklische Konsumwerte überdurchschnittlich nach", konstatiert ADIG-Fondsmanager Carsten Roemheld. "In der zweiten Wochenhälfte hat der Ölpreis deutlich nachgegeben. An niedrigen Ölpreisen interessiert, werden die USA die Opec in der am Mittwoch stattfindenden Konferenz auffordern, die beschlossene Kürzung der Fördermenge zu verschieben", erklärt der Rohstoff-Experte.
In Japan waren in Abwesenheit wichtiger Konjunkturindikatoren vor allem Bankaktien gesucht, wobei die Käufe einheimischer institutioneller Anleger immer stärker die Kurstendenzen dominieren. Auf Grund positiverer Konjunktur- und Geschäftserwartungen wollen japanische Finanzinstitute im Frühjahr 2005 deutlich mehr Hochschulabsolventen neu einstellen als im Vorjahr.
Ausblick
In den USA stehen in der laufenden Woche weitere Daten zum Verbrauchervertrauen sowie der nationale Einkaufsmanagerindex ISM an. Beim ISM muss nach den zuletzt rückläufig tendierenden Frühindikatoren mit einem weiteren Rückgang unter die Marke von 60 gerechnet werden. Dabei deutet der Indikator unverändert auf ein weiteres solides Wachstum hin. Zum Wochenschluss dürfte dann wieder das Anlegerinteresse auf den Arbeitsmarktbericht für den Monat März gerichtet sein. Nach den zuletzt enttäuschenden Monatsberichten und den positiven Vorgaben aus diversen Frühindikatoren dürfte der Anstieg der neugeschaffenen Stellen mit etwa 100.000 ausfallen. Nachhaltig positive Impulse für den Aktienmarkt sind erst wieder über die Gewinnberichte zum 1. Quartal zu erwarten. Diese gehen ab Mitte April in die entscheidende Phase. "Insgesamt sollten die Berichte gut ausfallen, weil sich die Garanten für die letzten erfolgreichen Quartale wie der schwache US-Dollar oder die Produktivitätsfortschritte kaum verschlechtert haben", sagt ADIG-Fondsmanager Roemheld.
Von der technischen Seite muss man sich die Frage stellen, ob die Korrekturen an den Aktienmärkten bereits beendet sind. In Europa dürfte dies bezogen auf das letztwöchige Korrekturniveau (DAX: 3600; EuroSTOXX50: 2700) mit "ja" beantwortet werden. Zeitlich gesehen dürfte die Korrektur jedoch noch anhalten, weil die letzten Stabilisierungen in Europa bestenfalls einen Puffer für eine weitere Schwäche in den USA bieten dürften. In den USA beträgt das Korrekturniveau gemessen am S&P 500 noch etwa weitere 5%.
In Europa sind neben der EZB-Ratssitzung und den Einkaufsmanagerindizes für März keine wesentlichen Makro-Ereignisse bzw. Daten zu erwarten. Auch für die europäischen Aktienmärkte spielen die Monatsdaten für den US-amerikanischen Arbeitsmarkt am Freitag eine Schlüsselrolle. Der Konsolidierungstendenz könnte durchaus ein Ende bereitet werden. Ansonsten können von einer Vielzahl von Bilanzpressekonferenzen und einer Reihe von Jahresergebnissen durchaus positive Anregungen kommen.
In Japan sind Zahlen über die Industrieproduktion vom Februar, der Vertrauensindikator kleiner Unternehmen für März sowie ein Indikator mit zentraler Bedeutung, der Tankan Manufacturers vom März, zu erwarten. Nach Ende des Finanzjahres per 31.3. wäre eine kurzfristige Kurskonsolidierung durchaus zu begrüßen.
Quelle: Adig
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,6 Mrd. Euro in 270 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden seit kurzem unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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